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Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Titel: Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Geschwindigkeit sank immer noch.
    Eine zweite Protuberanz, jedoch von wesentlich geringerem Ausmaß, als hätte Oxyd bereits genügend Energie verschleudert aus einem genau berechneten Haushalt.
    Ein Schwerkraftstoß. Donnern und Krachen wie bei einem Urweltgewitter. Der Pneumosessel der Queen machte Anstalten, sich aus der Verankerung zu lösen. Die Queen selbst spürte diesmal nur das Rütteln und ein eigenartiges Ziehen im Kopf. Waren die Schwerkraftwellen auch PSI-aktiv?
    »Erklärung!«
    »Keine möglich!« war die lapidare Antwort des Hauptmanns. Er machte auf einmal einen sehr hilflosen Eindruck.
    Ein Teil seiner Kontrollinstrumente begann zu summen. Prüfend legte er die Hände darauf. Erhitzung!
    Sogleich meldete er es der Queen.
    »Computeranfrage«, knurrte diese. »Funktionstoleranz?«
    »Gewährleistet!« erklang es blechern aus einem der Lautsprecher. »Keine Störungen.«
    Auch das klang beruhigend.
    Fasziniert betrachtete die Queen, wie die zweite Protuberanz in das Rot des Asteroiden zurückfiel und verschwand.
    So nahe, sahen sie alles viel deutlicher. Die rote Glut war nicht tot. Sie lebte. Wirbel entstanden darin, Strömungen von ungeahnter Größe. Wie glutflüssiges, kochendes Gestein.
    Darauf sollten sie landen?
    Sie mußten es nicht. Wenn sich herausstellte – zweifelsfrei herausstellte! – daß es nicht möglich war, durften sie abdrehen.
    Die optische Signalgebung meldete sich über Innerkom: »Laser wird reflektiert!«
    Reflektiert? Das mußte die Queen erst verdauen. Sie verzichtete darauf, ihren Hauptmann um Erklärung zu bitten. Sicherlich gab es keine.
    »Beschreibung des Phänomens!«
    Statt dessen wurde ein Bild hereingespielt – ohne Kommentar. Der war auch nicht erforderlich. Die Queen sah selbst, was geschehen war – in aller Eindringlichkeit.
    Hinter dem Schiff befand sich nur noch Schwärze. Der Sternenhimmel war verschwunden. Sein Licht wurde von der Schwärze restlos verschluckt.
    Die Laserbündelung zuckte auf – rhythmisch, folgend dem Morsealphabet – Zahlen, Buchstabenkombinationen übertragend – die tatsächlich von der Schwärze teilweise absorbiert und teilweise reflektiert wurden. Das gebrochene Laserfeuer splitterte sich kegelförmig auf, überstrahlte das Schiff mit einem ungefährlichen Schauer von rotem Licht.
    »Einstellen!« befahl die Queen. Es war die einzige Konsequenz.
    »Ich höre und gehorche, Queen!« Es knackte im Lautsprecher.
    Der Blick der Queen heftete sich wieder auf den Hauptschirm. Für Sekunden war sie abgelenkt geworden. Das hatte für die Veränderung genügt. So schnell war sie vonstatten gegangen!
    Relative Entfernung sechzigtausend Kilometer. Geschwindigkeit nahm zu! Trotz vollem Gegenschub! Verbindung mit dem Ruheraum der Treiber. Aber keine Meldung der Mater, sondern nur unartikulierte Schmerzensschreie.
    Die Nackenhaut der Queen zog sich zusammen. Noch war sie Herrin der Lage. Das bildete sie sich wenigstens ein. Ihr kühler Intellekt versagte keine Sekunde.
    Oxyd. Die Wirbel dort unten wurden langsamer, konzentrierten sich auf den Punkt, auf den die ORDONANZ zusteuerte. Die dritte Protuberanz hatte eine Reichweite von über achtzigtausend Kilometern!
    Diese Vorberechnung erschien auf dem kleinen Zusatzbildschirm noch ehe sie die rote Glut erreicht hatte.
    Nur noch die Farbe Rot bestimmte die Bilder der optischen Erfassung. Es war gefährlich, drohend, unfaßbar.
    Die Queen schwitzte. Sie erwartete den sofortigen Untergang des Schiffes.
    Soweit war es noch nicht.
    Nicht einmal ein neuer Schwerkraftstoß packte sie. Dafür erhitzte sich die Schiffshülle sprunghaft.
    Tausend Grad. Noch ungefährlich. Die Klimaanlage arbeitete auf Hochtouren.
    »Alle Energie auf Abwehrschirm!« befahl die Queen.
    Ein eigentlich überflüssiger Befehl, denn Centurio Mel hatte bereits lange zuvor reagiert. Sie richtete sich nach den Notwendigkeiten des Augenblicks. Der Befehl war für sie nur noch der Beweis, daß sie richtig gehandelt hatte.
    Denn alle Entscheidungen und Befehle der Queen waren heilig und unumstößlich.
    Wie das Wort eines Gottes!
    Darauf waren sie alle getrimmt! Die Unmenschlichkeit der Grauen unterstützte die Theorie vom unfehlbaren Führer.
    Darauf basierte das ganze System.
    Jetzt rüttelte das Schiff doch. Wie ein fieberkranker Riese, der sich gegen seine Krankheit wehrte. Die Grauen wurden ein Spielball der entfesselten kosmischen Kräfte. Sie hielten sich an ihren Sitzen fest.
    Dann war es vorbei. Die Bildschirme wurden

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