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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Aber woraus? Verzweifelt durchforschte er sein Bewußtsein. Er spürte genau, daß er ganz nah an der Antwort auf seine Fragen war, aber er konnte sie nicht fassen.
    Er schob die quälenden Gedanken zur Seite und beugte sich über Ramee, der aus seiner Ohnmacht aufwachte.
    »Glaubst du wirklich, daß du es schaffen kannst?« fragte er.
    Ramee nickte mit zusammengebissenen Zähnen.
    David öffnete seinen Proviantbeutel, den er an einem Riemen über der Schulter trug, und reichte Ramee einen Konzentratwürfel.
    »Hier«, sagte er. »Etwas gegen die Schmerzen und zur Stärkung. Langsam kauen und nicht alles auf einmal schlucken.«
    Ramee gehorchte und ließ sich auf die Beine helfen. Er ging einige Schritte hin und her und nickte dann.
    »Wird schon reichen für diesen albernen Hügel«, meinte er, aber sein Gesicht war kreidebleich.
    Claude Farrell stieg als erster in die Wand, diesmal sogar ohne Zigarre. Mit quälender Langsamkeit arbeitete er sich Stück für Stück nach oben. Die Nacht war so dunkel, daß er sich nur auf seinen Tastsinn verlassen konnte. Zudem war der Fels brüchig und gab bei der geringsten Belastung nach.
    David ging hinter Guy La Ramee, stützte ihn und mußte ständig darauf gefaßt sein, einen Sturz abzufangen. Schon nach wenigen Metern war er trotz der Kälte schweißgebadet. Als er seine Finger in eine Felsspalte quetschte, die einen einigermaßen sicheren Halt versprach, spürte er plötzlich einen brennenden Schmerz. Mit einem unwillkürlichen Aufschrei zog er die Hand zurück. Undeutlich erkannte er ein winziges, geflügeltes Tier, das sich in seinen Mittelfinger verbissen hatte. Er schlug die Hand gegen den Felsen, bis von dem Wesen nur noch eine blutige Masse übrig war, aber die kleinen Kiefer öffneten sich nicht. Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als die Zähne zur Hilfe zu nehmen. Zarte Knochen zersprangen in scharfe Splitter, die er angewidert ausspuckte. In seiner Hand breitete sich eine unangenehme Taubheit aus, die rasch auf den ganzen Arm übergriff. Er konnte den Arm zwar noch bewegen, wenn auch nur unter Anstrengung, aber er fühlte nicht mehr, was er anfaßte.
    »Was ist los?« rief Farrell leise. »Müde?«
    »Sieh zu, daß du weiterkommst«, antwortete David verhalten. »Ich bin von einem Tier gebissen worden. Nimm dich vor Felsspalten in acht.«
    Farrell antwortete nicht, sondern kletterte weiter. Sie erreichten einen kleinen Vorsprung, der gerade Platz genug für drei Personen bot, und ruhten sich aus. Ihr angestrengter Atem war so laut, daß sie das Geräusch der Flügel zuerst gar nicht wahrnahmen. Völlig überraschend flammten Lichter auf, glitten über die Wand und tauchten die drei Männer in mattes, gelbliches Licht.
    Eine kurze Wurflanze schwirrte heran und klirrte zwischen Ramee und Farrell an die Felswand. Claude bückte sich blitzschnell, hob sie auf und schleuderte sie zurück, woher sie gekommen war. Ein kläglicher Schrei kam aus dem Dunkel hinter dem Lichtkegel, gefolgt von einem wahren Speerhagel.
    Farrell ließ sich auf die Knie fallen, während David Ramee, der die Besinnung zu verlieren drohte, mit seinem Körper deckte.
    »Reiß dich zusammen!« schrie er ihm ins Ohr. Das Schnattern der Grünen Flieger, die sich gegenseitig Befehle zuriefen, zusammen mit dem Fauchen von Farrells Stunner, war zu einem betäubenden Lärm angewachsen. »Kannst du gehen?«
    Er sah Ramees schwaches Kopfnicken, griff ihn am Arm und schob ihn an der Felswand entlang zur Seite.
    »Gesicht zur Wand!« schrie er. Steinsplitter rieselten auf ihn herab, als irgendein Geschoß über seinem Kopf einschlug. »Noch zwanzig Schritte weiter nach links – da ist eine Felsnase. Paß auf, das Band wird an der Stelle schmaler. Dahinter ist wahrscheinlich genug Platz, daß du dich hinsetzen kannst!«
    Ramee murmelte eine unverständliche Entgegnung und tastete sich unsicher in die angegebene Richtung. David lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, sah zu Farrell und griff nach seinem Stunner, den er im Gürtel unter dem Hemd stecken hatte, konnte ihn aber nicht finden. Irritiert warf er einen Blick auf seine Hand und biß erschrocken die Zähne zusammen, während Farrell einige Schritte weiter wuterfüllt nach Hilfe brüllte. Seine Hand war zu einem unförmigen, weißlichen Klumpen angeschwollen, der Unterarm so dick, daß er beinahe den Hemdärmel sprengte. Er packte den Stunner mit der anderen Hand und legte den Finger auf den roten Sensorpunkt. Der Lähmstrahl zischte aus

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