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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Asteroid Oxyd gewesen, der Jahrmillionen lang seine Bahn im Asteroidengürtel um die Sonne zog. Kaiserkraft hatte das Chaos in die Wege geleitet. Für das Sonnensystem selbst war die Gefahr abgewehrt, aber für die Männer und Frauen, die die Alptraumreise mitmachen mußten, blieb das Problem.
    Und da waren die Toten von der HADES. Ihnen war nicht mehr zu helfen. Sie hatten ihren Geist aufgegeben und waren erlöst, und ihre Körper wandelten sich um in Phönix-Materie.
    Und die Überlebenden. Nur noch wenige waren übriggeblieben. Sie hatten nicht die Kraft, sich aus den Fesseln des Chaos zu befreien, weil sie völlig die Orientierung verloren hatten.
    Jeder lebte in seiner eigenen Hölle. Lange konnten sie sich nicht mehr halten.
    Die Loge kam gerade rechtzeitig.
    Jedes Mitglied der Sonderloge spürte die Schwäche, die wie mit schwarzen Händen nach ihnen griff, um sie von hier wegzureißen. Sie mußten sich beeilen, ehe es zu spät war und sie völlig erschöpft in der Zentrale der TERRA I zusammenbrachen.
    Dann war den Überlebenden nicht mehr zu helfen. Der Tod war nicht aufgehoben, sondern nur für eine kurze Frist aufgeschoben worden.
    Aufgabe der Loge war es, den Kontakt mit den Überlebenden zu suchen und ihnen den Weg zu zeigen. Den Rest der Hilfestellung übernahmen die Veränderten. Jeder wurde einzeln aufgesucht. Die Loge verbrauchte zusätzliche Kraft, indem sie die Eingeschlossenen befreite und zur Oberfläche hob.
    Vierzig Männer und Frauen konnten auf diese Weise gerettet werden. Die Loge wußte: Damit waren es insgesamt achtzig, die nicht zu Tode gekommen waren, denn selbstverständlich hatte auch die TERRA I Opfer zu beklagen. Das Schiff war ebenfalls havariert, wenn auch nicht so schwer wie die HADES.
    Der Logengeist schöpfte all seine Möglichkeiten aus und hatte am Ende kaum noch die Kraft zur Rückkehr.
    Unterwegs zerbrach die Einheit. Die Gedanken der einzelnen waren wieder frei – falls sie überhaupt noch zu denken in der Lage waren.
    In Queen Carmen stieg die Befürchtung auf, der wahre Grund für Queen Quendolain, diese Aktion durchzuführen, sei, daß sie nun alle geschwächt waren und ihr nichts entgegenzusetzen hätten. Sie kann mit ihren Veränderten mit uns umspringen, wie sie will, dachte Carmen. Wir haben nicht mehr die Kraft, uns zu wehren.
    Carmen kehrte zu ihrem Körper zurück und brach in der Zentrale zusammen.
    Den anderen erging es nicht besser. Nur eine machte eine Ausnahme: Queen Quendolain, Sie lächelte wie immer.
    »Ich danke euch«, sagte sie.
    Carmen legte es auf ihre Weise aus und schalt sich eine Närrin. Dann verlor sie das Bewußtsein.
     
    *
     
    Queen Somar-Ellen spürte die flüchtige Berührung durch den Logengeist und erschrak darüber, weil sie zunächst annahm, es würde mit den hier tobenden Energien zusammenhängen. Erst später kam die Erkenntnis, daß es sich in Wirklichkeit um eine Hilfsaktion für die Besatzung der HADES handelte.
    Dann nämlich, als die ersten Besatzungsmitglieder in ihren unförmigen Schutzanzügen auftauchten. Sie torkelten wie Betrunkene, standen immer noch unter dem Einfluß des Erlebten.
    Queen Somar-Ellen knirschte wieder mal mit den Zähnen, denn sie sah, daß nicht nur die Besatzungsmitglieder gerettet waren, sondern auch ihre Gefangenen: Treiber und Terranauten.
    Diese geheime Organisation unter den Treibern, die sich den Sturz des Regimes des Konzils der Konzerne und vor allem dessen obersten Herrn Max von Valdec zum Ziel gesetzt hatte, war längst noch nicht zerschlagen worden. Trotz der gewaltigen Macht der Grauen Garden, die Valdec unterstützten, geführt von der sogenannten Grauen Mutter Chan de Nouille.
    Niemand vermochte zu sagen, wie viele der gefangenen Treiber von der HADES der Terranautenorganisation angehörten. Für Somar-Ellen spielte das kaum eine Rolle, denn für sie waren alle Treiber suspekt. Sie begrüßte die Abschaffung der Treiberraumfahrt, obwohl sie selber eine Treiberin war. Aber sie war auch eine Gardistin und sah in den Treibern eine beständige Gefahr für das Regime, dem sie treu diente. Außerdem:
    Wenn man die Grauen Treiber nicht mehr brauchte, wurden sie innerhalb der Garden anderweitig eingesetzt.
    Somar-Ellen wußte von dem Gerücht, daß Graue Treiber einer speziellen Ausbildung unterworfen werden sollten, um ihre PSI-Fähigkeiten im Kampf gegen die Feinde des Konzils verwenden zu können.
    Unwillkürlich ballte sie die Hände zu Fäusten.
    Warum hatte die Loge auch die Gefangenen

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