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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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haben.
     
    *
     
    Noch immer lagen sie in Bereitschaft. Nobody hatte eine kurzfristige Änderung vorgenommen: Er befehligte den Entertrupp persönlich. Auf seine Leute machte das großen Eindruck. Sie sahen, daß ihr Führer keine Gefahr scheute. Einmal zum Aufstand entschieden, zog er sämtliche Konsequenzen.
    Jetzt war es Hanstein, der Bedenken anmeldete: »Hoffentlich schießen wir nicht über das Ziel hinaus!«
    Summacum Mühlherr antwortete, ohne ihn anzusehen: »Sie überraschen mich nicht, Hanstein.« An das vertraute Du der Nomans konnte er sich nur schwer gewöhnen. Immer wieder verfiel er auf das unpersönliche Sie – ebenso, wie Hanstein ihm gegenüber oftmals die indirekte Anrede benutzte. Für die Nomans blieb Mühlherr ein Summacum mit dem ungewöhnlichen Intelligenzquotienten von einhundertvierundsechzig. Zwar erzitterten sie nicht in Ehrfurcht, aber sie wußten dies zu schätzen – auch wenn Valdec und das Konzil die Kaste der Summacums formal abgeschafft hatten.
    »Uns bleibt dennoch keine andere Wahl. Wir sind Verlorene. Früher oder später wird Valdec uns jagen und umbringen. Kommen wir ihm zuvor – selbst wenn es letztlich nur die Zuckungen einer sterbenden Wesenheit sein sollten. Dadurch, daß uns die Nomans alle aufnahmen, gibt es zu viele, die sich verstecken müssen. Das kann auf die Dauer einfach nicht gutgehen.«
    Hanstein, der selbst einmal ein führender Manag gewesen war, ehe man ihn zum Noman degradierte, grinste.
    »Nicht sehr beruhigend, diese Worte, doch das war ja wohl nicht die Absicht.«
    Mühlherr winkte ihm zu.
    »Still, die dritte Sendung!«
    Diesmal sendeten die Nomans auf Visio mit Bild. Auf dem Schirm entstand ein Computerbild. Die perfekte Animation. Darstellung einer ausgemergelten, geschundenen Gestalt. Nur um die Hüften waren modrige Lumpen gewunden. Die Gestalt lag in einem feuchten Kellerverlies, war an Armen und Beinen mit Stacheldraht gefesselt. Auf dem Haupt befand sich eine Dornenkrone. Blut sickerte über das hohlwangige Gesicht. Die Augen wirkten groß und spiegelten Elend, Bitterkeit und Schmerz wider.
    Eigentlich fand Summacum Mühlherr dieses Bild geschmacklos, obwohl er wußte, daß man bei den Zuschauern nur so Effekt erzielen konnte. Die Relax, diese Kaste der Nichtstuer, waren abgestumpft und konnten nur mit Übertreibungen aus ihrer Lethargie gerissen werden. Nur der Gedanke beruhigte Mühlherr, daß die dargestellte Person nichtexistent war. Ein Computer schuf die Illusion und ließ sie sogar sprechen.
    »Die Stimme der Vernunft!« Es klang hohl wie aus einem Grab. »Freunde, so seht ihr mich: das Sinnbild der Unterdrückung der Valdecschen Herrschart. Von den Grauen habe ich euch noch gar nichts erzählt. Sie sind die Handlanger des Bösen. Man sollte ihnen schwarze Uniformen verpassen, mit blutigen Aufschriften, sollte sie in lederne Stiefel stecken, mit denen sie nicht nur symbolisch in die Gesichter der Unterdrückten treten. Freunde, das sind harte Worte, nicht wahr? Doch spiegeln sie nur eine Wirklichkeit wider, die noch viel grausamer ist. Nutzen wir endlich die Chance von Valdecs Abwesenheit. Ich rufe euch auf, die Ohnmacht abzuschütteln. Nehmt euer Schicksal wieder in die Hände. Ihr Relax, man hat euch zum Nichtstun, zur Duldsamkeit verdammt. Ihr lebt, aber ist das wirklich Leben? Unmündig wie Kinder seid ihr, von den Konzernen betrogen und unter Valdecs Machtgier leidend. Und doch seid ihr echte Menschen geblieben. Zeigt es endlich! Und ihr Arbeiter! Seid ihr wirklich privilegiert, nur weil ihr arbeiten dürft? Laßt euch nicht länger ausbeuten durch das Machtmonopol der Generalmanags. Erhebt euch, solidarisiert euch mit den Relax und Manags, die das Denken noch nicht verlernt haben!« Ein Schatten fiel auf die geschundene Gestalt. Eine Peitsche zuckte nieder. Grollendes Lachen peinigte die Nerven der Zuschauer. Die Peitsche verursachte blutige Striemen. Der Geschlagene stöhnte. »Schaut nicht länger zu, wie die Vernunft niedergeknüppelt wird!«
    Das Bild erlosch.
    »Jetzt!« murmelte Summacum Mühlherr.
    Die sieben Treiber seiner Loge verfielen in Trance. Sie hatten lange auf diesen Augenblick gewartet.
    Der Logenmeister Mühlherr hörte ihre wispernden Gedanken, konzentrierte sich auf sie. Er selbst hatte nur eine sehr schwache parapsychische Begabung. Aber er war ein Experte auf dem Gebiet der PSI-Koordination. Er schloß mit seinem überragenden Intellekt die Loge zu einer Einheit zusammen. Die Gedanken wurden durch seine

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