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Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Titel: Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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riß seine Waffe hoch, brachte sie in Anschlag. Eine Reflexhandlung. Der Mann, der neben ihm stand, schlug ihm den Arm herunter. Die Waffe polterte zu Boden.
    Brak Shakram hob den Kopf. Er stand da, breitbeinig.
    Der Gleiter schwebte über die Straße herbei. Höhe etwa dreißig Meter. Geschwindigkeit unverändert.
    Jetzt wurde die rasende Fahrt verlangsamt. Brak erreichte das Brausen der verdrängten Luftmassen. Er stemmte die Hände in die Seite, verhielt sich ruhig.
    Wie ein Denkmal wirkte er jetzt. Ungebrochene Stärke. Die Pose des Überlegenen.
    Obwohl er sich alles andere als überlegen fühlte.
    Er spürte die lauernden Blicke der Nomans. Sie wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    Brak durfte sich nicht um sie kümmern. Sein Augenmerk galt dem Gleiter.
    Ein schneller Blick zu Alberti. Der Summacum war ihm nicht gefolgt! Daran hatte er gar nicht gedacht. Er hätte den Summacum anweisen müssen, zurückzubleiben.
    Ließ die Wirkung der teuflischen Droge nach? War Alberti wieder in der Lage, vernünftig zu denken?
    Der Gleiter schwebte tiefer. Und dann stoppte er. Dabei mußte er aus den Triebwerken alles herausholen, was nur ging. In einer Entfernung von vierzig Metern verharrte der Gleiter in der Luft. Die Kameraaugen glotzten Brak Shakram an.
    Brak ließ den Blick über die mit Trümmern übersäte Straße gleiten. Überall wucherte das Unkraut. Vermoderten Unrat aus vergangenen Zeiten schuf die Existenzgrundlage für die Pflanzen, die sich anschickten, das weite Ruinenfeld zu erobern.
    In den Gleiter kam wieder Bewegung. Vorsichtig näherte er sich. Es knackte in einem Lautsprecher: »Hier spricht Quadar, Hauptmann der Grauen Garden! Brak Shakram, Noman, geflohener Rebell, Sie sind erkannt! Ergeben Sie sich!«
    Die scheinen großen Respekt vor mir zu haben! dachte Brak Shakram in einer Mischung aus Spott und Geringschätzung.
    Aber das Verhalten der Gleiterbesatzung zeigte in Wirklichkeit keine Feigheit. Sie verhielten sich vorschriftsmäßig. Das Trümmerfeld von Alt-Berlin war unbekanntes Land, und auf dem ganzen Planeten herrschte das Chaos. Wahrscheinlich hatte man längst den Ausnahmezustand verhängt.
    Und schließlich war Brak Shakram auf bisher nicht geklärte Weise die Flucht aus einem streng abgesicherten Labor geglückt. Die Grauen mußten mit allem rechnen.
    Vielleicht glaubten sie, der Flüchtling habe Verbündete?
    Brak Shakram hob den Kopf und lachte verächtlich.
    »Kommt, Ihr Feiglinge! Ihr habt mich gefunden. Na und? Frage mich sowieso, wo ihr so lange bleibt. Hat wohl eine Zeitlang gedauert, bis Ihr mein Verschwinden bemerkt habt.«
    Brak wandte den Kopf zur Seite.
    »Alberti!«
    Der Summacum trottete ins Freie. Sein Anblick mußte die Gleiterbesatzung schockieren.
    »Seht ihn euch an! Das sind die kläglichen Überreste eines genialen Summacums. Er gehorcht mir bis in den Tod. Allerdings habe ich ein wenig nachgeholfen, damit er sich zu dieser Treue durchrang. Durch ihn gelang mir die Flucht. Seine Mitarbeiter konnte ich nicht gebrauchen. Deshalb sind sie tot.«
    Brak sprach brutal und großspurig. Er tat es mit Absicht. Die Grauen suchten gewiß mit ihren Sensoren noch immer die Umgebung ab. Hatten sie die fünf Nomans bereits als Ortungsreflexe auf ihren Schirmen? Wahrscheinlich wußten sie nichts damit anzufangen. Waren das nun Reflexe von Helfershelfern oder waren es nur verstörte Tiere, die sich in Deckung drängten?
    Denn in den Ruinen hatte die Natur nicht nur in der Form von wilden Pflanzen Fuß gefaßt!
    Alberti trat neben Brak. Der gleiche dumpfe Ausdruck in seinem Gesicht wie schon die ganze Zeit. Seine Augen waren wässerig. Alberti begriff offensichtlich noch immer nicht, was überhaupt um ihn herum vorging.
    Der Gleiter schwebte näher. Die gleiche Lautsprecherstimme: »Wir haben Ihre Verbündeten entdeckt, Brak Shakram. Aber der Gleiter ist gepanzert!«
    Kaum hatte der Hauptmann ausgesprochen, als die fünf Nomans schreiend die Flucht ergriffen. Sie sahen nicht mehr ein, daß sie in Deckung bleiben mußten.
    Ein grüner Energiefinger löste sich vom Gleiter, raste den Flüchtenden lichtschnell nach, traf sie.
    Ein Schocker! Bewußtlos fielen die fünf zu Boden.
    »Jetzt kommen wir beide dran!« murmelte Summacum Alberti.
    Brak traute seinen Ohren nicht. Was war das?
    »Ich bin wieder völlig klar«, flüsterte Alberti hastig. »Du hättest mich durchsuchen müssen. Ein Gegenmittel! Ich nahm es, als sich die ersten Nebel der Droge verzogen und ich sah, was auf der

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