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Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Titel: Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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er von allein aufhörte.
    Glutfetzen, die manchmal aussahen wie Fratzengesichter – höhnisch verzerrt.
    Ein Ruck ging durch die TERRA I. Was war der Grund? Die Treiber konnten nichts sehen.
    Schwerkraftwellen, kurz bevor sie auf der Oberfläche von Oxyd zerschellten?
    Es war ein Glück für die Treiber, daß sie nicht wußten, daß die TERRA I jetzt weiter beschleunigte – und wie nahe Oxyd in diesem Moment war!
     
    *
     
    Brak Shakram hörte ein gewaltiges Donnern. Der Boden zitterte wie der Rücken eines verwundeten Giganten. Trotzdem wagte Brak Shakram nicht ein einziges Mal, den Blick zu heben. Aus Vorsicht, nicht aus Feigheit. Er mußte sich beherrschen, mußte warten, bis das Erdbeben vorüber war.
    Etwas zischte dicht an seinem Kopf vorbei, traf den Boden, pflügte ihn auf. Brak Shakram ignorierte es. Was sollte er anderes tun?
    »Bleib liegen, Alberti!« brüllte er durch das Inferno, denn er glaubte, daß sich der Summacum bewegt hatte. Oder war er von einem der herumfliegenden Trümmer getroffen worden?
    Auch diesmal wandte Shakram nicht den Blick. Seine Augen waren wichtig. Er mußte sie schützen. Und Brak Shakram preßte die Hände gegen die Ohren, weil die Schreie der Menschen so gellend waren, daß sie alles übertönten.
    Er konnte sich denken, was hinter seinem Rücken passierte, doch zwang er sich dazu, nicht die grausigen Bilder vor seinem geistigen Auge entstehen zu lassen. Bald wird es vorbei sein, bald! hämmerte er sich ein. Dies hier ist nicht das Ende der Welt, auch wenn es dir so erscheint. Die Erde hat noch einen Aufschub von wenigen Stunden.
    Er überlegte, was ihm Alberti gesagt hatte. Hatte der Summacum nicht von weniger als neunzehn Stunden gesprochen? Dann waren es jetzt nur noch gute achtzehn Stunden. Viel zu wenig, um den Menschen eine echte Chance zu geben. Aber noch zuviel, um die Flinte ins Korn zu werfen, um alle Hoffnungen zu vergessen.
    Ein weiterer Erdstoß, grollend, brüllend, furchtbar. Krachen und Bersten.
    Eines der riesigen Gebäude! Oder waren schon alle in sich zusammengefallen?
    Dann war alles vorbei.
    Vorbei! dachte Brak Shakram und blieb dennoch liegen. Er wartete unwillkürlich auf den nächsten Erdstoß, harrte aus.
    Eine halbe Minute. Dann hob er langsam den Kopf. Vor ihm die Ruinen von Alt-Berlin.
    Und hinter mir die Ruinen von Neu Berlin! dachte er in einem Anflug von Zynismus.
    Widerstrebend blickte er über die Schulter.
    Panikerfüllte Menschen, die schreiend durcheinanderliefen. Andere hatte es wie Brak Shakram gemacht, hatten sich zu Boden geworfen und ihren Kopf geschützt.
    Bis das eine Gebäude direkt auf sie gekippt war! Das Grauen in Blut und Zerstörung.
    Brak Shakram, der abgebrühte Kämpfer, würgte, als er es sah. Nur ein einziges Gebäude war betroffen – ausgerechnet dort, wo sich die meisten Menschen befunden hatten. Alle anderen Gebäude standen noch und machten den Eindruck der Unversehrtheit.
    Brak Shakram wandte sich an Alberti. Der Summacum rührte sich nicht.
    Eine Kopfwunde! Brak erschrak. Er beugte sich über Alberti. Das Blut verklebte die Haare des Summacums. Aber es war nicht so schlimm. Nicht viel mehr als ein Kratzer. Hatte Alberti davon das Bewußtsein verloren?
    Brak rüttelte ihn an der Schulter.
    »He, Summacum Alberti, kommen Sie zurück in die Wirklichkeit! Es ist vorbei.«
    Alberti war nicht bewußtlos. Er hatte nur auf den entsprechenden Befehl von Brak gewartet.
    Verständnislos blickte er sich um. Sein Blick war trüb, sein Hirn noch immer von der Droge umnebelt. Ein lallender Schwachsinniger, aber im Vollbesitz seiner körperlichen Fähigkeiten. Was man anfangs nicht hatte sagen können.
    Teufelszeug! dachte Brak wieder einmal angewidert.
    »Aufstehen!« befahl er.
    Ein letzter Blick zurück. Nein, er konnte diesen Menschen nicht helfen. Es war besser, wenn er die Flucht fortsetzte, ehe sie sich seiner wieder besannen und ihn angriffen. Diese Menschen waren nicht mehr zurechnungsfähig. Kein Wunder!
    Shakram kümmerte sich nicht mehr um Alberti. Der Summacum folgte ihm auch so. Sie rannten zu den Ruinen von Alt-Berlin. Brak wußte, daß die Ruinen die Neustadt wie ein Ring umschlossen. Berlin als Ruinenstadt – vielleicht zehnmal so groß wie im zwanzigsten Jahrhundert. Eine riesige Stadt, gewachsen im Zeichen der Bevölkerungsexplosion, gestorben während der Zeit, als die Menschen ins All strebten, um leere Welten zu besiedeln. Von all den Milliarden war nur ein Bruchteil zurückgeblieben.
    Und Nomans! dachte

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