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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Spaziergang.«
    »Sag ich doch«, bemerkte Vangralen. Suzan Oh erhob sich ächzend. Der Raumanzug verbarg ihre wohlproportionierte Figur, wie Vangralen bedauernd feststellte. »Und was ist mit dem Cosmodrom- Computer?« fragte sie gedehnt und deutete auf den Decoder. »Das Gerät ist zwar leistungsstark genug, um die elektronischen Systeme eines Containerschleppers zu blockieren, aber die Anlagen auf derartigen Raumbasen …«
    »Wie lange, glaubst du, kann der Decoder den Cosmodrom-Rechner täuschen?« Lyda Mars Stimme war leise und blaß wie ihr Gesicht. Aber vielleicht lag dieser Eindruck auch an den Ohrempfängern der Raumanzüge, die ihre Gespräche nur verzerrt übertrugen. Die Funkgeräte standen auf niedrigste Leistung, um den empfindlichen Sensoren der nahen Basis keine verräterischen Impulse zu liefern.
    Die Volonderin kräuselte ihre Stirn. »Im besten Fall können wir unsere Anwesenheit vor den elektronischen Rezeptoren zwei Stunden verbergen. Spätestens dann wird der Computerverbund Cosmodroms den Einfluß des Decoders registrieren.«
    »Zwei Stunden«, sagte Lyda Mar sinnend. »Ich denke …«
    Prime fiel ihr ins Wort. Ungeduld prägte jede seiner Bewegungen – Ungeduld und Nervosität. »Rechnen wir vorsichtshalber nur mit neunzig Minuten Sicherheitsreserve. Das dürfte realistischer sein. Onnegart?«
    Vangralen sah auf.
    »Sagtest du nicht, du hättest früher einige Zeit Dienst auf einer derartigen Raumbasis getan?«
    »Ja, auf Bosz-Centra im Südkreuz«, bestätigte der Treiber. »Allerdings war diese Station bedeutend kleiner als Cos modrom …«
    »Das spielt keine Rolle«, winkte Ennerk Prime ab. Er wippte auf den Zehenspitzen und wollte sich nervös über die Stirn wischen, aber seine Hand stieß mit einem hellen Laut gegen die transparente Helmscheibe. Vangralen grinste. Prime warf ihm einen grimmigen Blick zu und fuhr fort: »Die Raumbasen des Konzils sind identisch aufgebaut, gleichgültig, wie groß sie sind. Traust du dir zu, uns innerhalb einer Stunde zur Zentralen Klimakontrolle zu führen?«
    Vangralen straffte sich. »Ich besitze eine fotografisches Gedächtnis«, verkündete er beleidigt. » Cosmodrom ist für mich wie ein aufgeschlagenes Buch.«
    »Hoffentlich kannst du auch lesen«, murmelte Suzan Oh. Sie nickte dem Decoder zu. »Es wird Zeit, daß wir uns vorbereiten. Die SIGMA-12 legt bereits an.«
    Zögernd ließ das Grollen der Photonenbrenner nach.
     
    *
     
    Der Himmel über Gulbenkayn war grau wie Shazens Gedanken.
    Ein heftiger, begrenzter Sturm in den oberen Luftschichten sorgte für Turbulenzen, die das Licht der Milchstraße tausendfach brachen und weit streuten. Jeder einzelne Stern war eine handtellergroße Scheibe aus diffusem Glimmer, hauchzart und zitternd, und gemeinsam bildeten sie jenen fahlen, kraftlosen Glanz.
    Stürme auf Ginger! Seit Ankunft der Menschen auf dem ersten Planeten des Kashmir-Systems hatte es keine Stürme gegeben. Ginger war eine meteorologische Wüste; seine fast kugelförmige Umlaufbahn und die ausgeglichene Achsenneigung verhinderten schroffe Jahreszeitenwechsel. Der planetenweite Tangteppich hinderte das Weltenmeer an großer Einflußnahme auf die Klimabildung.
    Shazen schritt schneller aus, hastete durch den breiten, fensterlosen Tunnelgang, der zum Konferenzsaal des Koordinationszentrums führte.
    Die unerklärlichen Vakuumzonen, die immer häufiger auf ganz Ginger auftraten, brachten die Atmosphäre in Unordnung. Stürme, Windhosen, unvermutet beginnende Orkane, die ebenso unvermutet wieder abbrachen, waren die Folge.
    Die Naturkatastrophen, dachte Shazen düster, als vor ihm die glatte, schmucklose Stahltür auftauchte, waren in ihren Auswirkungen schlimmer als die Vakuumzonen selbst. Auf Ginger herrschte Chaos. Die Verbindungen zu einigen Regionen waren abgebrochen, andere waren von Springfluten heimgesucht und halb zerstört worden, und Gulbenkayn selbst glich einem Tollhaus. Kein Wunder, daß die Separatisten diese Situation für ihre Zwecke ausnutzten …
    Shazen blieb stehen und legte seine Hand in die tiefe Mulde neben der Tür. Ein Sicherheitscomputer maß nun Fingerabdrücke, Hautstruktur, Blut- und ph-Werte, Körperelektrizität und ein halbes Dutzend weitere Merkmale und verglich sie mit den gespeicherten Informationen. Die Kontrolle war gründlich und nicht zu manipulieren. Jede nicht autorisierte Person würde zurückgewiesen und den unsichtbar installierten Verteidigungssystemen überantwortet werden.
    Überall im

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