Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
Vom Netzwerk:
sonnenheißer Laserstrahl fauchte aus Luther Straightwires Waffe und trennte dem Roboter in Maurys Rücken den Metallkopf ab. Maury fuhr herum und hätte fast das Feuer auf Straightwire erwidert, aber in letzter Sekunde sah sie neben sich die Trümmer schwelen. Für einen Moment stand sie fassungslos da, bis der unverminderte Ansturm mörderischer Maschinen sie zu weiterem Handeln zwang.
    Am anderen Abhang jedoch war mittlerweile die Lage soweit bereinigt, daß Straightwire eingreifen und die Verteidigung der Gruppe um Wells verstärken konnte. Gleich darauf stieß auch Winchinata dazu. Farewell-Paal vermochte mit seinem Ultra-Werfer nun allein die restlichen Roboter abzuwehren.
    Unter dem zusammengefaßten Feuer der übrigen Logenkameraden nahm der Angriff jetzt auch an diesem Hang ein Ende. Wenige Minuten später konnte die Loge aufatmen. Als Hadersen Wells und seine Treiber ihre Stellung auf der Hügelkuppe verließen, sahen sie ringsum eine unentwirrbare Masse von zerstörten Robotern aufgetürmt. Noch immer waberten Flammen, quoll Rauch empor, stoben und knisterten Funken. Für geraume Zeit sprach niemand ein Wort. Alle waren erschöpft und zugleich erleichtert.
    Auch während der Rast, die sie anschließend einlegten, um zu verschnaufen und sich mit den eingepackten Nahrungskonzentraten zu stärken, verhielten sie sich vornehmlich schweigsam. Hadersen Wells und Dime Mow besprachen das weitere Vorgehen.
    »Mit soviel Rädern müssen sie selbst auf felsigem Boden eine deutliche Spur hinterlassen haben«, meinte der Logenmeister. »Wir müßten sie bis zu ihrem Ausgangspunkt zurückverfolgen können.«
    »Und dann?«
    Wells hob seine Schultern. »Auf jeden Fall kommen wir den geheimnisvollen Unbekannten, die sich so ungern auf Onyx erwischen lassen möchten, immer näher. Um sich zu fürchten, ist es jetzt zu spät.«
    »Da hast du recht.«
    Aus verengten Lidern schielte Wells hinüber zu Maury Jacques, die in offensichtlichem Mißmut ein wenig abseits hockte und mit verkniffener, sauertöpfischer Miene Konzentrate kaute. »Sie hat ihm nicht einmal gedankt«, bemerkte er im Tonfall der Mißbilligung.
    »Sie kann ihn nicht leiden«, sagte Dime Mow gleichgültig.
    Wells schwieg, stutzte dann und blickte den Treiber an. Nach allem Anschein wunderte es ihn, daß sich der sonst stets zu ironischen Seitenhieben geneigte Dime diesmal nur so wortkarg äußerte. Er dachte einen Moment lang nach. »Oder zu gut«, wandte er schließlich ein.
    Überrascht schaute Dime Mow auf. »Meinst du das im Ernst?« Er starrte für einige Augenblicke über das zerklüftete Schluchtenland. »Ich habe mehr den Eindruck gewonnen, daß sie sehr tiefes Mißtrauen gegen ihn empfindet.«
    »Er ist ein merkwürdiger Mann«, gestand Wells mit leiser Stimme zu. »Ich habe selbst Argwohn verspürt, als wir ihn in die Loge aufnahmen. Aber ich konnte mein Mißtrauen nicht begründen, also habe ich darüber hinweggesehen. Bisher hat er sich ja auch nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Wäre er ein Agent des Konzils, was sollte er bei uns wollen? Das frage ich mich.«
    »Wir hatten Kontakte zu David terGorden.«
    »Hm.«
    Wells putzte Sand von den Linsen seines Fernglases und stand auf. »Ich glaube, wir sollten jetzt weiter«, sagte er unvermittelt. »Die Vernichtung der Roboter wird ganz sicher dort, woher sie gekommen sind, einen Großalarm auslösen, falls das nicht bereits unser bloßes Auftauchen bewirkt hat.« Er spähte zum blauen Himmel hinauf. »Zuerst einmal verschwinden wir in den Schluchten, und da die Tage hier offenbar recht kurz sind, kommt uns in ein paar Stunden auch noch Dunkelheit zu Hilfe.« Er zuckte mit den Achseln. »Alles andere ist dann wieder eine Sache des Glücks. Falls hier weiterhin soviel Atomgeschosse durch die Gegend fliegen, halte ich unsere Chance, um ehrlich zu sein, für gering.« Mit weichen Knien, aber in vorbildlich entschlossener Haltung lenkte er seine Schritte zur Schlucht jenseits des Hügels.
     
    *
     
    Hege Krotzer parkte den Gleiter auf einem kleinen Plateau, in dessen weichem Kalkgestein Sickerwasser und unablässiger Wüstenwind eine natürliche Rampe geschaffen hatten. Er fühlte sich ein bißchen ermattet – schließlich war er in erster Linie Wissenschaftler und zudem nicht allzu kräftig gebaut –, so daß er den Schmalen Tortor dazu anhielt, sich das Rohr des Raketenwerfers auf die Schulter zu laden und überdies auch den Behälter mit den restlichen vier Nuklearwaffen zu tragen.
    Der Wilde

Weitere Kostenlose Bücher