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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Brummen des Hovercrafts schwoll an. Er scherte aus der Formation aus und steuerte auf den südlichen Flügel der Armada zu.
    David blickte hinauf zum Himmel. Während seines Gesprächs mit Li hatte er vorsichtig ihren Gedankeninhalt sondiert und seine Informationen über Ginger vertieft. Er hatte keine Zweifel mehr, daß zwischen den Vakuumzonen und den mörderischen Kopfschmerzen ein Zusammenhang bestand.
    Aber – wer bestrich Ginger mit Kaiserkraft und brachte das energetische Gefüge des Kosmos in Unordnung? Ein weiterer Gedanke schlich sich in sein Bewußtsein. Wenn die Kaiserkraft Dinge wie die Vakuumzonen erzeugen konnte, warum dann nicht auch andere, größere Dinge? Ein planetenweites Erdbeben zum Beispiel …
    Der Treiber fröstelte.
    Langsam schälte sich aus dem Zwielicht der wolkenreichen Nacht der muschelförmige Rumpf eines Schwebers hervor. Das Ginger-Mädchen lächelte ihm aufmunternd zu. »Du wirst gleich mit Gua Ho sprechen können«, sagte sie. »Er leitet die Aktionen gegen das Konzil.«
     
    *
     
    … beliefen sich die Schäden nach Ablauf von dreißig Stunden auf eine geschätzte Höhe von 42 Milliarden Verrechnungseinheiten. Hauptursache waren die Vakuumzonen, die in mehreren Wellen auf ganz Ginger auftraten und verheerende Stürme auslösten. Später wurden dann Vulkanausbrüche und Erd- und Seebeben gemeldet, doch infolge der zerstörten Kommunikationsverbindungen und dem Andauern der Per-Jen-Offensive blieben genaue Angaben aus.
    Weitere Daten liegen nur über Gulbenkayn selbst vor, und auch hier sind die Informationen widersprüchlich und verwirrend, so daß beim Auswerten der Ereignisse mit erheblichen Abweichungen gerechnet werden muß. Allerdings erscheinen Zahlen in Höhe von fünfzigtausend Katastrophenopfern als nicht zu hoch gegriffen.
    Welche Folgen ein Auftauchen derartiger Phänomene auf den dichtbesiedelten Welten des Innensektors haben könnten, ergeben sich aus einer beiliegenden Computeranalyse. Angesichts dieses beeindruckenden Szenarios empfiehlt es sich, Bericht und Anlagen wie alle anderen Daten über den Ginger-Zwischenfall der höchsten Geheimhaltungsstufe zu unterwerfen …
    Generalmanag Ormon Zeuten
    Berlin/Terra
    in einem persönlichen Bericht an Lordoberst Max von Valdec
     
    *
     
    Cosmodrom war ein Labyrinth verschachtelter Gänge, Tunnelstraßen, Räume und Liftsysteme.
    Irgendwo weit hinter ihnen klebte der Decoder an einem der zahllosen Terminals, die es praktisch von jedem Punkt der riesigen Raumbasis aus gestatteten, mit dem Bordrechner zu kommunizieren. Der Decoder würde die elektronischen Rezeptoren des Cosmodrom-Computers blockieren und ihre Persönlichkeitsmuster und Handlungen permanent aus den Datenspeichern löschen.
    Zwei Stunden im Höchstfall würden die vier Terranauten für Cosmodrom nicht existieren. Zwei Stunden … Onnegart Vangralen unterdrückte einen Fluch. Die Queen Mandorla hatte den Decoder programmiert; die ehemalige Graue war mit den Kodes und Geheimprogrammen des Konzil vertraut, und Vangralen hoffte, daß Mandorla ihr Geschäft gut verstand.
    Er spürte fast körperlich die Anwesenheit verborgener Waffen- und Kontrollsysteme. Sobald das Datenbewußtsein des Computers die Blockade des Communers überwand und sie als elektronischen Impuls in seinen Mikrochips registrierte, waren sie verloren.
    Mürrisch verdrängte er die unwillkommenen Gedanken und konzentrierte sich wieder auf seine Umgebung. In seinem Rücken spürte er Primes ungeduldige Blicke. Vangralen hatte sein Erinnerungsvermögen überschätzt. Cosmodrom war zu gigantisch, zu monströs, um mit dem übersichtlichen Aufbau von Bosz-Centra verglichen zu werden. Aber er mußte es schaffen. Er mußte …
    »Rechts oder links?« knurrte Prime.
    Vangralen musterte die Gabelung. Beide Tunnel sahen gleich aus. Verzweifelt marterte Vangralen sein Gehirn. »Rechts«, erwiderte er schließlich mit belegter Stimme. Es war nur ein Gefühl, das ihn zu dieser Entscheidung trieb, und er konnte nur hoffen, daß es ihn nicht trog.
    Die Treiber liefen weiter.
    Die rechte Seite des Ganges wurde von einem zweispurigen Rollband aus Flüssigkristallen eingenommen. Übte man Druck auf sie aus, setzten sie sich in Bewegung, aber den Männern und Frauen blieb diese schnellere Fortbewegungsmöglichkeit versperrt.
    Für sämtliche Einrichtungen der Raumbasis waren sie nicht existent.
    »Vorsichtig«, zischte Suzan Oh. »Es nähert sich jemand!«
    Vangralen konzentrierte sich, lauschte in die Stille des

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