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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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gewaltigen Schleifmaschine erscholl. Die Magnetringe zerbarsten vollends, und ihre Bruchstücke flogen in hohem Bogen nach allen Richtungen davon. An der Unterseite des Ringos erzeugte die Reibung einen unaufhörlichen Schwall von Funken. Das Wrack – denn so mußte man den Ringo inzwischen wohl bezeichnen – schrammte langsam zu einem Halt.
    Im selben Moment, als es stand, quoll schwarzer Rauch unter die Panzerprotop-Kuppel. Tief im Rumpf fing es an zu brodeln. Wells ließ das Sicherheitsgeschirr zurückschnappen und sprang mit wenigen Sätzen zum Einstiegsschacht. Aus dem Maschinenraum blakten in düsterem Rot Flammen, und der schwarze, rußige Qualm bezeugte, daß da Plastikmaterial und Schmierfette brannten. Auch die Treiber verließen schnellstens ihre Plätze. In aller Hast rafften sie ihre zusammengestellte Ausrüstung an sich und klommen den Zentralschacht hinunter zur Luke.
    »Lauft!« keuchte Wells. »Vor allem müssen wir weg von hier.« Er ächzte, als ihm von draußen eine kaum geringere Hitze als die des Feuers im Maschinenraum entgegenschlug. »Maury, hast du auch die Nahrungskonzentrate?« Er lachte gezwungen. »Hier gibt’s sicher keine Oase mit Delikatessen-Shop.« Er rief den Treibern nach, die sich im Laufschritt vom Ringo entfernten: »Ostwärts! In die Schluchten! Hört ihr? Die Schluchten!« Dime Mow, der sich von seiner Beleibtheit keineswegs bremsen ließ, wandte kurz den Kopf und nickte zum Zeichen, ihn verstanden zu haben. Wells schlug die Luke des Ringos von außen zu, weil er verhindern wollte, daß hier schon in wenigen Minuten eine riesige Rauchsäule aufstieg. Die Entdeckung des Wracks war selbstverständlich nur eine Frage der Zeit, aber er gedachte den Gegner dabei nicht zu begünstigen. Dann schloß er sich den Treibern an, unterm Arm ein Lasergewehr. Besorgt merkte er, daß die Loge im gelbbraunen Wüstensand eine breite Spur aus vielen Fußabdrücken hinterließ.
     
    *
     
    Mit fast melodischem Summen sauste der Gleiter auf seinem Magnetfeld durch den Wüstenstreifen zwischen den Ruinen Sahreins und den Canyons. Hege Krotzer kauerte affenartig hinter den Kontrollen und spähte ins Flimmern der Hitze. Er empfand den Kitzel des Abenteuers. Das war einmal etwas anderes als das ewige Herumkramen in den Labors und Versuchsanlagen der Grauen Garden. Irgendwo tief in seinem Innern tobte panische Furcht, aber sie war noch eingesperrt und rannte bloß wie ein Tollwütiger gegen die Gummiwände seiner Entschlossenheit an; das Neue, die Neuartigkeit seiner Fähigkeit zu selbständigen Entscheidungen auch in nichtwissenschaftlichen Fragen, seines ungewohnt unbekümmerten Handelns, beherrschten sein Gemüt und erfüllten es mit einer Art von Euphorie. Wenn alles gut ausgegangen war, würde er möglicherweise vor Entsetzen über das zusammenklappen, was er angerichtet hatte. Vorerst jedoch fühlte er sich recht wohl dabei. Die verantwortungslosen Schurken, die sich zu solchen Experimenten herbeiließen, wie man sie hier auf Onyx insgeheim betrieb, und ihre Helfer waren nur zu ertragen, wenn ihre Atome das Universum einzeln durchwanderten. Natürlich zog er sich damit die Schatten auf den Hals, den Nachrichtendienst der Grauen Garden, der alle Renegaten verfolgte und unerbittlich ausmerzte. Aber daran dachte er jetzt nicht, sondern verdrängte diese künftige Gefahr. Er hatte sich entschieden, das zu tun, was getan werden mußte. Seine Treue zum Konzil hatte über die direkte Loyalität der Garde gegenüber gesiegt.
    Der spindeldürre, langhalsige Wilde, dem er in der Ruinenstadt das Leben vor den Spürhunden gerettet hatte, hockte unbeholfen auf einem Polster und umklammerte mit einer Hand sein klobiges Gewehr. Mit der anderen betastete er den Gleiter, bestaunte das Leichtmetall, das unter der unbarmherzigen Sonne leuchtete und sich erwärmte. Dieser sogenannte Schmale Tortor stank wie tausend pilzverpestete Versuchstiere. Vor allem aus seinem schiefen Maul. Aber für später war es notwendig, zu den Wilden gute Kontakte angeknüpft zu haben, denn er war unter Umständen auf sie angewiesen. Er wußte kaum etwas von den Verhältnissen auf Onyx und kannte sich nicht aus. Bis zum Eintreffen des nächsten Versorgungsraumers waren es noch vier Wochen Terra-Normzeit. Bis dahin mußte er Vorsorge getroffen haben, um mit Hilfe der Wilden entweder den Raumer entern oder die Besatzung auf andere Weise überlisten zu können. Außerdem brachte er wirklich so etwas wie Mitgefühl für diese

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