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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Semi-Realität – ausgeliefert. Wollten Sie mehr über diese Welt erfahren, wollten sie dahinterkommen, welche Aufgabe der Mann ohne Gesicht – oder sein Auftraggeber – von ihnen verlangte, mußten sie mit den Treibern zusammenarbeiten.
    Nur durch sie konnten sie ihren gefährlichen Informationsrückstand ausgleichen und lernen, diese Welt, diese bizarre, semi-reale Erde, zu verstehen.
    Und außerdem, dachte David terGorden und fast grinste er dabei, wer hätte mehr Grund, diesen Leuten zu vertrauen, als ich?
    »In Ordnung«, sagte er und hoffte, daß Helena verstand, worauf er hinaus wollte. »Wir sind kooperationsbereit, denn wir sind nicht Ihre Feinde. Im Gegenteil, wir sind auf Sie angewiesen – und vielleicht Sie auch auf uns. Stellen Sie Ihre Fragen. Wir werden sie wahrheitsgemäß beantworten und Sie von unseren friedlichen Motiven überzeugen.«
    Der Alte Mann hob lauschend den Kopf.
    Fast war David versucht, seine telepathischen Fühler auszustrecken und nach den Gedankeninhalten des Unbekannten zu tasten, seine Identität zu ermitteln, aber noch immer rumorten die PSI-Sphären der beiden Logen im Hintergrund. Er wagte nicht, seine Blockade zu lockern, denn plötzlich waren ihm Zweifel gekommen.
    Dies dort unter ihm waren Treiber, Terranauten – aber bedeutete dies auch, daß sie von den gleichen Zielen und Idealen geleitet wurden wie die Terranauten seiner Wirklichkeitsebene? Daß diese Welt eine zukünftige, sechsundneunzig Jahre ältere war, bedeutete keinesfalls, daß sie nur eine Fortsetzung seiner Realität darstellte. Ebenso konnten bisher nicht existente Faktoren in das Grundmuster der Realität eingefügt sein.
    Die Zeitdifferenz, dachte der Treiber. Sie machte es unmöglich, etwas genau zu bestimmen. Wer konnte sagen, wie diese Semi-Realität vor sechsundneunzig Jahren ausgesehen hatte?
    Der Alte Mann bewegte sich plötzlich, kam gemessenen Schrittes näher und verharrte erst, als er genau unter ihnen stand. Dann hob er den Kopf. Die Kapuze fiel nach hinten und entblößte sein Gesicht.
    David war wie betäubt von dem Anblick. Eine kalte Hand umkrallte sein Herz. Entsetzen, Verblüffung, Unglauben …
    Der Mann unter ihm war Asen-Ger.
    Er war ein Greis, am Ende seines Weges angelangt.
    Asen-Ger! dachte David. Nur diesen einen Namen: Asen-Ger.
     
    *
     
    Chan de Nouille war eine Graue und verarbeitete die Erkenntnis in Bruchteilen von Sekunden.
    Ich habe Bilder gesehen. Aber da war er noch ein kraftstrotzender, relativ junger Mann. Doch jetzt ist er eine Mumie. Sechsundneunzig Jahre haben dies angerichtet, aber es kann nicht allein die Zeit gewesen sein. Diese PSI-Begabten verbrauchen ihre Lebensenergie zu rasch.
    »Wer sind Sie?« fragte Asen-Ger. Die Runzeln und tausend Fältchen seines Gesichtes tanzten bei jeder Lippenbewegung.
    »Mein Name«, hörte die Graue Bolter sagen, »ist Hinnersen Bolter, ein Servis einer Erde, die nicht diese Erde ist. Diese Frau ist Helena Koraischowa, eine Manag, meine Gefährtin.
    Wir stammen nicht aus dieser Welt. Ich weiß nicht, ob Sie mir glauben, aber diese Erde, dieses ganze Universum ist uns völlig fremd. Eine unbekannte Kraft hat uns aus unserer Realität in diese Wirklichkeit versetzt.
    Dies ist die Wahrheit.«
    Der Alte Mann wirkte unbeeindruckt. Chan de Nouille schnitt eine Grimasse. Warum hat er rückhaltlos alles verraten? Diese Terranauten lieben weder die Manags noch die Servis. Und er weiß, was der Mann ohne Gesicht gesagt hat.
    Einer aus den Treiber-Logen räusperte sich. Er war alt, wenn auch nicht so alt wie Asen-Ger, und er wirkte verbraucht wie alle Treiber in diesem Raum.
    Das letzte Aufgebot …
    »Vermutlich spricht er die Wahrheit«, erklärte der Treiber. »Wegen dieser mentalen Sperre der beiden Gefangenen können wir es nicht genau sagen, aber wenn er gelogen hat, dann nur bei Kleinigkeiten.«
    »Ich glaube Ihnen«, nickte Asen-Ger nüchtern. »Lordoberst Valdec ist zwar verrückt, aber selbst er würde sich nicht etwas derart Fantastisches ausdenken, um uns zu täuschen.«
    Seine flinken, uralten Augen, die tief in den Höhlen lagen, wanderten von der falschen Koraischowa zu Hinnersen Bolter.
    »Was ist das für eine Welt, aus der Sie stammen? Berichten Sie mir davon, Hinnersen Bolter.«
    Er ist raffiniert …
    »Verzeihen Sie«, warf die Graue lächelnd ein, »aber ich denke, wir haben genug Vorleistungen erbracht. Wir haben Ihnen, wie versprochen, die Wahrheit über unsere Herkunft gesagt. Nun sind Sie an der Reihe. Wir

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