Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
Vom Netzwerk:
unwillkürlich die Augen zusammenkniff. »Mich wird nie jemand davon überzeugen können, daß Frauen Waffen planmäßig einsetzen können. Sie gehen damit um wie die Damen des vorigen Jahrtausends mit ihrem Strickzeug.«
    Myriam schüttelte wild den Kopf. Die Dunkelheit verschwand. Um sie herum erhoben sich unbeteiligt die leise summenden Computerblöcke, und Gayheen lächelte spöttisch.
    »Du warst es!« schrie Myriam gellend. »Jetzt weiß ich es sicher! Du warst es! Yggdrasil soll dich mit ihren Wurzeln erdrosseln! Verräter! Henkersknecht!«
    Ohne nachzudenken, zog sie den Ringlaser aus der Tasche, den Mar-Estos nach ihrer Entführung neu programmiert hatte. Die kleine Waffe versandte Laserstrahlen von tödlicher Intensität.
    Gayheen, der vollkommen überrascht war, brachte sich mit einem raschen Schritt hinter Growan in Deckung. Die Reaktion rückte seine Loyalität gegenüber seinem Arbeitgeber nicht gerade ins beste Licht, aber der Biotroniks-Manag achtete nicht darauf. Die funkelnden Augen des Lasers starrten ihn unerbittlich an. Growan setzte einen Fuß nach vorne.
    »Myriam!« sagte er befehlend. »Gib die Waffe her! Du siehst Dinge, die es gar nicht gibt. Beruhige dich!«
    »Ich bin ganz ruhig!« sagte Myriam gefährlich sanft. »Gayheen hat mich entführen und foltern lassen, um die Ergebnisse des Projektes aus mir herauszupressen. Es gelang ihm nur nicht. Hat er Euch nichts von seiner Niederlage erzählt?«
    Growan verdrängte seine Überraschung. »Wir haben die Sache untersucht. Du irrst dich. Gib mir jetzt den Laser, und wir können in Ruhe darüber sprechen.«
    »Es ist schon zuviel geredet worden. Gayheen, wenn du dich weiter hinter terGorden verkriechst, machst du dich schuldig an seinem Tod!«
    Gayheen duckte sich zusammen und gab keine Antwort.
    Myriams Hand ballte sich zur Faust. Ihr Zeigefinger tastete nach dem Auslöser an der unteren Griffseite, als ein harter Schlag ihr Bewußtsein traf. Tränen hilfloser Wut traten ihr in die Augen, und mit aller Kraft bäumte sie sich gegen den Willen auf, der ihren Arm nach unten zwang. Die krampfhafte Anstrengung überwand die Schwäche in ihren Fingern. Fauchend jagte die geballte Ladung des Ringlasers gegen den Protopboden, der zu einer blasigen, übelriechenden Masse zerschmolz.
    Growan terGorden bewegte sich mit ungeahnter Schnelligkeit. Er sprang auf Myriam zu, packte ihr Handgelenk und zog die Waffe von ihren schlaffen Fingern.
    »Ich nehme das in Verwahrung«, rief er halb erleichtert und halb zornig. »Ich hätte nie gedacht, daß du so unvernünftig sein könntest, Myriam. Und du, Gayheen – was hast du zu sagen?«
    Gayheen antwortete, aber Myriam verstand die Worte nicht. Sie lauschte der beschwörenden Stimme Merlins, die sich in ihren Kopf bohrte.
    »Es ist nicht die Zeit für Rache! Denk an deine Aufgabe!«
    »Aber ich Weiß, daß er es war, der mich gefangennehmen ließ! Er hat einen Verdacht. Er ist gefährlich!«
    »Wirklich? Wollte er sich nicht vielleicht an dir persönlich rächen? Gayheen ist ein mächtiger Mann. Wir müssen abwarten. Vor allen Dingen dürfen wir uns nicht in Gefahr bringen. Yggdrasil ist wichtiger als dein Haß.«
    Myriam nickte resignierend. Natürlich hatte Merlin recht. Sie schämte sich ihrer Unbeherrschtheit, aber die Erinnerung an die schreckliche Nacht, die sie in der Gewalt von Gayheens Grauen Garden verbracht hatte, war noch zu deutlich.
    »… sprechen uns noch«, hörte sie Growan terGorden sagen. Clint Gayheen verbeugte sich knapp und verließ hoch aufgerichtet die Zentrale, während Growan sich entschuldigend an Merlin wandte.
    »Es tut mir unendlich leid, daß Euch diese Aufregung zugemutet wurde, aber seit die Arbeiten an Yggdrasil dank Myriams Einsatz schneller vorangetrieben werden, sind unser aller Nerven angespannt. Deshalb ist es vielleicht zu entschuldigen, daß mein Berater bei Myriams Scherz über Eure Herkunft so unhöflich reagierte.«
    »Es war kein Scherz«, sagte Myriam, so gelassen es ihr eben möglich war. »Ich selbst habe gesehen, wie Merlin III im Stamm Yggdrasils materialisierte, und wir Treiber waren Zeugen, als er mit Yggdrasils Hilfe seine Tochter Lithe aus Weltraum II nach Ödrödir rief.«
    Growans Blick wanderte zwischen Myriam und Merlin hin und her. Er verzog den Mund zu einem gequälten Lächeln, wurde aber schnell wieder ernst, als er in den Augen der Biologin und des seltsamen alten Mannes nicht das geringste Anzeichen von Belustigung entdeckte.
    »Wir führen diese

Weitere Kostenlose Bücher