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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Herrn nicht. Alexander war ein makedonischer Heerführer, der den Ehrgeiz hatte, die Welt zu erobern. Ihn führte man zu einem kunstvoll verschlungenen Knoten in der Stadt Gordium und sagte ihm, daß nur der, dem es gelänge, diesen Knoten zu entwirren, der Herr Asiens werden könne. Alexander versuchte es ohne Erfolg, und in seinem Zorn zerschlug er den Knoten mit seinem Schwert.«
    »Und?« Growan beugte sich neugierig über den Tisch.
    »Fast erreichte er sein Ziel. Aber er starb an einer Krankheit, und sein Reich zerfiel.«
    »Und Ihr glaubt also, daß auch wir die Geduld verlieren und Yggdrasil vernichten könnten?«
    »Ich glaube es, und Yggdrasil glaubt es auch.«
    »Yggdrasil ist ein Baum!«
    »Eure Antwort zeigt mir, daß auch Ihr noch einen weiten Weg zu gehen habt.«
    Growan starrte in die Augen des alten Mannes, die in eine andere Welt zu blicken schienen.
    »Gut«, sagte er nach einer Weile des Schweigens. »Ich bin nur ein einfacher Mensch ohne jede PSI-Begabung, und vieles von dem, was Ihr oder auch die Treiber sagen, kann ich nicht verstehen. Dennoch vertraue ich Euch. Als Yggdrasils Hüter werdet Ihr in Ödrödir leben wollen. Ich werde eine Unterkunft für Euch bauen lassen.«
    »Ich danke Euch.« Merlin lächelte. »Aber ich habe eine Wohnung. Ich war so lange Zeit in eine Höhle verbannt, daß ich mich daran gewöhnt habe. Eine Höhle in dem Felsring um Yggdrasils Insel ist mein neues Heim. Was mir fehlt, ist Nahrung.«
    »Dafür wird gesorgt werden. Wenn Ihr sonst Wünsche habt, wendet Euch an mich.«
    »Einen Wunsch hätte ich.«
    »Welchen?«
    »Von Ödrödir zu diesem Palast ist es ein langer, sehr beschwerlicher Weg. Die Maschinen, mit denen Ihr Euch fortbewegt, kann ich nicht bedienen. Außerdem könnte es nötig werden, daß ich zu einer Beratung kommen muß, von der kein Außenstehender zu erfahren braucht. Bestimmt verfügt Ihr über Mittel, einen Gang von Ödrödir zu diesem Palast anzulegen.«
    »Über die Mittel verfüge ich allerdings«, erwiderte Growan langsam und betrachtete Merlin III mit neu erwachtem Mißtrauen. »Und die Gründe, die Ihr anführt, sind einleuchtend. Ich glaube aber, daß es klüger ist, mit dem Tunnelbau zu warten, bis wir uns besser kennen. Versteht mich nicht falsch.«
    Merlin hob die Augenbrauen. »Ihr seid ein vorsichtiger Mann«, sagte er nur.
     
    *
     
    Die ›ASTRA‹, Mar-Estos’ standesgemäßer Luxusgleiter, schwebte unter der tiefhängenden grauen Wolkendecke über den Gletschersee, der das Heilige Tal zu gut zwei Dritteln ausfüllte. Das weißlich-blaue Wasser wirkte in der trostlosen Beleuchtung stumpf und dickflüssig. »Ich bin ganz sicher, daß es Gayheen war, der mich verhörte«, berichtete Myriam. »Also ging es ihm nicht darum, sich für die unhöfliche Behandlung zu revanchieren, die ich ihm bei seinem Besuch in Ödrödir zuteil werden ließ. Er wollte den neuesten Stand der Forschungen vor Growan in Erfahrung bringen.«
    »Warum sollte er?« fragte Carlos Lema. »TerGorden erzählt ihm doch ohnehin alles.«
    »Vielleicht gibt es noch jemanden, der Wert auf Informationen legt«, widersprach Myriam. »Und Gayheen beschafft sie ihm.«
    »Du hättest ihn doch besser umgelegt«, brummte Jonsson, dessen Gesicht noch mürrischer als gewöhnlich war. »Dann wären wir alle Zweifel los.«
    »Ja – und Myriam auch!« spottete Mar-Estos. »Ihr vergoßt immer wieder, daß Gayheen in seiner Position so gut wie unangreifbar ist. Ich glaube auch nicht, daß er Growan hintergeht. Growan terGorden sieht in ihm so etwas wie einen Sohn. Und solange er keinen eigenen Erben hat, kann Gayheen sicher sein, den Biotroniks-Konzern eines Tages zu übernehmen. Er wird sich doch nicht ins eigene Fleisch schneiden.«
    »Vielleicht hat er einen Verdacht, unsere Zusammenarbeit betreffend«, meinte Shadow, der auf die abweisenden, bis zu hundert Meter hohen Felswände hinausblickte, die in der Mitte des Sees aufragten. In der diesigen Luft waren die Umrisse des Metalliglus neben der höchsten Zacke kaum zu erkennen. Die einfache Behausung, in der Mayor terGorden, Vorfahre Growans und Entdecker Yggdrasils, gelebt hatte, galt als Gedenkstätte und war mit einer aufgespritzten Protopschicht gegen Korrosion geschützt worden.
    »Du meinst, daß er sich von Myriam Gewißheit verschaffen wollte?« fragte Mar-Estos. »Das ist auch eine Möglichkeit. Was er auch immer erreichen wollte – er hat es nicht geschafft. Merlin, was meinst du zu Clint Gayheen?«
    Merlin stand vor

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