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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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und aus den runden Köpfen, die überdies ein ganzes Sortiment von Sensoren aufwiesen, ragten vorn kegelförmige Schnauzen. Auf ihren ovalen Rümpfen wippten Antennen. Am unheimlichsten wirkten jedoch die beiden schmalen, rechteckigen Augenschlitze in den Metallschädeln; das Rot der Öffnungen zeigte an, daß die Maschinen über Infrarotsicht verfügten. Denn es waren Muchinen – ein ganz außergewöhnlicher Typ von Robotern, und sie sahen nicht aus, als seien sie zum Blümchenpflücken gebaut oder bloß darauf programmiert worden.
    »Sieht nach Mord und Tod aus«, sagte Hadersen Wells und ließ das Fernglas sinken, durch das er die Apparate genauer begutachtet hatte. »Wenn ich jemals außer einer Waffe irgend etwas gesehen habe, das geradezu nach Mord und Totschlag riecht, dann diese Roboter.« Er hob das Lasergewehr in Hüfthöhe und ließ seinen Blick wandern. »Schätzungsweise hundert Stück«, meinte er einige Momente später.
    »Und sie haben uns bereits erkannt«, ergänzte Luther Straightwire. »Da! Sie teilen sich, um den Hügel mit einer Zangenbewegung einzuschließen.« Er deutete nach den Seiten. »Bis wir wieder unten sind, haben sie den Hügel umstellt. Wir müssen uns wehren. Jetzt geht’s ums Ganze!«
    »Wir igeln uns hier ein«, rief Wells. »Dime und Tsien-Wan, ihr kommt zu mir. Handgranaten austeilen! In Deckung! Win, Luther und Farewell-Paal, ihr verteidigt den anderen Hang. Maury, du bleibst in der Mitte und greifst ein, wo es notwendig wird.« Er spähte den Abhang hinunter. »Wie sie wohl bewaffnet sind? Äußerlich kann man nichts feststellen.«
    Die Roboter schwärmten nun den Hügel herauf wie eine Schar Ameisen. Die Steigung verlangsamte ihr Tempo nicht im mindesten. Nur Verbrecherhirne konnten solche Mechanismen ersonnen haben.
    Zuerst warf die Loge sämtliche Handgranaten rundum hinab. Die erste Welle der Roboter zerbarst in einer Folge von Detonationen. Stichflammen schossen aus zerrissenen Metalleibern. Wells und Farewell-Paal eröffneten das Feuer aus Lasergewehren und Ultraschallwerfern. Roboter um Roboter zerschmolz oder zerfiel in Metallstaub. Dime Mow, Tsien-Wan, Luther Straightwire und die zwei Jacques-Schwestern lichteten die Angriffswellen der furchtbaren Maschinen durch Einzelfeuer aus ihren Handlasern noch mehr. Dennoch war die Übermacht viel zu groß. Maury sprang wie ein Irrlicht von einer zur anderen Deckung – man konnte ihr in diesem Fall wirklich keinen Mangel an Beweglichkeit vorwerfen –, aber die hinteren Roboter rückten stur nach. Hadersen Wells bestrich die Apparate solange mit seinem Lasergewehr, bis die Waffe so heiß war, daß er sie mit einem erbitterten Fluch in den Sand schmeißen mußte. Sofort drängten sich auf seiner Seite des Hügels die Roboter dichter heran. Maury eilte zu ihm und unterstützte an seiner Stelle das Feuer Dime Mows und Tsien-Wans. Dann erreichten die ersten Maschinen die Hügelkuppe. In diesem Moment schoben sich aus ihren kegelförmigen Metallschnauzen lange, dünne Nadeln. Entsetzt schrie Maury auf.
    »Wir müssen sie uns unbedingt vom Leibe halten«, rief Tsien-Wan. »Ich würde wetten, die Nadeln sind giftig.«
    »Und ich täte nichts dagegen wetten«, brummte Hadersen Wells. Mit einer Verwünschung sprang er auf, packte mit beiden Händen einen Felsbrocken und stemmte ihn bis über den schütteren weißen Schopf empor. »Uff!« machte er, als er den Klotz dem vordersten Roboter auf den Kopf schmetterte. Die Maschine verdrehte die Glieder und gab ein Geräusch von sich wie ein verhaspeltes Uhrwerk, dann lag sie still und stumm. Wells wollte den Felsen ein zweites Mal aufheben und auf ähnliche Weise nochmals verwenden, aber da befand er sich ganz unvermittelt abgedrängt zwischen zwei Robotern, die mit ausgefahrenen Nadeln auf ihn zuschaukelten. Er vollführte einen Satz zur Seite und schwang sich kurzerhand auf den metallenen Rücken der einen Maschine. Über ihren Kopf gebeugt, packte er die Nadel mit beiden Fäusten, doch war sie aus Stahl und mit bloßer Körperkraft nicht zu beeinträchtigen. Aber er warf sich mit seinem gesamten Gewicht auf den Kopf des Roboters, und da rammte sich die Spitze der Nadel in den steinigen Untergrund, so tief, daß sie bis auf weiteres steckenblieb. Wells sprang ab und sah in diesem Augenblick Maury hinterrücks von einer Nadel bedroht. Er versuchte, ihren Namen zu rufen, aber Staub in seiner Kehle erstickte den Zuruf, und da mußte er schon selber einem anderen Roboter ausweichen.
    Ein

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