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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Loge kreuzte. Langsam, wie in Trance, kehrten sich die Logenkameraden der Schlucht zu. Was sie darin erblickten, verschlug ihnen den Atem.
    Vom Grund der Schlucht ragte ein uraltes Abbild des Urbaums Yggdrasil auf. Die halb versteinerte, von unten her zu fast zwei Dritteln schiefergrau verfärbte Riesenpflanze von der Gestalt einer zerzausten Borstenzapfenkiefer füllte die ganze Breite der Schlucht aus. Der riesenhafte Baum mußte ein wahrhaft kosmisches Alter besitzen. »Große Mutter«, rief Farewell-Paal ehrfürchtig, als meine er diesen Riesenbaum persönlich. Er wirkte, als wolle er jeden Moment in andächtiger Verehrung auf die Knie sinken. In vierzig Meter Höhe war der rund hundert Meter weite Wipfel des Urbaums über die Ränder der Schlucht hinausgewuchert. »Daß ich das noch erleben darf … niemand wird es mir glauben … Aber … merkt ihr das auch?«
    Die Loge verspürte ein stumpfes geistiges Drängen, als versuche auf mentaler Ebene etwas eine flexible Wand zu durchstoßen, ohne jedoch vollends zu ihnen vordringen zu können. Der Urbaum war zu alt, altersschwach, mehr tot als lebendig, um einen geistigen Kontakt zustandezubringen. Außerdem störte irgendein fremder Einfluß die Versuche zur Verständigung. Geheime Qual war spürbar wie Wallungen am Meeresgrund. Furchtbares geschah mit dem Urbaum; sein Leiden war schlimmer als das allmähliche, unausweichliche Sterben. Irgend etwas ging hier vor, das jeden Treiber in Weißglut versetzen mußte.
    »Gefahr«, sagte plötzlich mit unterdrückter Stimme Luther Straightwire. »Gefahr.«
    »Was?« Hadersen Wells fuhr aus seiner Konzentration. Er riß das Lasergewehr hoch. »Wo?«
    »Der Urbaum warnt uns vor Gefahr«, erklärte Straightwire. »Ich kann allerdings nicht … nein, da ist nur diese emotionale Mitteilung. Die Interferenzen sind zu stark.«
    In diesem Moment ertönte ein lautes Knacken, das die Logenkameraden ausnahmslos aus ihrem trance-ähnlichen Zustand äußerster geistiger Konzentration schreckte. Dann hallte mit nachgerade übermenschlicher Lautstärke eine männliche Fistelstimme durch die Schlucht. »WERFT DIE WAFFEN FORT UND HEBT DIE HÄNDE / IHR HABT KEINE CHANCE, TREIBER / UNSERE WAFFEN SIND AUF EUCH GERICHTET!« Sie brüllte schrill durch einen Verstärker.
    Als Wells den Blick zum linken Rand der Schlucht hob, sah er droben einen leichten Gleiter dicht an der Felswand schweben. Daneben zeichneten sich die Umrisse von etwa einem halben Dutzend Gestalten ab. »Graue«, zischelte Dime Mow. »Aber sie haben nur Laserpistolen und tragen keine Kampfanzüge.«
    Wells nickte. »Denen werden wir zeigen, mit wem sie’s zu tun haben«, sagte er leise. Blitzartig legte er das Lasergewehr an und jagte dem Gleiter einen vernichtenden Strahl von unten in den Rumpf. Das Fahrzeug erbebte und sackte dann auf die Kante der Felswand, während Rauch aus dem Innern quoll, und schwankte gefährlich nahe am Abgrund, ehe es in Ruhelage kam. Zwei Gestalten sprangen panikartig heraus und verschwanden außer Sicht. Wells, Farewell-Paal und Dime Mow brachen in rauhes Gelächter aus. Farewell-Paal bestrich den Rand der Schlucht mit seinem Ultra-Werfer, und zerbröseltes rotbraunes Kalkgestein rieselte herab wie ein rötlicher Schleier. Kein Schuß kam von oben. Die Grauen wichen vom Abgrund zurück.
    »Das sind keine Gardisten der Kampftruppe«, meinte Tsien-Wan. »Sie mögen allen guten Willen haben, aber ihre praktischen Kampferfahrungen dürften gleich null sein.«
    »Während sie sich was anderes überlegen, gehen wir in Deckung«, rief Wells und lief in die Richtung des Urbaums vor. »Folgt mir!«
    Tatsächlich erreichten sie unbehelligt den tiefen Schatten des Urbaums. Unter der knorrigen, steinharten, unglaublich bizarren Baumkrone herrschte empfindliche Kühle. Man hörte Dime Mow und Maury Jacques seufzten. Als die Loge auf der anderen Seite des Urbaums wieder zum Vorschein kam, erkannte sie den Grund für die Anwesenheit der Grauen.
    Die Schlucht verbreiterte sich etwa fünfzig Meter weiter zu einem kleinen, öden Talkessel. Darin standen einige leichte Fertigbauten, wie sie im Sternenreich allgemein zu Forschungszwecken im Freien Verwendung fanden. Zwei Gleiter waren in der Nähe geparkt. Am Ende der Schlucht ruhte auf einem fahrbaren Gestell ein merkwürdiges Gerät, ungefähr mannshoch und einem Motorblock ähnlich; der Apparat besaß einen auf den Urbaum gerichteten Trichter, in dem es unheilvoll szintillierte. Mehreren Logenmitgliedern entfuhr

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