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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Stab in die Höhe, der an der oberen Hälfte eine Verdickung aufwies.
    Ramee nahm den Stab in die Hand. »Eine Fackel«, meinte er. »Auf den Schiffen benutzen wir sie, um bei Nachtfahrten das Deck zu erleuchten. Einen Augenblick.«
    Er kramte in den Taschen seiner weiten Pluderhosen und förderte eine kleine silberne Kugel zutage. Ein bläuliches Flämmchen zuckte auf, leckte an der Fackel entlang und vergrößerte sich. Ein flackernder Lichtkreis erhellte unregelmäßige, feuchte Felswände. Dünne, glitzernde Adern durchzogen den schwarzen Stein.
    Farrell schnalzte anerkennend mit der Zunge. »Du bist brauchbarer, als ich dachte«, meinte er. »Ich habe mich auch noch gar nicht für deine Hilfe bedankt. Hast du den Flammenwerfer auch in der Hosentasche aufbewahrt?«
    »Deswegen trage ich ja so weite Hosen.« Ramee grinste. Sein braunes Gesicht mit dem schmalen, dunklen Schnurrbart ähnelte überraschend dem Gesicht Farrells. Auch von der Statur her hätten die beiden Brüder sein können.
    David gab die Wasserflasche zurück und stand auf.
    »Ich fühle mich ausgezeichnet«, sagte er. »Als hätte ich zwölf Stunden lang fest geschlafen. Nur in meinem Kopf ist noch nicht alles in Ordnung. Alle Gerüche und Geräusche sind überdeutlich. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.«
    Farrell schlug ihm auf die Schulter.
    »Auf jeden Fall ist es gut, dich wieder lebendig zu sehen«, erklärte er forsch. »Wir dachten schon, daß wir uns ganz umsonst mit deinem schweren Körper abgeschleppt hätten. Als einzigen ernsthaften Verlust haben wir also meine Zigarren zu beklagen.«
    »Über den Scherz kann ich gar nicht lachen«, sagte David. »Als ich dein dummes Gesicht sah, wußte ich gleich, daß ich nicht tot sein konnte.«
    »Hört auf, euch zu amüsieren!« mahnte Ramee streng. »Gleich stehen die Grünen vor uns, und ihr merkt es noch nicht einmal. Sehen wir nach, wie weit der Gang reicht. Vielleicht haben wir Glück und finden irgendwo einen Ausgang.«
    »Ja, einen Ausgang in ein Tal voller Frauen, wo ihr euch dann ins Vergnügen stürzt, und ich kann allein herumsitzen.« David verspürte ein seltsam leichtes Gefühl in seinem Kopf. Ihm war nach Lachen zumute, obwohl die Situation, in der sie sich befanden, alles andere als lächerlich war.
    »Dafür hast du ja die Erinnerungen an Zandra«, antwortete Farrell, lud sich die Provianttasche auf und marschierte los. »Etwas Spaß kannst du uns auch gönnen.«
    David verbiß sich mit Gewalt die Antwort, die ihm auf der Zunge lag. Das Gift des kleinen Tieres hinterließ beim Abklingen offenbar eine euphorisierende Wirkung.
    Schweigend ging er hinter Claude Farrell her. Ramee ging als erster und trug die Fackel. Der Gang schien ein natürlicher Spalt im Felsen zu sein, denn der Boden war uneben und steinig, die Wände rauh, mit Zacken und Vorsprüngen, die oftmals kaum genug Raum ließen, um daran vorbeizukommen. Die glitzernden Adern im Gestein wurden immer breiter, je weiter sie vordrangen. Gelegentlich lag ein Brocken des hellen Materials auf dem Boden. David bückte sich und hob ein kleines Stück davon auf. Er dachte an Zandras schlanken Hals und wie hübsch sie damit aussehen mußte, wenn sie es an einer Kette um den Hals trug. Die Stunde, die er im Zeltlager der Ha’adri mit ihr verbracht hatte, ging ihm nicht aus dem Sinn, aber wenn er sich ihr Gesicht vorzustellen versuchte, tauchten statt dessen immer die elfenhaften Züge Lithes vor seinen Augen auf, die sich auf seltsame Weise mit dem Gesicht Leandes vereinten.
    Ramee blieb plötzlich stehen. Die unruhige Flamme der Fackel tanzte über die Wände des Ganges.
    »Seht euch das an!« sagte er.
    Die unregelmäßigen Felswände gingen abrupt in eine künstlich bearbeitete Fläche über. Deutlich waren die Spuren von Werkzeugen erkennbar, mit denen der Stein geglättet worden war. Auch der Boden war geebnet, die bisher reichlich vorhandenen Steine entfernt worden.
    »Ein Notausgang vielleicht?« vermutete Farrell.
    »Gut möglich«, sagte Ramee. »Ein Notausgang, der uns ohne Umwege in die Festung der Grünen Flieger führt. Sollen wir weitergehen?«
    »Wenn das hier ein Notausgang ist«, antwortete David, »dann endet er bestimmt nicht in den Wohnbereichen. Notausgänge beginnen meistens in irgendwelchen Kellern oder Zufluchtsräumen, die in Friedenszeiten leer stehen.«
    »Und wenn die Grünen, die uns angegriffen haben, nun Meldung gemacht haben? Dann wartet man schon auf uns, um uns zum Frühstück

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