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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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mittleren Jahren, der so stark eingemummelt war, daß man nur noch seine Augen erkennen konnte, sagte: »Es sind Wesen … Wesen, die wie ein Licht leuchten und die Menschen verzaubern …«
    »Wie ein Licht?« David zuckte zusammen. Er dachte an seine erste Begegnung mit dem alten Markham. An das zufällige Zusammentreffen mit dem jungen Mark auf der Lichtung. An sein Gespräch mit Rogier.
    »Banshee nennt ihr sie? Jetzt weiß ich, wovon ihr sprecht.«
    »Eine ist in der Nähe«, sagte Karrahan aufgeregt und fuchtelte an seinem Bogen herum. »Und wenn eine in der Nähe ist, bedeutet das …« Die Augen Karrahans weiteten sich in plötzlichem Entsetzen. Er stieß Dämon den Ellbogen in die Seite und krächzte: »Dieser Junge da, den die bei sich haben! – Die Banshee hat ihn aufgespürt!«
    Als sei dies ein Zeichen gewesen, stürmte Dämon in das Zelt der Jäger zurück, weckte lauthals seine Kollegen auf und trieb sie hinaus. David, der zu weit von ihnen entfernt war, um zu verstehen, was sie miteinander beredeten, sah jedoch kurz darauf, wie stark die Männer in Panik gerieten. Binnen weniger Minuten rissen sie ihr Zelt ab, packten es zusammen und verstauten es auf ihren Schlitten. Der Lärm, den sie dabei erzeugten, weckte zunächst Thorna, dann Farrell und schließlich auch die anderen auf.
    »Was ist denn los?« fragte Farrell und steckte den Kopf aus dem Zelteingang.
    David erklärte ihm seine Vermutungen. Mark Markham blinzelte verstört in die Runde. Collyn fluchte und stand auf. Sie waren alle zutiefst erschöpft und brauchten ihren Schlaf. Die fremden Jäger hatten sich inzwischen ins Geschirr gelegt und eilten, ihre Schlitten hinter sich herziehend, ohne Abschiedsgruß nach Süden.
    Es dauerte einige Zeit, bis David und Farrell es schafften, Collyn und Arlene über das Phänomen zu informieren, das augenscheinlich auf sie zukam. Auch Collyn hatte an Bord der Nordwind von den seltsamen Lichtem gehört, die in menschliche Körper eindrangen und sie übernahmen. Aber er hatte diesen Erzählungen ebensowenig Glauben geschenkt wie Arlene.
    »Wenn Dämon und die anderen auch nur halb so abergläubisch sind, wie sie sich aufführen«, sagte David, »kann es sein, daß uns Gefahr droht. Wir brechen sofort auf!«
    Aber sie kamen nicht mehr dazu. Als die einzelnen Zeltplanen getrennt und auf den verschiedenen Schlitten lagen, erklang der Schrei der Banshee zum drittenmal.
    Und dann raste ein helles Licht auf sie zu.
     
    *
     
    Ein heller, klagender Singsang erfüllte die Nacht.
    Arlene schrie auf. Thorna ließ das Schlittengeschirr, in das sie sich gerade schnallen wollte, fallen und brach nach rechts aus. Farrell fluchte und griff zu seinem Schwert.
    Collyn duckte sich. Das Licht jagte haarscharf über seinen Kopf hinweg und stoppte nur wenige Zentimeter vor David terGordens Gesicht.
    Er war wie geblendet.
    Das Licht begann zu tanzen, erfüllte die Umgebung seines Kopfes mit einer Art Heiligenschein und begann, gegen sein Gesicht anzurennen. Es wurde sofort wieder abgestoßen. David hörte Stimmen, aber er war in diesem Moment nicht in der Lage herauszufinden, ob sie von seinen Gefährten stammten. Es war wie ein Wispern, wie das chaotische, abgehackte Gerede einer Menschengruppe, die sich in weiter Ferne aufhielt. Er spürte, wie in seinem Gehirn etwas geschah. Seine PSI-Sinne wurden angeregt und erwachten aus ihrem wochenlangen Schlaf. Er näherte sich mit ihnen dem hellen, singenden Licht und berührten es.
    Der Schrei, der in diesem Augenblick erklang, war so hell und schmerzhaft, daß Zandra, Collyn, Arlene und Farrell zurücktaumelten und in den Schnee fielen, wo sie sich mit beiden Händen den Kopf hielten und stöhnten.
    Vorsicht, David! schrie es aus der Richtung Farrells. Es hat Intelligenz!
    Wer bist du? fragte David terGorden.
    Das singende, helle Ding zog sich jetzt mit einem beinahe hilflos anmutendem Taumeln zurück und steuerte in einem schwankenden Kurs auf Mark Markham zu, der fassungslos dastand, das Phänomen musterte und lautlos die Lippen bewegte. Offenbar erinnerte er sich daran, mit einem Ding dieser Art in Kontakt gewesen zu sein. Fürchtete er sich?
    Das Ding verhielt vor seinem Gesicht und pulsierte. Es strahlte eine Kraft aus, die jeder der anwesenden Treiber deutlich spürte. Es sang, tanzte vor dem jungen Markham auf und nieder und schien mehrere Male zu einem Anlauf anzusetzen.
    Dann war es verschwunden, und im gleichen Moment verebbte der geistige Schmerz.
    Farrell und Collyn

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