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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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und einen Sekundenbruchteil lang wirkte der Mann wie von einer hellen Aura umgeben. Aber ehe die Gardisten das Feuer zu erwidern vermochten, entstanden auf dem Abhang zwei grellweiße Glutbälle und erzeugten einen Hagel von Geröll. Ein Erdrutsch mit Steinschlag folgte. Die gesamte Geröllhalde geriet in eine lawinenartige Abwärtsbewegung, mahlte die sechs Gardisten von den Füßen und riß sie mit sich hinab in den Hohlweg, an dessen entferntem Ende Krotzer in der Morgenfrühe die Kolonne von Spürhunden beobachtet hatte.
    »Los, vorwärts!« brüllte er durch das Gerumpel des Gesteins und sprang auf. »Weiter vorn gibt es viele Nischen und Höhlen. Von dort aus können wir in aller Ruhe das Ziel anvisieren.« Er fügte nicht hinzu, daß sie im Innern des Canyons nach der Explosion damit rechnen mußten, von Felsbrocken erschlagen zu werden. Verärgert gestand er sich ein, daß er den Lauf der Dinge nicht länger ganz in seiner Hand hatte.
     
    *
     
    »Das ist doch …! Bin ich eigentlich nur von Idioten umgeben?« Queen Zalia hatte auf einem Bildschirm mitansehen müssen, wie Krotzer und die zwei unbeschreiblichen Wesen, die ihn begleiteten, die sechs ihnen entgegengeschickten Gardisten ohne größere Mühe außer Gefecht setzten. Verkrampft saß sie vorgebeugt auf der vorderen Kante ihres Konturensessels. Sie vermochte nicht zu verhindern, daß ihre Hände zitterten. »Hauptmann Juniperus! Alle Gardisten zum Eingang des Canyons! Rufen Sie die Raketenstation an. Die Besatzung soll sich bewaffnen und Krotzer in den Rücken fallen. Ohne Warnung schießen! Dieser Wahnsinnige muß aufgehalten werden, und zwar jetzt, oder wir … wir geraten in höchste Gefahr.« Sie verkniff es sich im letzten Moment, daß sie nach ihrer persönlichen Auffassung bereits in äußerster Gefahr schwebten. Nur noch wenige Minuten konnten verstreichen, bis Krotzer einen anderen geeigneten Standort ausfindig machte, wovon aus sich die Basis unter Beschuß nehmen ließ. Eine echte Krisensituation war eingetreten.
    Sie kaute nervös auf dem mittleren Knöchel ihres rechten Zeigefingers, während sie beobachtete, wie Krotzer und seine unaussprechlichen Begleiter unter den Optiken der Überwachungskameras durch den Canyon liefen. Hauptmann Juniperus sprach in strengem Tonfall in ein Mikrofon. Gleich darauf wandte er sich einem plötzlich aufgeleuchteten roten Lämpchen an der Computerkonsole zu und nahm einen soeben ausgeworfenen Streifen zur Hand. Ein dumpfer Ausruf entfuhr ihm. Beunruhigt sah Zalia ihn herüberkommen.
    »Eine Meldung, die bedenklich stimmt, Centurio«, sagte er mit einer Miene, in der sie erstmals aufrichtige Bestürzung erkannte. »Der Computer hat keine Funkverbindung mehr mit den Spürhunden. Es …« Er zögerte, dann gab er sich einen Ruck. »Es sieht so aus, als seien sie allesamt ausgefallen.« Er hob den Blick von dem Magnetstreifen und schaute Zalia nahezu vorwurfsvoll an. »Die Lage ist ernst, Centurio. Der Stützpunkt ist von Kräften so gut wie entblößt und unmittelbar bedroht.«
    Zalia spürte plötzlich kalten Schweiß auf ihrer Stirn. Es mochte sein, daß die ihr unterstellte Garde hauptsächlich aus unfähigen Dummköpfen bestand, aber wenn es dazu gekommen war, so vermutlich aufgrund ihrer laschen Führung; wenn aus dieser Krise eine Katastrophe entstand, würde man zweifelsfrei ihr die Schuld beimessen. Sie war die Versagerin, nicht ihre Untergebenen. Was nun? Für den Fall, daß Krotzer mit seinem Anschlag auf die Basis Erfolg hatte, mußte sie schon jetzt versorgen, um anschließend doch zuletzt lachen zu können. Etwas umständlich erhob sie sich von der Kante ihres Konturensessels. »Wir räumen sicherheitshalber den Kommandoraum«, sagte sie mit gepreßter Stimme. »Die Männer sollen sich Lasergewehre aus dem Arsenal holen. Danach ziehen wir uns sofort in den Atombunker zurück. Wir dürfen uns nicht um die Möglichkeit des letzten, entscheidenden Gegenschlages bringen.« Sie hörte selber, wie hohl ihre Worte klangen. Wäre es ihr ins Gesicht gesagt worden, wahrscheinlich hätte sie die große Rolle, die Furcht bei ihrem Entschluß spielte, nicht einmal abgestritten.
    Hauptmann Juniperus neigte den Köpf. »Ich höre und gehorche«, näselte er, bevor er sich an die fünf Gardisten wandte, die im Kommandoraum Dienst taten. Sie verließen ihre Plätze und entfernten sich im Gleichschritt auf den Korridor, um das Arsenal aufzusuchen.
    »Jedenfalls konnten wir verhindern, daß Krotzer und seine

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