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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Koordinationszentrum galten diese strengen Sicherheitsmaßnahmen, aber trotzdem mußten sich Spione der Rebellen im Regierungssitz befinden. Die Perlen waren zu gut über alle Aktionen der Legion Gulbenkayn informiert. Es gab keine andere Möglichkeit.
    Ein Summen ertönte.
    Die Überprüfung war beendet und Shazen als autorisiert anerkannt worden. Natürlich, dachte der hochgewachsene Mann mit dem feuerroten, bereits ein wenig gelichteten Haar. Seine Augäpfel waren gleichfalls rot und wiesen ihn als Bewohner der Randwelten aus. Die Sternsysteme, die dem Abgrund zwischen den Milchstraßen nahe lagen, drifteten aus dem Einflußbereich des galaktischen Schwerkraftfeldes und würden irgendwann einmal zu Außenseiter-Sonnen werden. Doch bereits jetzt schienen sich die elektromagnetischen Veränderungen auf die dortigen Siedler auszuwirken.
    Der Mann mit den roten Augen und dem straffen, blassen Gesicht wartete geduldig auf das öffnen der Tür. Jeder im Zentrum kannte ihn, den langjährigen Vertrauten des Koordinators, aber wie alle war er den verschärften Sicherheitsmaßnahmen unterworfen. Und es gab niemals Alarm, wenn Shazen die Lichtsperren durchschritt, sein ID-Muster durch die Computer vergleichen ließ. Wie die Menschen wurden auch die Maschinen getäuscht.
    Shazen, Chua Sins Ratgeber von Lorondra, der echte Shazen, der seit zwei Jahrzehnten auf Ginger gelebt hatte, war tot. Der Mann, der vor dem Stahlschott wartete und schließlich weiterging, als die massive Platte zur Seite glitt, dieser Mann war eine perfekte Kopie. Makro- und mikrokosmetische Behandlungen, Operationen und Zellimplantationen und lange Tiefschlafschulungen hatten diese perfekte Kopie geschaffen und vor einem Standardjahr den echten Shazen durch sie ersetzt.
    Der Mann mit dem roten Haarschopf war ein Agent der Schatten. Führer einer fünfköpfigen Kolonne, die seit Ausbruch der Unruhen auf Ginger tätig war.
    Der Agent der Grauen Garden hieß Etchmund Crieger. Er war parapsychisch begabt wie ein Treiber, obwohl die Gehirnoperation auf Shondyke zusammen mit seinen Gefühlen auch sein Psi-Potential gedämpft hatte. Vor seinem Einsatz auf Ginger hatte der Schatten in der Maske eines Summacums auf Zoe gearbeitet und zum Fall des Rebellenplaneten beigetragen.
    Der Agent war ein Spezialist für diese Fälle. Er wußte, daß früher oder später auch auf Ginger wieder Ruhe einkehren würde. Mochten die Rebellen, die sich Gingers Perlen nannten, auch noch so gut ausgerüstet und geführt sein, gegen die von tausend Welten getragene Macht des Konzils waren sie hoffnungslos unterlegen.
    Der Konferenzsaal tauchte auf. Das Licht schimmerte angenehm gelblich. Stimmen erklangen. Ein vertrautes Bild. Diese Vakuumzonen … Der falsche Shazen schüttelte bedächtig den Schädel Ihr Ursprung lag im Dunkeln, aber sie waren gefährlich und wenn sich dieses Phänomen weiter ausbreitete … Und was hatte es mit diesem kurzen, ziehenden Kopfschmerz auf sich, der ihn jedesmal peinigte, wenn in Gulbenkayn eines dieser mörderischen Kugelgebilde auftauchte? Waren Treiberkräfte im Spiel?
    »Da sind Sie ja, Shazen«, empfing ihn eine näselnde Stimme.
    Der Schatten sah auf und nickte Ormon Zeuten, dem Generalmanag des Kaiser-Konzerns und Vertreter des Konzils auf Ginger, freundlich lächelnd zu. Zeuten war ein großer, dünner Mann mit einem langen Gesicht, dessen Augen stets schläfrig blickten und die Gedanken verbargen. Zeutens Lethargie und seine snobistische Kleidung täuschten darüber hinweg, daß der Generalmanag ein intelligenter, fähiger Mann war. Er herrschte auf Ginger und bestimmte, welche Maßnahmen von der Regierung getroffen wurden. Chua Sin war nur eine Marionette, ein gekaufter Ginger, der der Herrschaft des Konzils den Anschein von Legalität geben sollte.
    »Koordinator?« Shazen sah Chua Sin forschend an.
    Der Koordinator wirkte müde. Sein Gesicht hatte eine graue Farbe angenommen, die asiatisch geschnittenen Augen waren noch schmaler als sonst und seine Bewegungen waren fahrig und unkonzentriert. Der Schatten registrierte diese ersten Anzeichen des Vorfalls ohne Mitleid. Chua Sin war so gut wie verloren; nach Bereinigung der Krise konnte ihn das Konzil in seiner jetzigen Stellung nicht gebrauchen. Das harte Eingreifen der Legion hatte seine Person zu einem Haßobjekt gemacht, das von der Bevölkerung Gingers als Provokation empfunden wurde. Chua Sin mußte verschwinden und durch einen neuen Koordinator ersetzt werden, einem Ginger mit einem

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