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Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Titel: Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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der Zentrale um. Keiner wagte es, seinen Blick zu erwidern.
    »Wo bleibt Manag Becker?« fragte Homan.
    Owen Meier fühlte sich angesprochen.
    »Keine Ahnung. Er ist nicht zurückgekehrt. Auf Visio-Anfragen antwortet auch niemand.«
    Homan runzelte die Stirn. Er hatte auf einmal Angst um Walter Becker.
    Dann kam die Sendung von Valdec herein. Das lenkte ihn ab.
    Valdec lächelte süffisant. Er war einigermaßen zufrieden mit dem Bericht, wie es schien. Nur das verschwundene Schiff lag ihm im Magen.
    »Nein, Homan, das Schiff ist nicht aufgetaucht. Der Asteroid kam allein. Aber wir werden die Raumüberwachung verschärfen! Vor allem, was die direkte Umgebung des Asteroiden und der Erde betrifft. Ein Schiff wurde losgeschickt, um auf dem Steinbrocken zu landen. Erst dann fällt die Entscheidung, ob wir ihn wirklich vernichten müssen. Vielleicht gelingt es uns auch, seine Bahn umzulenken?«
    Nicht wieder aufgetaucht? dachte Homan erschrocken, obwohl er damit gerechnet hatte.
    Er kratzte sich am Hinterkopf. Der Bildschirm vor ihm erlosch. Aber er wußte, daß er jederzeit wieder mit Max von Valdec in Verbindung treten konnte. Der allmächtige Konzilvorsitzende kümmerte sich persönlich um diesen Fall. War das als gutes Zeichen zu werten? Da öffnete sich die Tür zur Zentrale.
    Jemand taumelte herein. Homan fuhr im Sitz herum.
    »Manag Becker!« entfuhr es ihm. Er sah den Manag an wie einen Geist.
    »Es – es ist etwas passiert!« keuchte Manag Walter Becker. Er machte einen total erschöpften Eindruck. Dunkle Ringe umgaben seine Augen. Was hatte er in der kurzen Zeit, in der er weg war, erlebt?
    »Das – das Schiff – es hat …«
    Becker kam nicht mehr weiter. Seine Kräfte versagten. Die Beine knickten einfach weg. Der Länge nach fiel er zu Boden.
    Alles blieb ruhig in der Zentrale. Keiner wagte sich zu bewegen. Sie blickten zur Tür, als müßte dort noch jemand auftauchen.
    Niemand war zu sehen. Deshalb sahen sie wieder nach Becker.
    »Ein Arzt!« keuchte Summacum Homan.
    Der Funker meldete sich.
    »Die anderen Schiffe, Manag Homan!«
    »Was ist mit den anderen Schiffen?« brüllte Homan.
    »Dort ist etwas passiert. Ich bekomme nur verworrene Meldungen herein …«
     
    *
     
    Die Loge stand. Sie bildeten ihre Gemeinschaft nicht im Ruheraum ihrer Treiber, sondern direkt in der Zentrale. Das war nach Meinung der Queen ökonomischer. Außerdem konnte sich die zweite Loge bereithalten, um gegebenenfalls einzugreifen.
    Die ganze Sache wirkte mystisch. Wie die Kinder reichten sie sich die Hände. Wie bei einem mittelalterlichen Ritual zur Geisterbeschwörung. Nur war das Ergebnis gewiß keine Scharlatanerie, sondern durchaus ernstzunehmen.
    Queen Quendolain unterdrückte ihre Nervosität. Sie warf einen knappen Blick zu Centurio Claudette hinüber. Sie saß an ihrer Statt an den Kontrollen, um das Anfahren der Kaiserkraft zu überwachen.
    Was würde geschehen? Das war so ungewiß wie die ganzen Experimente um und mit Kaiserkraft.
    Queen Quendolain schwor sich in diesen Augenblicken, all ihr Sinnen und Trachten gegen Kaiserkraft einzusetzen – falls sie das hier jemals mit wachem Verstand überleben sollte.
    Noch war es nicht soweit. Sie betrachtete die Mitglieder ihrer ungewöhnlichen Loge. Hauptmann Daryl und Hauptmann Santos waren auch dabei. Sie hatten alle die Augen geschlossen.
    Hoffentlich schaffe ich es! dachte die Queen. Ich bin schließlich keine ausgebildete Logenmeisterin.
    Gewaltsam zwang sie sich zur Entspannung. Ihre Willenskraft und ihr Intellekt hatten sie zur Queen werden lassen. Das nutzte ihr jetzt. Es gelang ihr abzuschalten, ihre Umwelt zu vergessen. Sie hatte nur noch Augen für die eilig gebildete Loge, suchte mit den Mitgliedern geistigen Kontakt.
    Es gelang!
    Ein unglaubliches Erlebnis, das die Queen normalerweise erschüttert hätte, sie jetzt jedoch kalt ließ. Ein Wirrwarr von Gedanken strömte auf sie ein.
    Konzentration auf Hauptmann Daryl. Seltsame Bande gab es zwischen ihnen beiden. Das wurde der Queen auf einmal bewußt. Der Beginn einer Liebesaffäre? Verdammt, sie hatten eine Menge gemeinsam. Es kam auf die gemeinsame Einstellung gegenüber der Sache an. Und die Fragen des Hauptmanns waren eigentlich gar nicht mal so dumm. Sie entsprangen weniger der Naivität als mehr dem natürlichen Mißtrauen gegenüber Vorgängen, die der Erklärung bedurften. Vielleicht ein wichtiges Regulativ in der Führungspersönlichkeit der Queen? Durch ihn verlor sie nie den Kontakt zu den Details. Er

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