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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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mich überzeugen können, aber es liegt natürlich bei euch, welches Bild ihr euch von ihm macht. Nur solltet ihr ihn erst anhören, bevor ihr urteilt. Wenn er wirklich Merlin ist und Yggdrasil ihn zu ihrem Hüter bestimmte, kann er von unschätzbarem Wert für uns sein. Immerhin ist er der einzige, der bisher Kontakt mit dem Urbaum hatte.«
    Mar-Estos überprüfte die Kurspeilung seines Luxusgleiters. Er war für ein Fest gekleidet, an dem er eine halbe Stunde lang teilgenommen hatte, um sich dann mit den Terranauten zu treffen. Er hoffte, daß sein Verschwinden im Getümmel nicht aufgefallen war.
    »Ich weiß nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll. Ein Mann, der im Stamm eines Baumes materialisiert und behauptet, er sei mehr als zweitausend Jahre alt. Bist du dir darüber im klaren, Myriam, daß wir ihn töten müssen, wenn sich herausstellt, daß er nicht die Wahrheit gesagt hat?«
    »Du redest, als hättest du Spaß am Töten gefunden«, erwiderte Myriam heftig. »Ich bezweifle aber, daß ihr ihn umbringen könnt. Er verfügt über Kräfte, die uns unbekannt sind, das fühle ich. Immerhin hat er mein Bewußtsein gelesen, ohne daß ich es merkte, und meine Abschirmung schien für ihn kein Hindernis zu sein.«
    »Dich scheint er ja schon ganz auf seine Seite gezogen zu haben.« Mar-Estos blickte aus zusammengekniffenen Augen nach vom. »Nach deinem Abenteuer mit den Grauen solltest du eigentlich mißtrauischer sein. Was der Alte da vorgeführt hat, kann genausogut ein Trick gewesen sein.«
    »Zweifelst du neuerdings an meinem Urteilsvermögen?« brauste Myriam auf. »Außerdem finde ich es nicht fair, daß du mir meine Gefangennahme dauernd vorhältst, als sei ich selbst daran schuld gewesen. Daß Kuhn bei dem Versuch, mir zu helfen, umgekommen ist, bedrückt mich mehr, als du glaubst, aber ich sehe nicht ein, daß ich dafür büßen soll.«
    »Ich gebe dir gar keine Schuld«, setzte Mar-Estos sich zur Wehr. »Es stört mich nur, daß du diesem Merlin so ohne weiteres glaubst. Vielleicht ist dieses Zusammentreffen eine Falle.«
    »Was habe ich gesagt?« entgegnete Myriam eisig, »du hältst mich für unfähig. So wie Kuhn schon meinetwegen sterben mußte, führe ich euch jetzt alle zusammen in eine Falle. Ich kann dir sagen, was dich wirklich stört – nicht der Alte, sondern die Tatsache, daß ich so oft mit Growan terGorden zusammen bin. Und du vergißt natürlich, daß ich es nicht freiwillig tue.«
    »Könnt ihr vielleicht aufhören mit eurem Eifersuchtsgeplänkel?« fragte Shadow höflich vom Rücksitz her. »Für euch beide mag das ja ganz spannend sein, aber für Unbeteiligte hört es sich eher lächerlich an – wenn ihr den Ausdruck entschuldigt.«
    »Wir entschuldigen«, sagte Mar-Estos grimmig. »Wir entschuldigen vieles. Überdies ist unser Ziel in Sicht. Hast du auch schön auf den Picknickkorb aufgepaßt, Carlos?«
    Carlos Lema zog es vor, keine Antwort zu geben. Offensichtlich wurde auch keine erwartet.
    Der Gleiter beschrieb eine enge Schleife, verpaßte den richtigen Moment für die Landung und sprang senkrecht in die Höhe, um nicht mit den Felsen zu kollidieren.
    Mar-Estos fluchte leise. Er zwang sich zur Ruhe. Die winzigen Landemöglichkeiten Ödrödirs waren nichts für einen nervösen Piloten. Die ›ASTRA‹ kreiste zweimal und setzte schließlich weich auf.
    Shadow sprang als erster hinaus und nahm Carlos die Lebensmittelbox ab.
    »Und wo steckt er, dein famoser Alter?« rief er Myriam zu, die ihr langes Festkleid zusammenraffte und vorsichtig aus der Tür trat.
    »Hier«, sagte eine Stimme mit leicht amüsiertem Unterton. »Wie ich höre, ist es Myriam nicht gelungen, ihre Freunde von meiner Geschichte zu überzeugen, oder habe ich die spöttische Bemerkung falsch verstanden?«
    Merlin trat hinter einer Felsnase hervor, so daß das Licht des Gleiters ihn voll erfaßte.
    Wie alle Treiber, die sich Biotroniks für das Projekt Yggdrasil zur Verfügung gestellt hatten, verfügte auch Shadow über ein ungewöhnlich hohes PSI-Potential, weitaus höher als das Myriams. Er musterte die hochgewachsene, gerade aufgerichtete Gestalt Merlins, das faltenlose, bärtige Gesicht und die dunklen Augen. Was Myriam nur geahnt hatte, teilte sich seinen empfindlichen PSI-Sinnen überdeutlich mit.
    »Eure Augen sind Wege in die Vergangenheit«, sagte er mit einer angedeuteten Verneigung. »Ich war darauf nicht vorbereitet.«
    Mar-Estos preßte bei Shadows Worten die Lippen zusammen. Jonsson stand mit

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