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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Unterhaltung besser in meinen Privaträumen weiter«, meinte er endlich heiser. »Durch die Tür dort hinten bitte. Wir müssen leider zu Fuß gehen. Beim Bau der Zentrale wurden zwar Fließstraßen angelegt, aber sie haben sich bei dem ständigen Hin und Her zwischen den Computerbänken nicht bewährt. Jetzt benutzen wir Schwebeplatten, aber für einen Mann Eures Alters sind sie nicht sonderlich bequem. Ich selbst fühle mich etwas unbehaglich darauf. Das System müßte meines Erachtens noch verbessert werden.«
    »Oh«, versicherte Merlin, »ich bin Fußmärsche gewöhnt. Zu meiner Zeit bewegte man sich auf Pferden vorwärts, höchstens in einer Kutsche oder Sänfte – aber das war den Adligen vorbehalten. Das einfache Volk war auf die eigenen Beine angewiesen.«
    Growan schluckte. Der Alte machte nicht den Eindruck eines Geistesgestörten, aber seinen Worten nach zu urteilen, konnte er nichts anderes sein. Rätselhaft, daß es den Treibern nicht aufgefallen war. Er ließ die rote Doppeltür aufgleiten, auf der in Gold eine mannshohe, stilisierte Mistel angebracht war, und trat zur Seite, um seinen Gästen den Vortritt zu lassen.
    Myriam, die schon in dem Gastzimmer Growans gewesen war, legte Merlin vorsorglich eine Hand auf den Arm. Sie spürte deutlich, wie der alte Mann zusammenzuckte und mühsam um Fassung rang.
    »Ihr habt einen … außergewöhnlichen Geschmack«, sagte er.
    Wände und Fußboden des quadratischen Raumes waren mit breiten Tuchbahnen ausgeschlagen. Jede einzelne davon war anders gemustert und gefärbt und, für sich besehen, ein Meisterstück der Handwerkskunst. Doch eine mehr als kühne Hand hatte die Stoffstreifen dermaßen abenteuerlich zusammengestellt, daß sich vor den Augen eines ahnungslosen Besuchers der gesamte Raum zu drehen schien. Ein einfacher weißer Tisch in der Mitte des Zimmers und vier ebensolche Stühle bildeten den einzigen Zufluchtsort.
    Merlin ging so schnell darauf zu, daß es schon beinahe wie Laufen aussah, und Myriam folgte ihm eilig. Sie hatte herausgefunden, daß der Raum am leichtesten zu ertragen war, wenn man den Blick starr auf die Tischplatte richtete.
    Growan setzte sich neben Myriam.
    »Darf ich etwas zu essen oder zu trinken anbieten?« fragte er und deutete in eine Ecke.
    Als Myriam vorsichtig in die angegebene Richtung blickte, erkannte sie den asiatischen Diener Growans, der sich in seiner rot-gold ornamentierten Livree kaum von seiner Umgebung abhob.
    »Für mich nicht, danke«, erwiderte sie hastig und war erleichtert, daß auch Merlin ablehnte. Sie hätte es nicht ausgehalten, wenn auch noch die weiße Tischplatte mit farbigen Platten und Bechern zugestellt worden wäre.
    »Und Ihr behauptet also, zweitausend Jahre durch die Zeit gereist zu sein?« wandte Growan sich an Merlin III. »Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Ich kann es Euch nicht verübeln. Trotzdem ist es wahr. Schon als ich noch lebte, besaß ich die Fähigkeit, durch Weltraum II zu wandern. Dann, als meine Feinde mich zu ewigem Schlaf in eine Höhle verbannten, entfloh ich aus meinem Kerker in das zweite Universum. Dort begegnete mir Yggdrasil. Sie bestellte mich zu ihrem Hüter und brachte mich nach Ödrödir. Weiteres zu sagen, ist mir verboten.«
    Growan schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Warum hat sie Euch dann zu uns gesandt?« fragte er erregt. »Ihr wißt, wonach wir seit Jahren vergeblich forschen, und wollt es uns vorenthalten!«
    Merlin sah ihm ernst in die Augen. »Es gibt eine Art von Wissen, für die man keinen Lehrer braucht, sondern nur den Willen zu lernen und zu glauben. Die Menschheit selbst muß das Geheimnis Yggdrasils lösen, denn nur auf diesem langen und ermüdenden Weg wird sie gleichzeitig auch die nötige Reife erlangen, um das erworbene Wissen richtig zu nutzen.«
    »Schöne Worte!« Growan schüttelte den Kopf. »Ich kann das alles nicht glauben. Yggdrasil ist nur ein Baum.«
    »Auch. Bäume leben«, entgegnete Merlin.
    »Und was bedeutet das: ›Sie hat Euch zu ihrem Hüter bestellt‹? Sollt Ihr verhindern, daß wir ihre Misteln ernten?«
    »Nein. Ich soll darüber wachen, daß die Menschheit ihr keinen Schaden zufügt. Es gibt Menschen, die, wenn sie die Lösung eines Rätsels nicht finden, das Rätsel zerstören. Wie Alexander es mit dem Gordischen Knoten tat.«
    »Ich weiß von keinem Gordischen Knoten, und der einzige Alexander, den ich kenne, ist Alexander Baikal, Manag von V/O Kulturaimport. Sprecht Ihr von ihm?«
    »Ich kenne den

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