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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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beschleunigt, aber die größere Leistungsfähigkeit ihrer MHD-Generatoren fand im wahrsten Sinne des Wortes ein Gegengewicht in ihrer Panzerung, und deshalb konnte Krotzer mit seinem leichten Gleitertyp nicht nur den Abstand halten, sondern sogar vergrößern. Nach einer Weile der wilden Verfolgungsjagd befanden sie sich wieder mitten im Wüstenstreifen. Schließlich drehte Krotzer den Gleiter bei, so daß die Werfermündung auf die Verfolger wiesen, und brachte ihn zum Stehen. Genaues Zielen war überflüssig, um die erwünschte Wirkung zustandezubringen. Der sechsbeinige Hund des Wilden spähte über den Rand der Fahrzeugkabine und maß den entfernten Kampfgleitern anscheinend nicht mehr Bedeutung zu als Wanzen. »Jetzt drück den Knopf an der Fernbedienung – ja, da am Ende des Kabels –, und dann sofort den Kopf einziehen!« Krotzer starrte über die Rückenlehne hinweg nach hinten ins Flimmern der Wüste. Er zählte zehn Gleiter, während das Nukleargeschoß aus dem Rohr fauchte und mit einem Heulen den Verfolgern entgegenjagte. Krotzer richtete das Fernrohr auf sie.
    Der Sprengkopf explodierte ungefähr eineinhalb Kilometer hinter der Reihe von Kampfgleitern. Es war ein Geschoß, das nur minimale Strahlung freisetzte. Die dosierte atomare Glut entfaltete sich wie eine große feurige Blume. Gleich darauf holte die Druckwelle der Explosion die Kampfgleiter ein. Krotzer grinste, als er durchs Fernrohr beobachtete, wie die Fahrzeuge kippten und aufprallten, teils zusammenstießen, sich zum Teil sogar überschlugen. Mit diesem Resultat war Krotzer sehr zufrieden. Bei geringstmöglichen Menschenverlusten hatte er Queen Zalias Garde zum Großteil neutralisiert, denn mindestens drei Stunden würden verstreichen, bis die Graugardisten zu Fuß wieder in den Canyons eintrafen.
    Durchs Fernrohr überzeugte sich Krotzer davon, daß tatsächlich alle Kampfgleiter Bruch gemacht hatten. Dann startete er den Gleiter erneut und steuerte ihn durch einen weiten, halbkreisförmigen Bogen von neuem in die Richtung zur Basis. Er fand es recht merkwürdig, daß der Schmale Tortor auf dem Rand der Fahrzeugkabine kauerte und die Atomexplosion mit irrem Jubelgeschrei kommentierte. Er war eigentlich davon ausgegangen, daß solche Leute vom kindlichen Vergnügen an heißen Sachen geheilt seien.
     
    *
     
    Im Kommandoraum der Basis war Queen Zalia eine andere. Hier wagte nicht einmal Hauptmann Juniperus sich noch Unregelmäßigkeiten herauszunehmen, und wäre es bloß in Wortwahl, Ton oder Mienenspiel gewesen. Hier galt nichts als die eisernen Regeln von Gehorsam und Effizienz, durch die sich die Grauen Garden im ganzen Sternenreich Ruhm und ebenso Haß erworben hatten. Queen Zalia lehnte im großen Konturensessel in der Mitte des Kommandoraums, beide Hände innerhalb der Reichweite verschiedener Schalter in den Armmulden des Sessels. Der Konturensessel war in einem etwa einen halben Meter hohen Podest drehbar verankert, so daß die Queen über die Reihen von Monitoren, Bildschirmen und Instrumenten Ausblick hatte, die sich vor ihr befanden, bemannt von hervorragend eingearbeiteten Grauen. Summen, Knistern und gedämpfte Unterhaltungen ergaben eine gemäßigte Geräuschkulisse, die es ihr gestattete, sich auf ihre entscheidungsträchtigen Überlegungen zu konzentrieren.
    Der in der vergangenen Nacht gestartete Kamerasatellit hatte inzwischen seine Tätigkeit tadellos aufgenommen. Prompt hatte sich ihr Entschluß, den Kamerasatelliten starten zu lassen, als vernünftig erwiesen. Dadurch war es gelungen, Hege Krotzer auszuspähen, während er sich mit dem entwendeten Gleiter auf dem Rückweg von der Ruinenstadt zur Basis befand. Er hatte irgendwelche Lebewesen an Bord des Fahrzeugs, wahrscheinlich greuliche Mutanten. Der Mann mußte vollkommen wahnsinnig geworden sein. Um ihn dingfest machen zu lassen und das Risiko auszuschließen, daß er entwischte, hatte sie ihm die zehn Kampfgleiter der Basis entgegengeschickt.
    Unterdessen war der geortete und unter Beschuß genommene Ringo im südlichen Zipfel des Wüstenstreifens notgelandet. Der Pilot mußte unerhört geschickte Manöver geflogen sein, da er es geschafft hatte, den sechs Atomraketen auszuweichen. Aber es half ihm nichts. Hauptmann Tuchert brauchte die Schiffbrüchigen nur noch aufzulesen, ehe er zur Basis zurückkehrte.
    Hauptmann Juniperus erstieg den Podest und legte eine Anzahl gestochen scharfer Fotos auf die Arbeitsplatte an der linken Seite des Konturensessels. »Das Wrack

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