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Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Titel: Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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die scharfe Abgrenzung. Die Energien können nicht nach außerhalb dringen.«
    Für Homan waren die Bilder interessanter als der verharmlosende und verzerrende Kommentar. Er wußte es besser. Dieser Ring war die optische Erkennung der genau begrenzten Sphäre, innerhalb der sie sich befunden hatten. Deshalb war kein Funkverkehr mit der Erde möglich gewesen.
    »Zwei Stunden lang blieb der Stern an unserem Himmel. Bis das Experiment abgeschlossen war«, fuhr der Kommentator unbeirrt fort.
    Es folgte die Einspielung eines Archivfilms: Der Asteroid Oxyd.
    »Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit gelang es, einen Brocken von rund fünfzig Meilen Durchmesser mit nur geringem Zeitverlust von einem Punkt des Sonnensystems zum anderen zu transportieren – durch Weltraum II. Nunmehr befindet sich dieser Asteroid jenseits der Plutobahn.«
    Seltsamerweise sah man davon kein Bild mehr. Nur noch ein paar Floskeln und Bilder, die das Wesentliche ausließen. Und dann wieder Max von Valdec.
    »Die offizielle Version!« erklärte er. »Die Wirklichkeit sieht ein wenig anders aus. Aber das wissen Sie am besten. Wir haben Bilder von Oxyd, wie er jetzt aussieht, und es wird berichtet, daß der Asteroid eine neue Bahn eingenommen hat. Er wurde von Weltraum II ausgespien wie ein Fremdkörper, der ihm Unbehagen bereitet hat. Und jetzt rast er in das Sonnensystem hinein – mit stetig wachsender Geschwindigkeit. Es muß erwogen werden, den Steinbrocken zu vernichten.«
    Endlich die Bilder, auf die Homan sehnsuchtsvoll gewartet hatte.
    Oxyd war nicht mehr grün, sondern blutrot, und er schien auf das Dreifache seiner normalen Größe angewachsen zu sein. Einzelheiten seiner Oberfläche waren nicht zu erkennen. Sie schien sich ständig zu verändern. Nur eine optische Täuschung?
    Ein häßlicher Gedanke kam Summacum Homan: Oxyd war nicht allein gekommen. Die Energien von Weltraum II begleiteten ihn. Auf unerklärliche Weise band er sie an sich.
    Was wissen wir wirklich von Weltraum II? fragte er sich. Wäre es nicht besser, die großangelegten Experimente zu stoppen und Grundlagenforschung zu betreiben.
    Doch sein wissenschaftlicher Ehrgeiz wehrte sich entschieden gegen dieses Gebot der Vernunft.
    Er wartete auf das Ende der Sendung. Dann gab er den geforderten Bericht. Er schilderte knapp und präzise und dankte dabei dem Schicksal, daß Walter Becker nicht anwesend war. So konnte er es ungestraft wagen, die Wirklichkeit zu seinen Gunsten zu verdrehen.
    Doch war es nicht das, was Valdec von ihm erwartete? Oder hatte Homan die versteckten Andeutungen des mächtigen Mannes mißverstanden? Niemand konnte diese Sendung hören, zugegeben, aber“ Valdec kam nicht umhin, alles detailliert an seine Vertrauten weiterzugeben. Wenn die anderen Manags erst wirklich ihre eigene Haut in Gefahr sahen, wurden sie womöglich aufsässig. Das wollte sich Valdec nicht leisten – gerade jetzt nicht, in dieser politisch sehr angespannten Lage. Er hatte zwar seine direkten Gegner ausgeschaltet, aber damit war das Mißtrauen der anderen Konzernherrn gegen ihn nur gewachsen.
    So mutete Homans Bericht schließlich an wie eine Lobeshymne auf die Erfolge der irdischen Wissenschaft. Die »kleineren Pannen«, die es gegeben hatte, verloren an Bedeutung.
    Der Erfolg bestimmte den Vordergrund.
    Dennoch schloß Summacum Homan mit der Äußerung: »Meines Erachtens wäre es ratsam, Oxyd zu vernichten!« Wenigstens in dieser Hinsicht blieb der Forschungsleiter vorsichtig.
    »Und: Wir rechneten von vornherein mit Abweichungen vom erwarteten Ergebnis. Die Transmission des Asteroiden gelang. Dabei gewannen wir eine Flut von Meßdaten, die uns bei allen weiteren Experimenten sehr nützlich sein werden. In naher Zukunft werden Kaiserkraft Transmitter Brücken von einem Sonnensystem ins andere schlagen.«
    Etwas hätte er gern verschwiegen, aber das war einfach nicht möglich. Man würde ihn ans Kreuz nageln, wenn er nicht damit herausrückte: Das verschwundene Raumschiff TERRA I.
    »Einen kleinen Unfall gab es. Aus bisher ungeklärten Gründen geriet eines der Schiffe in den Ansaugbereich des Transmissionsfeldes. Es machte die Reise mit. Ist es gleich dem Asteroiden erschienen?«
    Jetzt war es heraus. Sehr schwer hur war es Homan über die Zunge gekommen. Hauptsache, sagte er sich, man hat es nicht gemerkt. Bin ich wirklich sachlich geblieben in Tonfall und Mimik?
    Er mußte sich minutenlang gedulden, bis Valdecs Antwort kam. Während dieser Zeit blickte er sich in

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