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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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rang mit einem spitzohrigen, fauchenden Teufel, der ihm bis zur Brust reichte. David verpaßte der Katze einen Boxhieb auf die Nase, der sie offenbar halb zu betäuben schien, denn er merkte, wie sich der Griff ihrer Klauen an seinen Hüften lockerte. Sofort zog er mit einem Knietritt nach. Die Katze ließ los. David ergriff Collyns zu Boden gefallene Armbrust und hieb sie dem Tier über den Schädel.
    »Heeeee! Hooooo!« brüllte plötzlich eine Stimme, die keinem seiner Kameraden gehörte. »Haltet aus! Wir kommen!«
    Etwas Schweres landete auf Davids Rücken. Er hatte plötzlich einen roten Schleier auf den Augen und einen salzigen Geschmack auf den Lippen. Blut? Er fiel nach vom, versuchte, sich zur Seite zu rollen und spürte plötzlich, daß der Kampflärm in seinen Ohren zu einem orkanartigen Brausen anschwoll, in dem einzelne Geräusche nicht mehr zu unterscheiden waren.
    Farrell saß auf dem Bauch einer schwarzen Bestie und würgte sie. Seine Pelzkleidung bestand nur noch aus Fetzen, aber das grimmige Gesicht mit den aufeinandergebissenen Zähnen zeigte, daß er noch lange nicht am Ende war. Er erledigte seinen Gegner nur eine Sekunde später, und als er sich umwandte und sein Blick auf David fiel, nahm er sich sofort den nächsten vor. David, bereits halb besinnungslos, sah wie die Augen seines Gefährten sich weiteten. Dann sprang Farrell mit einem Hechtsprung auf ihn zu. Das Gewicht auf seinem Rücken nahm schlagartig ab, dafür gab es in seinen Ohren einen unerwarteten Knacks – und die Geräuschkulisse war wieder da. Collyn schrie um Hilfe. Ein ohrenbetäubendes Brüllen und Fauchen donnerte gegen Davids Trommelfelle. Auf seinem Rücken turnte eine ausgewachsene schwarze Katze herum und stellte sich auf die Hinterbeine. Farrell drosch mit irgend etwas auf sie ein. Von überallher kamen plötzlich heisere Rufe, und wie aus weiter Ferne hörte David Thornas Stimme.
    »Helft uns! Helft uns!«
     
    *
     
    Als David erwachte, glaubte er zunächst, wieder an Bord der Sturmvogel zu sein. Der Boden unter ihm schwankte. Nein: Er lag auf einem Schlitten. Vor ihm bewegten sich zwei hünenhafte Männer in Pelzkleidung, die er nicht kannte. Sie hatten das Schlittengeschirr angelegt und zogen ihn über das Flußbett.
    Ihm war heiß, unsagbar heiß. David versuchte, seine Pelzjacke zu öffnen, aber er konnte die Arme nicht bewegen. Ein wahnwitziger Gedanke zuckte durch sein Gehirn: War er so arg verletzt worden, daß seine Muskeln ihm nicht mehr gehorchten?
    Ihm wurde schlecht.
     
    *
     
    Als er zum zweitenmal erwachte, war ihm immer noch sehr heiß, aber der Boden bewegte sich nicht mehr. Er lag in einem Bett in einem abgedunkelten Raum. Irgendwo brannte ein Feuer; er konnte es riechen. David hörte leise Stimmen, konnte aber weder jemanden sehen, noch etwas verstehen. Als er die Arme bewegte, stellte er fest, daß jemand sie verbunden hatte. Wahrscheinlich hatte man ihn während des Transports auf dem Schlitten festgebunden, damit er nicht herunterfiel.
    Er fragte sich vage, wo die anderen wohl stecken mochten. War er etwa als einziger dem mörderischen Katzenrudel entkommen? Wer waren seine Retter?
    Er fühlte sich unendlich müde und schlief auf der Stelle wieder ein.
    Am nächsten Morgen weckte ihn Farrell. Er sah müde und übernächtigt aus, obwohl er David versicherte, wie ein Murmeltier geschlafen zu haben. Zandra van Heissig erwartete sie im Aufenthaltsraum des kleinen Jägerforts. Auch sie wirkte blaß, und es dauerte nicht lange, bis David herausfand, welche Ursache das ungesunde Aussehen seiner Gefährten hatte: Collyn und Arlene waren verletzt und brauchten erst einmal Ruhe, Mark Markham litt lediglich an einer Bißwunde, hatte jedoch einen ziemlich starken Schock erlitten. Die Männer, die sie im letzten Augenblick herausgehauen hatten und in diesem Fort lebten (es waren mehr als zwei Dutzend), waren ziemlich heruntergekommen und litten Hunger. Es war reiner Zufall gewesen, daß sie auf ihrem erfolglosen Jagdzug gerade in diesem Moment am Lagerplatz der Treiber vorbeigekommen waren. Zwei von ihnen hatten beim Kampf gegen das Katzenrudel das Leben verloren, zwei weitere waren schwer verletzt. Ihr Anführer, ein langhaariger Mann namens Ragnarssohn, dessen narbenbedecktes Gesicht nur allzu deutlich machte, daß es ihm bei der Hilfsaktion lediglich um die Lebensmittelvorräte der Geretteten gegangen war, verlangte nun eine gerechte Aufteilung.
    David terGorden schlang ein karges Frühstück herunter und

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