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Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Titel: Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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überzeugen, daß ich mich bereits um alles kümmere. Diese Narren. Die glaubten auch noch an eine Verbesserung ihrer Situation, wenn Oxyd und die Erde kurz vor dem Zusammenstoß stünden!«
    Er konnte dies sagen, weil er wußte, daß dieser Raum abhörsicher war. Einer der Gründe, warum er sich seit der Flucht von der Erde von seinen engsten Vertrauten abkapselte, war, daß er versuchte, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Die Katastrophe mit Oxyd hatte er sich selbst eingebrockt. Noch einmal nahm er sich fest vor, alle Experimente in dieser Richtung in Zukunft zu verbieten. Er hatte auch gar keine Zeit mehr dazu. Die Katastrophe war die schwerste Niederlage seit seinem Amtsantritt als Vorsitzender des Konzils der Konzerne.
    Max von Valdec setzte sich. Er dachte daran, daß er mit Hilfe der Grauen Garden eine Raumkugel mit einem Durchmesser von zirka viertausend Lichtjahren beherrschte. Sämtliche Widerstände waren im Innensektor niedergeschlagen, doch in den Randgebieten gärte es nach wie vor. Die Nachricht des Kuriers zeigte es deutlich genug.
    Valdec hatte ein waches Gespür für Politik. Ohne dies wäre er wohl nie so weit gekommen. Er ahnte, daß ihm eine politische Katastrophe bevorstand, die vielleicht Oxyd noch in den Schatten stellte. Schuld daran war die Einschränkung der Raumfahrt, zu der es durch die Treiberverfolgung gekommen war. Die Anzahl der flugfähigen Raumschiffe verringerte sich in einem halben Jahr um 60%. Deshalb kam es überall im Reich zu Versorgungsschwierigkeiten. Es würde noch Monate dauern, bis man mit den neuen Kaiserkraft-Schiffen die Lücke schließen konnte. Wenn jetzt noch die Raumschiffswerften auf der Erde durch Oxyd vernichtet wurden, würde man es auf den Kolonien schwer haben.
    »Falls wir dies hier überhaupt überleben!« dachte Max von Valdec und schob alle Gedanken an die Kolonien beiseite. »Ich werde mich noch rechtzeitig genug damit befassen können.«
    Er lehnte sich zurück.
    Als wäre dies ein verabredetes Zeichen gewesen, ertönte das Rufsignal der Kommunikationsanlage. Valdec runzelte die Stirn. Die Geheimwelle mit Chan de Nouille, der Führerin der Grauen Garden!
    Er beugte sich vor und hieb auf den Antwortschalter.
    Sogleich manifestierte sich im Holokissen das Bild eines frühreifen Mädchens, das sich kokett in einem Schalensitz rekelte. Es lächelte verführerisch.
    Valdec runzelte die Stirn.
    »Was soll das?« Es war ihm klar, daß dies nicht wirklich Chan de Nouille sein konnte. Ein Computertrick. Chan de Nouille liebte es, einen dicken Mantel von Geheimnis um ihre Person zu weben. Valdec hatte bisher nicht herausbekommen können, wie sie wirklich aussah, ob sie etwa unter einem anderen Namen lebte und wie dieser Name lautete.
    Die Vierzehnjährige lachte hell.
    »Ungehalten, Lordoberst? Ich wählte dieses Bild, um Sie ein wenig aufzumuntern. Sie sind in letzter Zeit so zurückgezogen. Vielleicht sogar einsam? Ich hörte, daß sich sogar Ihre engsten Vertrauten über Ihr Benehmen beschweren. Wollen Sie nichts mehr von ihnen wissen? Schließlich sind es Garanten Ihrer Macht!«
    Die Frühreife schlug die Beine übereinander. Valdec interessierte es nicht. Er blickte dem Mädchen ins Gesicht. Es war wirklich schwer, sich vorzustellen, daß dies hier ein Trick war. Es gab dieses Mädchen nicht. Chan de Nouille hatte einen Computer zwischengeschaltet. Sie sprach in ein Mikrophon und ihr Computer wandelte jedes Wort um, schuf diese perfekte Illusion.
    »Wo sind Sie, Chan de Nouille? Auf einem meiner Schiffe?«
    Die Vierzehnjährige verschränkte die Arme.
    »Nein, auf Pluto, also gar nicht mal so weit von hier! Wußten Sie nicht, daß ich dort eine kleine Basis unterhalte?«
    Valdec überlegte. Ja, es konnte stimmen. Die Garde besaß dort mehrere Stationen und hatte Pluto schon vor Jahrzehnten zum Sperrgebiet erklärt.
    »Sie sind entweder ungewöhnlich offen zu mir, Chan de Nouille, oder es ist eine Ihrer Lügen. Das macht Ihnen wohl Spaß?«
    Ihr Lächeln erstarb. Das Bild flimmerte plötzlich. Nebel zogen darüber. Ein Blitz fuhr durch das Holokissen.
    Valdec dachte schon, die Verbindung wäre gerissen, aber da bildete sich eine neue Szene: Eine uralte, hartgesichtige Frau mit stechenden Augen. Das war das Bild, das Valdec von Chan de Nouille kannte. So erschien sie ihm meistens.
    »Es ist keine Lüge!« schnarrte sie. Eine unangenehme Stimme, die einen schaudern ließ. »Ich bin offen zu Ihnen, weil Sie es brauchen, Lordoberst. Vielleicht ist unsere Macht

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