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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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war verschwunden, zeigte ein Pseudobild des Weltraums.
    Lyda Mar und Ennerk Prime drängten sich um die Treiberin vom Planeten Volonder, und Vangralen mußte sich auf die Zehenspitzen stellen, um über ihre Schultern hinweg einen Blick auf den Monitor zu erhaschen.
    Cosmodrom!
    Greifbar nahe lag die Raumstation des Konzils vor ihnen.
    Cosmodrom war eine massive Kugel mit einem Durchmesser von drei Kilometern; der interstellare Staub, der unendlich langsam von der Schwerkraft der Sonne Kashmir angezogen wurde, hatte im Verlauf der Jahrzehnte die Metallkugel blankgerieben. Sie reflektierte wie ein Spiegel das Licht der Sterne und Nebelflecken, die hier in Richtung Zentrumskern den Eindruck eines dichten Netzes glühender Punkte vermittelten. Von der Kugel stachen zwölf wurmartige Fortsätze aus elastischen Protopverbindungen ins All; jeder dieser Schläuche war einen Kilometer lang und durchmaß fünfzig Meter.
    Ein kosmischer Seeigel aus Metall und Protop.
    Wie Vangralen wußte, lenkten die Superfrachter vor Erreichen der Station in einen weiten Orbit ein. Die Schlepper kuppelten sich dann aus dem Gewirr der Container aus und steuerten die Protopstacheln des Metalligels an. Dort wurden sie gewartet und mit neuen Programmen versehen, vorbereitet für die zweite Etappe ihres stillen, dunklen Fluges durch die Sternschluchten.
    Sieben jener Versorgungsschläuche waren derzeit besetzt; wie Blutegel hingen die trichterförmigen Schleppereinheiten an den künstlichen Stachelgebilden. Ihre Containernetze umkreisten die Basis in sicherer Entfernung.
    Die leistungsfähigen Computersysteme von Cosmodrom würden verhindern, daß es zwischen den Container zu Kollisionen kam.
    Erst jetzt wagte Onnegart Vangralen aufzuatmen. Die Anspannung der letzten Stunden hatten ihm die Zwischenfälle auf Siam Sin wieder in Erinnerung gerufen. Auf der Nebelwelt im Assyrbrun-System hatten die Garden seine Loge und schließlich auch ihn gefangengesetzt. Aber im Gegensatz zu seinen unglücklichen Gefährten und den zahllosen anderen Treibern in der Galaxis war ihm die Anti-Psi-Operation erspart geblieben.
    Ennerk Prime, der älteste unter ihnen und der erste, der an Bord der JOHN REED Ja zu der Teilnahme an dem Kommandounternehmen gesagt hatte, kratzte sich den weißhaarigen Schädel.
    »Bis jetzt«, brummte er, »ist alles nach Plan gelaufen. Ich frage mich nur, ob es in Cosmodrom ebenso problemlos funktioniert.«
    »Nun«, sagte Vangralen in dem schwachen Versuch, die niedergedrückte Stimmung zu heben, »bei den jungen dynamischen Heldentypen, die an dieser …«
    »Rede keinen Unsinn«, fiel ihm Prime ins Wort. »Wir haben nicht viel Zeit. Es kann nicht mehr lange dauern, bis der Schlepper anlegt und die Wartungstrupps an Bord kommen.«
    Suzan Oh nickte. »In spätestens zwei Stunden dürfte es soweit sein. Die SIGMA-12 fädelt sich bereits in den Orbit ein.«
    Vangralen ließ sich seine Verärgerung über Primes Zurechtweisung nicht anmerken.
    Wir sind alle gereizt, dachte er. Die letzte Zeit war nicht sehr gut, für keinen von uns. »Gut, kommen wir zur Sache.« Er sah sich um, und sein Blick blieb auf Lyda Mar ruhen. Die Treiberin hatte bislang geschwiegen, und nicht ohne Sarkasmus fragte sich Vangralen, ob ihre äußere Blässe auch auf innere Farblosigkeit schließen ließ. »An Bord von Cosmodrom befinden sich rund einhundert ständige Besatzungsmitglieder – Computer- und Wartungstechniker, Graugardisten, Inspektoren des Konzils – und noch einmal die gleiche Zahl fluktuierendes Personal, vor allem Kuriere.
    Wir sind mit fünfzig Milligramm Ce-Sintra ausgerüstet, einem kristallinen Derivat der Sintra-Stoffgruppe. Bei dem Kontakt mit Sauerstoff verdampfen die Kristalle und vermischen sich mit der Atmosphäre – beispielsweise in der Nähe der Klimaschächte. Diese fünfzig Milligramm genügen, um ganz Cosmodrom zu infizieren. Die gasförmige Ce-Sintra-Komponente betäubt augenblicklich. Die Wirkung hält durchschnittlich fünfzig Stunden an. Nachwirkungen sind keine bekannt.«
    Vangralen legte die Stirn in Falten und wurde ein wenig unsicher unter Suzan Ohs prüfendem Blick. »Äh«, machte er nach Worten suchend, »die einzige Schwierigkeit ist es demnach, ungesehen in die Nähe der Zentralen Klimakontrolle zu gelangen. Ist die Besatzung von Cosmodrom betäubt, schaffen wir sie in die Superfrachter. Bis die Containerschiffe ihre Ziele erreicht haben, ist hier alles vorbei.«
    »Sehr gut«, nickte Prime spöttisch. »Ein

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