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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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belustigte Lächeln, das um ihre Lippen spielte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Carmen und Somar-Ellen waren so verschieden wie Feuer und Wasser. Somar-Ellen war eine energische, selbstbewußte Frau, die es liebte, mit offenen Karten zu spielen, und die keine Konfrontation scheute. Queen Carmen hingegen neigte zur Ironie, zum Sarkasmus, zur Intrige, zur Hinterlist und zum Kampf mit versteckten Waffen.
    Das Lächeln entlarvte sie.
    Es wirkte anmaßend und überheblich, und Hauptmann Ramus wußte, daß er in Queen Carmen eine schlimme Feindin hatte, wenn er sich ihr nicht anpaßte.
    Es würde eine völlig andere Feindschaft wie die zwischen ihm und Queen Somar-Ellen sein, denn letztere warf ihre persönliche Stärke in die Waagschale und fürchtete sich auch vor einem Mann nicht – obwohl sie niemals mit Hinterlist kämpfen würde.
    Carmen war ein falsches Luder. Ja, konstatierte Hauptmann Ramus, das ist der richtige Ausdruck.
    Sein Blick fiel wieder auf Queen Somar-Ellen. Dabei wurde in ihm etwas wach, was er nie für möglich gehalten hätte: Sympathie!
    Ja, Somar-Ellen war sympathisch, obwohl sie ihm gegenüber die erhabene Queen herausgekehrt hatte. Aber sie hatte es schließlich nur getan, weil er sich im Ton vergriffen hatte. Außerdem waren die seelischen Vorgänge, die sich in ihrem Innern abspielten, durchaus dazu angetan, Fehler zu machen.
    Sie hat recht, dachte Hauptmann Ramus bitter, im Grunde bin ich ihr unterlegen, aber ich hatte furchtbare Angst zu sterben, und das entlud sich in Meuterei. Ich bin wirklich ein Großmaul, das sich dann am überlegensten gibt, wenn es am schwächsten ist.
    Die Gedanken verwirrten ihn mehr als alles andere, was mit Phönix zu tun hatte.
    Die anderen schauten gebannt nach draußen, während sich die Blicke von Somar-Ellen und Hauptmann Ramus begegneten.
    »Na, so nachdenklich, Hauptmann?« fragte sie anzüglich.
    »Ich schlage vor, Queen, wir vertagen unsere Meinungsverschiedenheiten. Sie sind meine Kommandantin und ich Ihr Untergebener. Es gibt hier Wichtigeres als persönliche Ansichten.«
    In ihren Augen blitzte es.
    »So einfach kommen Sie mir nicht davon, Ramus. Ich will es wissen.«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Wer der Herr im Team ist. Sie haben mich herausgefordert und sollten sich jetzt nicht drücken.«
    »Ich bat nur um Aufschub.«
    »Der ist Ihnen nur deshalb gewährt, weil es die Situation erfordert.«
    Sie wandte sich ab.
    »Es ist vollbracht!« jubelten die Veränderten im Chor. Sie nahmen sich bei den Händen wie Kinder und tanzten im Kreis.
    »Es ist vollbracht!«
    Die anderen zogen sich von ihnen zurück – Graue Treiber und Terranauten.
    Automatisch wurden die Treiber von den Grauen als Terranauten eingestuft, denn waren nicht alle Treiber Feinde des Konzils? Dabei war es unerheblich, daß die Treiber gewaltsam in diese negative Rolle gedrängt wurden, indem man ihnen allgemein Gewalt antat.
    Es war nur logisch, daß sie in der Terranautenorganisation den einzigen Ausweg aus ihrer Misere sahen, und wenn sie nicht selbst Mitglieder der Organisation waren, sympathisierten sie seit der Treiberverfolgung zumindest mit ihr.
    Noch waren die »natürlichen« Feinde vermischt, doch kaum waren die entfesselten Gewalten von Phönix kein lebensbedrohendes Problem mehr, als sich die Fronten zu bilden begannen.
    Queen Quendolain bemerkte es, und sie wirkte jetzt gar nicht mehr so wie ein Kind.
    »Haltet ein!« mahnte sie mit salbungsvoller Stimme. Die Wirkung blieb natürlich aus. »Haltet um Phönix willen ein! Wir können nur überleben, wenn wir in Frieden miteinander leben. Der Schein trügt. Wenn wir das Gleichgewicht stören, kann erneut Chaos entstehen.«
    Einer der Terranauten knurrte: »Dann hör endlich auf, wie ein Priester zu reden, sondern handele. Ihr habt bewiesen, zu was ihr in der Lage seid, als ihr die Kräfte um die TERRA I bandet. Und jetzt schaut ihr zu, wie die verdammten Grauen ihre Herrschaft antreten.«
    Die schneidende Stimme von Queen Carmen meldete sich: »Dies ist nicht wirklich ein Kampf, sondern das Wiederherstellen des Normalzustandes. Es hat sich in Wahrheit nichts geändert. Ihr seid Gefangene des Konzils und wir als eure Bewacher abgestellt. Fügt euch, oder ihr werdet eliminiert.«
    Die Gardisten waren gegenüber den Terranauten etwas in der Übermacht, wenn sich Quendolain und ihre Leute Zurückhielten.
    Queen Quendolain rief aus: »Ich kann keine Partei ergreifen, weil ich den Kampf verhindern muß. Phönix ist ein neues

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