Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
Vom Netzwerk:
überflog die Bergspitzen – ein unerbittlicher Verfolger auf der Gedankenspur der ahnungslosen Grünen Flieger.
     
    *
     
    Die drei Treiber und Thorna duckten sich unwillkürlich, als eine Schar von ungefähr zehn Banshees auf sie zuschwebte. Die einzelnen, kugelförmigen Gebilde verschmolzen zu einem goldenen Nebel, der sich um die vier Menschen wand. David spürte eine schwache Berührung in seinem Bewußtsein und schirmte sich instinktiv ab. Es war nicht seine erste Begegnung mit diesen rätselhaften Erscheinungen, und er wußte, daß es relativ einfach für einen Treiber war, sich ihrer zu erwehren.
    Er blickte zu Thorna, die sich an Zandras Arm klammerte. Ihr Mund war weit aufgerissen, und aus ihrer Kehle drangen unverständliche Worte. Ihr Körper wurde von einem wilden Krampf geschüttelt, und von ihren Augen war nur noch das Weiße zu sehen.
    David sprang auf das junge Mädchen zu und packte es an den Schultern. Vorsichtig und tastend ließ er seine PSI-Kräfte in es einströmen. Entsetzen und panische Angst flossen in ihn über, gemischt mit der grausamen Verzweiflung eines fremden Bewußtseins, das sich sofort auf ihn stürzte. Er spürte den lautlosen Schrei um Hilfe, den Wahnsinn, der schon begonnen hatte, diesen zur sinnlosen Existenz verdammten Rest eines Menschen zu zerfleischen. Angeekelt, traurig und wütend zugleich schleuderte er die Banshee aus sich heraus und errichtete eine unüberwindliche Mauer vor seinem Bewußtsein. Als er wieder frei war, fühlte er sich scheußlich.
    Thorna hatte die Besinnung verloren. Zandra kümmerte sich um sie, während Claude Farrell von den ganzen Vorgängen nichts bemerkt zu haben schien. Er beobachtete die verletzten Grünen Flieger und schüttelte den Kopf.
    »Bei Yggdrasils Wurzeln!« sagte er. »Sieh dir das an! Diese Biester müssen unglaublich zäh sein. Sie versuchen, wieder auf die Beine zu kommen, dabei sind sie schon halb tot!«
    Ein Grüner Flieger, dessen Haut an mehreren Stellen verbrannt war, stand taumelnd auf einer Felsplatte am Ufer. Plötzlich geriet er in Bewegung, er sprang wie ein Rasender im Kreis herum, und seine Hände mit den langen Krallenfingern schlugen sinnlos durch die Luft. Dazu brüllte er, anscheinend vor Schmerzen, bis er zusammenbrach.
    »Wir sollten zu ihnen gehen und sehen, wie wir ihnen helfen können«, sagte David. »Tot nützen sie uns nichts. Sie werden uns erzählen müssen, wie man in den Talkessel hineingelangt, in dem die Frauen gefangengehalten werden.«
    Claude Farrell legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Warte noch«, sagte er. »Es ist noch nicht zu Ende. Ich möchte erst wissen, was da vor sich geht. Irgendwie kommt mir das Spektakel nicht ganz geheuer vor.«
    Ein anderer Flieger, der in einer großen Blutlache lag, sprang auf wie von der Sehne geschnellt und begann, sich endlos um die eigene Achse zu drehen, während der erste sich wieder erholte, auf die Füße kam und zu seinem Kameraden torkelte, der zu schwach war, um ohne Hilfe aufzustehen. Eine, zwei Minuten lang stützten sie sich gegenseitig, dann fuhr der eine dem anderen unvermittelt an die Kehle. Der Angegriffene breitete die Flügel aus und hüpfte mit peitschenden Schwingen in eine Felsspalte, wo er verschwand.
    »Sie sind wahnsinnig geworden«, sagte Farrell und tippte sich gegen die Stirn. »Ob das was mit den Banshees zu tun hat? Jetzt fahren sich die restlichen beiden an den Hals. Nein, jetzt bleiben sie wieder stehen und starren sich an. Begreifst du das?«
    »Nein, aber ich begreife, daß sie jetzt fliehen wollen. Sie versuchen es wenigstens.«
    Die beiden Flieger, die allein zurückgeblieben waren, liefen unbeholfen einige Schritte auf die Felsen zu, blieben wieder stehen, drehten sich um, schwankten zurück, liefen vor, ruderten mit den Armen durch die Luft und hetzten dann in riesigen Sprüngen auf die Spalte zu, in der ihr Gefährte verschwunden war. Einer von ihnen, dem ein Flügel fehlte, stürzte und kroch auf allen vieren weiter, wobei er pausenlos schrie. Eine breite Blutspur hinter sich herziehend, umrundete auch er den Felsvorsprung und war außer Sicht.
    »Sie suchen wohl einen Platz zum Sterben«, meinte David. »Ich glaube jedenfalls nicht, daß sie uns noch nützlich sein können. Lassen wir sie in Ruhe.«
    Er drehte sich um und ging zum Gleiter zurück. Das überfallene Schiff hatte Anker geworfen und ein Boot ausgesetzt.
    »Parlays Perle ist das«, sagte Zandra.
    »So steht es jedenfalls am Bug. Wahrscheinlich wollen sie sich

Weitere Kostenlose Bücher