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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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zwischen den beiden Männern knisterte. Dann sackten Chuas Schultern herab. Er gab auf.
    Ehe der falsche Shazen dem Generalmanag antworten konnte, schrillte eine Sirene auf. Ihr Klang traf den Agenten wie ein Strahl Eiswasser. Die Flotte konnte unmöglich schon im Kashmir-System erschienen sein … Etwas anderes mußte den Alarm ausgelöst haben.
    Zeuten reagierte als erster und drückte die Taste der Sprechanlage. »Was ist los?« fauchte er.
    »Die Rebellen«, keuchte eine aufgeregte Stimme. »Sie haben die Raumforts überfallen!«
     
    *
     
    Als David terGorden erwachte, herrschte graues Zwielicht.
    Er lag auf einer harten, hin und her schaukelnden Pritsche, die durchdringend nach faulenden Algen stank. Vorsichtig bewegte er seine Glieder und konnte außer einem leisen tauben Gefühl keine weiteren Beeinträchtigungen feststellen. Zum Glück hatte er den Absturz ohne Knochenbrüche überstanden.
    »Ich wußte gar nicht, daß es noch freie Treiber gibt«, sagte eine Frauenstimme dicht an seinem Ohr.
    terGorden zuckte in die Höhe. Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die fahle Helligkeit. Lauer Wind strich über sein heißes Gesicht.
    Ein Hovercraft! Er befand sich auf der verdecklosen Ladefläche eines Hovercrafts, der brummend über die öde nächtliche Sumpflandschaft glitt. Und daneben brummte ein weiteres Luftkissenboot, und noch eines, immer mehr … Eine Armee, dachte David verwirrt, eine ganze Armee.
    Dann, drehte er den Kopf und sah der Frau ins Gesicht. Sie war noch jung, fast ein Mädchen, aber sie strahlte eine Selbstsicherheit aus, die David auch ohne seine psionischen Sinne registrieren konnte.
    »Ich dachte, das Konzil hätte euch alle deportiert«, fuhr die kleine, grazile Frau mit dem lächelnden Asiatengesicht fort. »Auf Ginger hat man die letzten vor zehn Standardmonaten abgeholt. Kurz danach begann unsere Frühjahrsoffensive …«
    »Du bist Mitglied der Rebellen«, erkannte terGorden. »Eine Perle, nicht wahr?«
    Sie lächelte, entblößte weiße, ebenmäßige Zähne. »Eine von vielen. Ich bin Li Shen, Treiber.«
    David zögerte. »Und mich nennt man David terGorden«, sagte er schließlich und wartete auf ein Zeichen des Erkennens. Keine Reaktion. Ob man auf Ginger noch nie etwas von den Terranauten gehört hatte?
    »Wir haben deinen Absturz beobachtet«, sagte Li Shen, während der Sumpf an ihnen vorbeiflog und das brummende Motorengeräusch der Hovercrafts zu einem vielstimmigen Chor anschwoll. »Wir wären dir schneller zu Hilfe gekommen, aber dann erschien die Vakuumzone über dem Raumhafen … Sie vernichtete den halben Garde-Stützpunkt und das Rechenzentrum der Grauen. Seitdem sind die Raumforts an der Küste Gulbenkayns steuerlos.«
    »Mit anderen Worten – wir sind auf dem Weg zu einer dieser Basen?«
    »Ja.« Die Perle stockte und rang sich dann dazu durch, dem Treiber zu vertrauen. »Es gibt insgesamt sechs dieser robotgesteuerten Festungen. Der Ausfall des Rechenzentrums gibt uns eine Chance, alle mit einem Schlag zu besetzen. Aber wir müssen schnell sein. Die Legion schläft nicht und wird die gleiche Absicht haben … Wenn die Raumforts in unserer Hand sind, dann gehört uns Ginger.«
    David terGorden schnitt eine Grimasse. »Ich befürchte«, sagte er trocken, »daß du da einem gewaltigen Irrtum unterliegst. Hör zu, Li, es ist verdammt wichtig, daß ich so schnell wie möglich mit einem eurer Führer spreche.« Er griff gedankenverloren nach dem Amulett, das um seinen Hals hing. Das Triadische Monochord, das Treiberzeichen, hatte seine Identität dem Mädchen verraten. »Ich bin nicht nur ein Treiber, Li«, fuhr er langsamer fort, »sondern auch ein Terranaut, ein Gegner des Konzils und ein Freund der Perlen. Man hat mich auf Ginger abgesetzt, um euch zu warnen. Es ist wichtig, Li, lebenswichtig für Ginger. Lordoberst Valdec nähert sich mit einer großen Flotte eurem System, mit Gardeschiffen, die genug Waffen an Bord haben, um Ginger zu pulverisieren.«
    Blässe lag auf den Wangen der Perle. Davids Eindringlichkeit hatte ihre anfängliche Skepsis zerstreut. Sie begriff, daß der Treiber die Wahrheit sprach.
    »Gua Ho«, flüsterte sie. »Du mußt mit Gua Ho sprechen. Vielleicht weiß er einen Ausweg.«
    Sie robbte zum Führerhaus des Luftkissenfahrzeugs und klopfte energisch gegen das Kunststoffgehäuse. Kurz darauf öffnete sich eine Klappe. Ein stoppelbärtiges Gesicht erschien. Li sprach hastig auf den Unbekannten ein und die Klappe schloß sich wieder.
    Das

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