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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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notgelandeten Treiberkumpane ihre Kräfte vereinigten. Wenn wir jetzt Krotzer unschädlich machen, besteht die Aussicht, daß wir anschließend diese Treiberbande zur Strecke bringen können, denn bis sie hier eintrifft, dürfte auch Hauptmann Tuchert mit seinen Männern wieder zur Stelle sein.« Zalia murmelte wie in einem Selbstgespräch, aber da es um dienstliche Angelegenheiten ging, hörte Juniperus ungeniert zu. »Sie sehen. Hauptmann, wir sind noch nicht am Ende«, ergänzte sie lauter, während sie zur Tür schritt. »Zweifellos, es hat Pannen gegeben. Aber wir werden mit diesem Gesindel aufräumen.« Sie steigerte sich zügig in die Überzeugung hinein, daß Krotzer gegen rund zwanzig Gardisten keine Chance hatte; sie würden ihn rechtzeitig abfangen. Etwas anderes war schlichtweg gar nicht vorstellbar.
     
    *
     
    Krotzer sah die Gardisten in zwei Einerreihen an den Wänden des Canyons herankommen. Er duckte sich hinter einen rötlichen Kalksteinquader und winkte auch den Schmalen Tortor in Deckung, dessen Hund wieder einmal gräßlich knurrte. Ungefähr ein Kilometer trennte das seltsame Trio noch von der Basis. Von hier aus konnte man mit dem Raketenwerfer absolute Treffergenauigkeit erzielen, aber selbstverständlich würden die Gardisten sie nicht zum Schuß kommen lassen. Sie hatten die drei schon ins Auge gefaßt, wußten wahrscheinlich dank der Überwachungskameras, wo sich die Gesuchten aufhielten.
    Laserstrahlen fegten durch den Canyon wie irrlichternde Gespinste entfesselter Computergrafiken. Zwischen den Felswänden staute sich fast augenblicklich die Hitze der Strahlschüsse. Spritzer geschmolzenen Gesteins wirbelten wie Leuchtkäfer durch die flimmrige Luft. Krotzer schoß blindlings in die Richtung der schräg gegenüber befindlichen Felswand und drehte den Kopf, um dem Schmalen Tortor zuzurufen, er solle die Laserpistole nehmen, die an Krotzers Hüfte baumelte, aber der verdammte Wilde war nicht länger hinter ihm zu sehen. Auch das Werferrohr und die Projektile waren fort. Nur Nanuk sprang ruhelos vor dem unablässigen Zucken und Fauchen von Laserstrahlen hin und her, konnte sich offenbar nicht dazu entschließen, sich in das feurige Tosen zu stürzen. Erbittert fluchte Krotzer und hob den Kopf aus der Deckung. Fassungslos sah er den Schmalen Tortor mit dem Raketenwerfer über ein Sims an der jenseitigen Felswand turnen, das die Umrisse einer Stufenpyramide besaß. Und dieser verrückte Wilde hatte das unglaubliche Glück, von den Gardisten unter ihm am Grund des Canyons nicht bemerkt zu werden.
    Nanuk fiepte und winselte aufgeregt, weil er dazu außerstande war, seinem Herrn und Meister zu folgen; er wäre ihm zwar durchs Feuer gefolgt, aber es mußte schon eines sein, das seinen Erfahrungshorizont nicht überschritt. Diese dünnen Feuerblitze, von denen man nicht sah, woher sie kamen und wohin sie verschwanden, muteten ihm zuviel zu.
    »Bleib wenigstens in Deckung, du dummes Tier«, schnauzte Hege Krotzer, über die Eigenmächtigkeit des Schmalen Tortors aufgebracht, obwohl er dessen Tollkühnheit zugleich bewunderte. Der Hund wandte den Kopf, anscheinend über den groben Ton verärgert, aber der Wissenschaftler konnte ihm keine weitere Beachtung schenken. Er legte das Lasergewehr an die rechte Hüfte, stützte den Lauf auf einen Felsbrocken und schaltete die Waffe auf Dauerfeuer. Er klemmte den Abzug mit einem Stein fest und ließ das Gewehr auf den felsigen Boden sinken. Dann riß er die Laserpistole heraus und trat vorsichtig, indem er von Deckung zu Deckung huschte, den Rückzug an. Der Hund folgte ihm nach kurzer Unentschlossenheit. Eine Zeitlang ließen sich die Gardisten vom automatischen Dauerfeuer des zurückgebliebenen Lasergewehres irreführen, aber Krotzer hatte noch nicht das Ende des Canyons erreicht, da verrieten ihm Wutschreie, daß die Grauen den Trick entdeckt hatten.
    Er fing ohne Rücksicht darauf, ob man ihn sah oder nicht, zu laufen an. Wenn ihn nicht alles täuschte, mußte hier binnen allerkürzester Zeit die Hölle losbrechen. Wenn er den Wilden richtig einschätzte … Mit einem Ruck, der ihn beinahe aus dem Gleichgewicht brachte, blieb er stehen. Ein Dutzend Gardisten kamen die nunmehr stark zerklüftete Geröllhalde heraufgestürmt. Wenigstens ein paar von ihnen gehörten zu jenem Team, das er beim Vorstoß in den Canyon abgehängt hatte. Bei den anderen handelte es sich vermutlich um die Besatzung der Raketenstation.
    Er fuhr herum. Sein Blick glitt fieberhaft

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