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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Energieblitz hätte genau ins Ziel getroffen, aber der Graue hatte sich rechtzeitig geduckt und schoß ebenfalls.
    Nobody war nicht mehr an seinem Platz. Seine Vorwärtsrolle endete an der Wand. Die Beine fanden wieder Halt. Er stieß sich mit aller Kraft ab, rollte zurück und landete auf den Beinen.
    Das hätte der Graue nicht besser machen können. Sein Schuß traf nur die Computerverkleidung und löste sie auf. Funken sprühten, Relais tackerten. Dann hatte sich das empfindliche Instrument wieder beruhigt. Es hatte eine automatische Ausgleichsschaltung. Fehler von relativ geringem Ausmaß wurden davon ausgemerzt. Dafür flammte am Kontrollbord eine rote Warnlampe auf. Ein Techniker mußte her, um alles wieder ins Lot zu bringen. Eine Tatsache, für die Nobody verständlicherweise wenig Sinn zeigte.
    Seine Waffe spuckte zum zweiten Mal einen Feuerstrahl aus.
    Der Graue war schnell genug, aber Nobody hatte seine Ausweichbewegung vorausberechnet – und traf. Der Graue sank stöhnend zu Boden. Er lebte noch. Nobody sprang auf und lief zu ihm hin.
    In diesem Augenblick zog der Graue seinen Strahler unter seinem schwerverletzten Körper hervor und richtete die Abstrahlmündung direkt auf Nobody.
    Der Noman duckte sich und entging so dem tödlichen Schuß.
    Es war das letzte, was der Hauptmann in der grauen Uniform in seinem Leben tat.
    Nobody stierte auf den Leichnam hinunter.
    »Tut mir leid, Junge, aber ich mußte mich wehren.« Klang es zynisch, oder war diese Entschuldigung ernst gemeint?
    Nobody wandte den Blick. In seinem Gesicht arbeitete es. Sein Brustkorb hob und senkte sich in tiefen Atemzügen.
    Erinnerungen an eine andere Zeit wurden wach. Er war nicht immer ein Nobody, ein Niemand, gewesen. Einst gehörte er einem Zirkustrupp an. Ja, das gab es noch. Sie riskierten Kopf und Kragen, um den Relax die Zeit zu vertreiben. Es gab öffentliche Veranstaltungen, die aufgezeichnet und später ausgestrahlt wurden.
    Nobody war ein As gewesen. Seine Artistik brachte ihm viel Geld ein. Zirkusleute gehörten grundsätzlich der Kaste der Arbiter an. Manchmal gelang es einem Relax, in diese Kaste aufzusteigen. Nobody war einer davon. Als Relax geboren und eingestuft, hatte er mit seinen besonderen körperlichen Fähigkeiten den Aufstieg möglich gemacht.
    Die Grauen Garden wurden auf ihn aufmerksam, wollten ihn in ihren Reihen haben. Mit seinem artistischen Können schien er der geborene Gardist zu sein.
    Gewiß hätte er es bis zum Hauptmann geschafft.
    Nobody wollte nicht!
    Aber die Grauen duldeten keinen Widerspruch. Damals hatte er es am eigenen Leib erfahren. Nobody mußte fliehen. Seitdem war er zum Noman erklärt worden.
    Mit schweren Schritten ging er zum Bedienungspaneel hinüber. Der Schaden war nicht so groß. Die rote Warnleuchte ignorierte er einfach. Was hätte er sonst tun sollen?
    Nobody setzte sich. Als Noman hatte er sich eine Menge Dinge angeeignet, um zu überleben. Da half Artistik allein nichts mehr.
    Zu diesen Dingen gehörte ein technisches Grundwissen, das ihm das Meistern seiner Aufgabe hier ermöglichte.
    Er erinnerte sich daran, daß er längst den Schutzschirm hätte ausschalten müssen. Auf den Bildschirmen sah er die ratlosen Treiber. Die Zeit brannte ihnen unter den Nägeln.
    Nobody schaltete aus.
    Kurz blickte er sich um. War es möglich, daß sich noch mehr Graue hier befanden? Ganz auszuschließen war es nicht.
    Nobody begann mit dem Deckungsfeuer für die draußen heranhastenden Treiber.
     
    *
     
    Die Grauen hatten nur darauf gewartet, daß sich der Schirm hob. Jetzt war das Gebäude ungeschützt. Kampfgleiter rasten in den Himmel und eröffneten gleichzeitig das Feuer.
    Eines der Gebäude, das keine hundert Meter von der Sendezentrale entfernt stand, hatte sich in eine Festung verwandelt. Irgendwie war es den Grauen gelungen, die Lähmstrahlen zu neutralisieren. Sie setzten schwere Strahlengeschütze ein.
    Ein Teil des Dachs wurde aufgelöst. Drei Stockwerke tiefer quoll Rauch aus den geborstenen Fenstern.
    So weit kamen sie, als die Verteidigungsanlagen des Senders die Festung der Grauen in Schutt und Asche gelegt hatten.
    Gottlob kam keiner der Gleiterpiloten zu Schaden. Sie verließen das Dach der Sendezentrale und ließen ihre Luftfahrzeuge in die Häuserschluchten fallen. Gleichzeitig drehten sie die Triebwerke auf Vollast.
    Nobody hatte geübte Piloten ausgesucht, die ihren Job meisterhaft beherrschten. Die Gleiter rasten durch die Häuserschluchten in Richtung

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