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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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die Uhr, »brechen wir in einer Stunde zum Kashmir-System auf. Geben Sie Gefechtsalarm. Die Schiffe sollen sich zu Pulks von je fünf Einheiten zusammenschließen und einen Computer-Verbund bilden. Die SAMARKAND leitet die Aktion.«
    Die Queen neigte den Kopf und verbarg ihre Zufriedenheit. Das Warten hatte nicht nur an ihren Nerven gezerrt; von allen Schiffen waren ihr Unruhe unter den Besatzungen gemeldet worden. Die Unruhe war eine Folge des Gehirneingriffs auf Shondyke, der geheimen Zentralwelt der Garden. Die Gefühle der Grauen waren blockiert, aber nicht abgetötet worden, und in Momenten erhöhter Spannung sickerten sie durch die Blockade und lösten diffuse Erregung aus.
    Nun, dachte Max von Valdec, schien die Überlegungen der Queen Yazmin zu erraten, mit dem Start der Flotte würden die Grauen wieder zu ihrer kühlen Konzentration zurückfinden.
    Die durchdringenden Summtöne des Ortungsalarms ließen ihn herumwirbeln. Für einen Moment hatte er die Hoffnung, daß endlich Cosmoral Fay Gray mit der Garde-Flotte eintraf, doch ein Blick auf die Bildschirme enttäuschte ihn.
    Ein Superfrachter hatte soeben in der Nähe der Flotte den Weltraum II verlassen und bremste nun vorsichtig ab, um eine Kollision mit den Schiffen der Garde zu vermeiden.
    Die Schlepper mit ihrer Last aus Containern waren schwerfällige Gebilde, aber eine automatisch erfolgte Computeranalyse bewies, daß die Kurskorrektur ausreichen würde, einen Zusammenstoß zu vermeiden.
    Rohstofffrachter SIGMA-12. Identifizierung positiv. Auf dem Weg von Cluster Ulster im Rohstoffring nach Stormprime im Innensektor. Gesamtdistanz 857,9 Lichtjahre. Erste Flugphase beendet. Ladung: 75 Millionen Tonnen Wolfram, Blei, Zink und Kupfer.
    Max von Valdec kehrte dem Kaltkristallmonitor wieder den Rücken zu. Cosmodrom würde sich um den Superfrachter kümmern. Auf ihn wartete eine andere Arbeit. Ginger mußte endgültig befriedigt werden.
     
    *
     
    SIGMA-12 war nicht auf die Bedürfnisse von Menschen eingerichtet.
    Lärm erfüllte die rohen, kahlen Korridore der trichterförmigen Schleppereinheit. Offenbar hatte der Robotpilot die Korrekturtriebwerke aktiviert, aber der Andruck war nur minimal. Allein der
    Lärm störte.
    Onnegart Vangralen verzog das Gesicht und klappte dann als letzter den Helm über den Kopf. Automatisch verband sich das transparente Material mit dem Wulst des Raumanzugs. Der Helm dämpfte das fast schmerzhafte Dröhnen der im Füllhorn des Trichters installierten Photonenbrenner. Nur unmerklich durfte ein Gebilde von den Ausmaßen und der Struktur eines Containerschiffes den Kurs ändern, wollte es nicht das Material unerträglichen Belastungen unterwerfen. Der Lichtdruck der Brenner war sanft, aber nachdrücklich.
    Vangralen blinzelte, betrachtete nachdenklich seine Begleiter. Düster erinnerte er sich an den Moment, als man sie zum erstenmal zusammengeführt hatte – nach langen Wochen der Inhaftierung in einem Garde-Stützpunkt. Und dann der Kaltschlafraum der OMEGA-32. Jeder begriff in diesem Moment, was dies bedeutete.
    Deportation. Gehirnoperation. Verbannung auf einen Strafplaneten.
    Aus.
    Und dann das Erwachen im Orbit um die Sonne Ostkreuz, die unglaubliche Erkenntnis, daß sie frei und gerettet waren…
    Suzan Oh, die junge, schwarzhaarige Treiberin, die Vangralens Interesse sofort erregt hatte, arbeitete konzentriert an dem Decoder. Das komplizierte Gerät, dessen Mikrocomputer ihnen bereits das Eindringen in die Schleppereinheit von SIGMA-12 ermöglicht hatte, versuchte seit mehreren Stunden, den Bordrechner des Containerschiffes auf elektronischem Wege zu blockieren.
    Das Konzil, allemal mißtrauisch, wenn es um seine Reichtümer ging, hatte die menschenleeren, computergesteuerten Superfrachter mit zahlreichen Sicherheitseinrichtungen versehen.
    Mit dem Decoder war es den vier Treibern gelungen, den externen Sicherheitsbereich zu überlisten und den Bordcomputer von Abwehrmaßnahmen abzuhalten. Aber im Innern des riesigen Schleppers waren sie taub und blind, solange es ihnen nicht gelang, das Kommunikationsnetz der SIGMA-12 anzuzapfen. Und falls der Computer dies bemerkte …
    Vangralen zog es vor, nicht über diese Möglichkeit nachzudenken.
    Die Treiberin stieß plötzlich einen überraschten Laut aus. »Geschafft! Der Decoder hat es geschafft!«
    Sie gestikulierte heftig und deutete auf den handtellergroßen Bildschirm des Gerätes, das an einen Metallkoffer erinnerte. Das Elektronengeflimmer auf dem Kaltkristallmonitor

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