Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
von Befehl und Gehorsam verlassen, denn nur diese galt innerhalb der Grauen Garden. Damit hatte sie versagt und sich diesem Hauptmann Ramus ausgeliefert.
    Ihre Hände flogen an die Oberarme des Hauptmanns. Reflexartig hielt er sich an ihr fest.
    »Komm, Kerl, ich werde dich zu TERRA I bringen, aber das letzte Wort zwischen uns ist noch nicht gesprochen.«
    Das Grinsen im Gesicht von Hauptmann Ramus sah sie nicht, aber sie ließ ihn auch nicht an ihren Gedanken teilhaben: Du glaubst, über mich gesiegt zu haben, Ramus, doch es ist nur ein Remis. Das Spiel geht zur passenden Zeit weiter.
    »Sehr umsichtig von dir, Queen Somar-Ellen. Ich liebe Menschen, die ihre Fehler einsehen.«
    »Und ich hasse Großschnauzen. Also sei vorsichtig, Ramus, wenn du das Maul zu weit aufreißt. Irgendwann landet eine geballte Faust darin.«
    »Nicht tragisch, Queen, denn dann beiße ich einfach zu.«
    »Es kommt auf die Faust an, nicht wahr? Manch einer hat sich schon die Zähne ausgebissen.«
    »Nur, wenn er Granit dazwischengekriegt hat.«
    »Vielleicht kommst du gar nicht mehr zum Beißen, weil du dann keine Zähne mehr hast!«
    Unentschieden, konstatierte Somar-Ellen erneut. Allmählich machte ihr das Geplänkel Spaß. Sie freute sich regelrecht auf den bevorstehenden Machtkampf.
    Denn ich bin und bleibe eine Queen der Grauen Garden! dachte sie selbstbewußt. Dann richtete sie ihren Blick nach vorn zur TERRA I.
    Das Inferno in der Nähe des Raumschiffs hatte sich gelegt. Überhaupt fiel ihr erst jetzt auf, daß sich die Gewalten allmählich beruhigten – allerdings nur in der näheren Umgebung. Außerhalb ging es weiter. Die Atmosphäre von Oxyd, der jetzt nur noch Phönix genannt wurde, war eine farbige Suppe, bedrohlich und angereichert mit Kräften, die jenseits des menschlichen Begriffsvermögens blieben.
    Durch das Geplänkel zwischen den beiden hatten die Geretteten von HADES aufgeholt. Somar-Ellen sah das Gesicht des einen durch die Helmscheibe. Es war ein Treiber – einer von denen, die aus den Kerkern von Luna stammten.
    Es war sowieso ein Fehler gewesen, diese Leute mitzunehmen, dachte sie zerknirscht.
    Das Gesicht war verzerrt, und von den Augen war nur noch das Weiße zu sehen. Der Mann brach zusammen.
    Der Boden bewegte sich unter ihm unruhig und schleuderte ihn hin und her. Eine Öffnung bildete sich, um den Mann zu verschlingen.
    Der Treiber stieß einen furchtbaren Schrei aus, und da begann sein Körper zu schweben, zuckte konvulsivisch.
    Queen Somar-Ellen hörte seine Schreie auf telepathischer Ebene.
    Eine strahlende Energieglocke bildete sich um ihn herum. Diese Glocke erschien der Queen aggressiv. Unwillkürlich wich sie zurück.
    Auch Hauptmann Ramus bemerkte es trotz seiner Blindheit. Automatisch machte er die Bewegung der Queen mit.
    Die Glocke verglühte, und von dem Treiber war nichts mehr zu sehen.
    Ein Opfer der hier herrschenden Kräfte, dachte Somar-Ellen bestürzt, denn sie ahnte nicht, daß dieser Treiber ebenfalls zu einem Veränderten geworden war und im gleichen Augenblick in der Zentrale der TERRA I auftauchte. Von den anderen Veränderten wurde er in Empfang genommen. Man ließ ihn im tiefen Erholungsschlaf, in dem sich seine Kräfte neu aufbauten, damit er anschließend zu ihnen gehören konnte.
    Mit ihm waren sie dreizehn gegenüber knapp siebzig anderen Treibern.
    Allen war längst klar; daß sie sich inzwischen in drei Lager aufspalteten, obwohl sich niemand, ernstlich damit beschäftigte, solange aller Leben gefährdet blieb.
    Queen Somar-Ellen erreichte die Terra I, ihr rettendes Ziel. Einen weiteren Zwischenfall hatte es unterwegs nicht mehr gegeben.
    Das Außenschott öffnete sich und ließ sie hinein.
    Als sie erschöpft die Zentrale betraten, sah die Queen als erstes die Bewußtlosen von der Loge und dann den Mann, den sie tot glaubte.
    Irritiert betrachtete sie die Veränderten. Ihre Mienen erschienen entrückt, außer der von Queen Quendolain.
    Lächelnd sagte die ehemalige Kommandantin der TERRA I: »Willkommen, Gerettete. Bald werden sich die Kräfte stabilisieren. Phönix hat sich ein eigenes Universum geschaffen, indem er sich von Weltraum II und dem Normaluniversum abkapselt. Für uns werden andere Gesetze herrschen, sogar eine andere Zeit. Was außerhalb geschieht, bleibt für uns unerreichbar.«
    Ihr Lächeln erstarb.
    »Obwohl wir von der alten Besatzung noch immer Zwitterwesen bleiben. Unsere Körper und unser Hauptpotential existieren auf Phönix, doch die Verbindung mit

Weitere Kostenlose Bücher