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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Funkspruch hatte die SAMARKAND getroffen. Geistesgegenwärtig legte der Funker ihn auf die Lautsprecher. Knistern erfüllte die Zentrale, statisches Rauschen und das Piepsen des Radioherzens der nahen orangen Sonne.
    »Queen Bell Tyer, Gardeschiff GREYWOLF, spricht. Die GREYWOLF wird von energiereichen Schwerkraftwellen getroffen, deren Ursprung nicht zu lokalisieren ist. Die Absorber funktionieren einwandfrei, aber lange werden sie der Belastung nicht standhalten können. Wir verlassen jetzt unseren Kurs und schwenken ein bei Gelb-Neunzwoneun …«
    »Aus«, befahl Valdec. Der Funker gehorchte. »Gibt es noch weitere Meldungen dieser Art?«
    »Dies ist die erste«, erwiderte die Queen Yazmin und trat zum Kartentank. Das Gerät verdankte seinen Namen der wannenartigen Form, in deren Innern ein Holoprojektor tätig war und ein dreidimensionales Phantombild des Weltraums schuf. Die Einheiten der Flotte waren als grüne Leuchtkugeln sichtbar gemacht. Die Kugel, die am äußersten Rand der Flotte entlangdriftete, gewann an Geschwindigkeit. Der Sektor, in dem sie sich eben noch befunden hatte, nahm eine trübrote Tönung an.
    Die Sensoren der SAMARKAND reagierten nun ebenfalls auf die rätselhaften Schwerkraftwellen. Das rote Gebiet dehnte sich langsam weiter aus und besaß nun die Form einer Schere.
    »Lassen Sie die Flotte Geschwindigkeit aufnehmen, Queen«, befahl Valdec und betrachtete beunruhigt die beiden kosmischen Klingen, die sich allmählich zu schließen begannen. »Wir nähern uns in Kampfformation Ginger. Sobald wir den Orbit erreichen, lassen Sie das Ultimatum abstrahlen. Haben wir Kontakt mit unseren Leuten auf Ginger?«
    »Die Kaiser-Zentrale meldete sich auf unseren Kontrollanruf«, antwortete die Queen und gab dem Piloten ein Zeichen. »Garde-Stützpunkt und Schatten blieben stumm. Allerdings ist die Verbindung zu Kaiser inzwischen wieder abgebrochen. Entweder haben die Rebellen damit zu tun oder dies ist eine Folge der mysteriösen Erscheinungen. Wir werden uns vom Rechner der GREYWOLF alle Daten durchgeben lassen. Vielleicht gelingt es uns, den Ursprung der Schwerkraftwellen zu ermitteln.«
    »Das hat Zeit bis später«, winkte der Lordoberst ab. »Wir müssen uns zunächst über die Situation auf Ginger informieren. Daß die Garde schweigt, ist zu bedrohlich, als daß wir uns noch um irgendwelche anderen Dinge kümmern können.«
    »Natürlich, Lordoberst«, sagte die Queen Yazmin.
    Die Photonenbrenner der SAMARKAND und der neunundvierzig anderen Schiffe der Gardeflotte flackerten wie Miniatursterne in der Nacht des Weltraums. Die Flotte würde Kashmir in einer Entfernung von nur fünfhunderttausend Kilometern passieren und so den Tastern der Ginger-Raumabwehr bis zum letzten Augenblick verborgen bleiben. Eine Vorsichtsmaßnahme, die Valdec getroffen hatte, als er von den neuen Erfolgen der Perlen erfuhr. Falls die Rebellen die Raumforts genommen hatten, würde es gefährlich werden.
    Und was diese Gravitationswirbel betraf … Valdec setzte sich in den schweren Servosessel, der ihm einen bequemen Blick auf die Monitore der Raumüberwachung erlaubte. Nun, später war immer noch Zeit, sich um dieses Naturphänomen zu kümmern. Er lächelte, als er an die Eifrigkeit der Queen Yazmin dachte, die Zwischenfälle sofort zu untersuchen. Man merkte, daß die Queen früher auf den Forschungsschiffen des V/O Kulturaimport-Konzerns gedient hatte.
    Kashmir wurde größer. Sobald die Sonne in ihrem Rücken stand, hatten sie ihr Ziel erreicht.
     
    *
     
    Das Weltraumfort lag am Rand des Sumpfes, hineingebohrt in einen Granitsockel und mit Protopstahl gepanzert. Seine Kontrollzentrale war atombombensicher und hermetisch gegen Strahlen abgeschirmt.
    Vermutlich, dachte David terGorden grimmig, konnte der ganze Planet zerbrechen, ohne daß man sich in der Zentrale mehr holte als ein paar blaue Flecke.
    Durch den Ausfall des Zentralen Rechenzentrums waren sämtliche Sicherheitseinrichtungen unwirksam geworden. Die Rebellen hatten lediglich einige Panzertüren aufsprengen müssen, um in die zur Zentrale führenden Schächte zu gelangen. Die Zentrale selbst war leer gewesen; nicht einmal die vorgeschriebene Notbesatzung hatte sich den Perlen in den Weg gestellt.
    Chua Sin, durch die hohen Verluste der Legion und die ständige Bedrohung durch die Vakuumzonen und Rebellen entscheidend geschwächt, hatte auf die Grauen Garden vertraut und seine Männer aus den Forts abgezogen.
    Da die Raumabwehrbasen vollcomputerisiert

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