Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
Weltraum II, nicht mehr das normale Universum – sondern das absolute, lautlose, leere Nichts.
    Und dann wurde Queen Carmen bewußt, daß ihre Hände die Hände der Nachbarn berührten. Das gab ihr im wahrsten Sinne des Wortes Halt. Ihre chaotischen Gedanken ordneten sich allmählich, und sie stellte sich das Gesicht von Queen Quendolain vor.
    Das Gesicht lebte und lächelte.
    Es war das veränderte Gesicht mit den strahlenden Augen, die bis tief in die Seele blicken konnten und den Glauben an das Konzil in der Queen erschütterten.
    Haß vernebelte sekundenlang die Sinne von Queen Carmen, doch die Gedanken von Quendolain erreichten sie und flüsterten: »Es ist keine normale Loge. Es ist auch keine Superloge wie damals auf Syrta oder auch wie auf Zoe, dem ehemaligen Planeten der Logenmeister. Es ist lediglich der gemeinsame Wunsch zum Überleben, der uns zusammenhält. Und warum schließt du dich aus?«
    Bitterkeit vertrieb den Haß, denn Carmen wußte, daß sie im Unrecht war. Aber sie mußte ihre wahren Absichten vernebeln, durfte nicht einmal daran denken, weil sie befürchten mußte, Quendolain würde sie durchschauen. Oder war dies bereits geschehen, und Quendolain tat nur so, weil sie eigene Absichten verfolgte?
    Carmen konzentrierte sich, um nicht länger die Loge zu stören.
    Sie schaute das Nichts – und da wurde dieses belebt. Die gemeinsamen Gedanken der Logenteilnehmer erfüllten es und schufen eine eigene Sphäre.
    Kein Logenmeister brauchte ihre Gedanken zu koordinieren, wie es sonst nötig war, um überhaupt brauchbare Ergebnisse mit einer Loge erzielen zu können.
    Tatsächlich war es der Wunsch zum Überleben und die Angst vor dem Inferno, was sie zusammenbrachte und zwang, eine Einheit zu bilden.
    Vielleicht war noch etwas im Spiel: das Etwas, das Carmen in sich spürte und das sie mit allen gemeinsam hatte, ohne daß man es zu definieren vermochte.
    Als die Logeneinheit komplett war, vergaß Queen Carmen alle ketzerischen Gedanken. Die Loge erzeugte im von ihren Gedanken erschaffenen Raum ein Spiegelbild der Zentrale. Ein stark verkleinerter Maßstab. Das künstliche Bild dehnte sich aus, ging über sie hinweg und erreichte normale Größe.
    Sie sahen sich selbst, wie sie da in der Zentrale standen. Die drei Bewußtlosen am Boden schlugen die Augen auf. Die Loge weckte sie mit ihrer Anwesenheit und den PSI-energetischen Reststrahlungen.
    Verständnislos schauten sie umher. Sie sahen die Veränderten aus der Mannschaft von Quendolain und erhoben sich mühsam. Die Macht der Zugehörigkeit trieb sie zu den acht Wesen, die nur noch äußerlich wie Menschen waren.
    Der Geist der Loge aber durchdrang die Schiffswandungen und strebte nach draußen. Sofort stürmten die infernalischen Kräfte auf sie ein und wollten die Loge zurückdrängen. Erfolgreich setzten sie sich zur Wehr. Einigkeit macht stark! Eine Devise, die nicht nur hier ihre Gültigkeit bewies.
    Carmen hatte keine Gelegenheit, daran zu zweifeln, wollte sie nicht schon wieder zu einem Störfaktor werden und dem Inferno leichtes Spiel machen.
    Draußen kämpften sich die Gestalten der Grauen Treiber heran, die man von der TERRA I aus zur HADES hinübergeschickt hatte. Vom Schiff selbst nur zwei Überlebende: Somar-Ellen und ein Hauptmann. Sonst war niemand von der HADES dabei.
    Kurz berührte der Logengeist die beiden. Sie hatten erst die Hälfte des Spießrutenlaufes zwischen den entfesselten Gewalten hinter sich gebracht.
    Hauptmann Ramus. Das war der Name des Mannes, der durch die beschädigte Helmscheibe nichts mehr sehen konnte.
    Die beiden zuckten bei der Berührung zusammen, doch bevor sie erfassen konnten, was mit ihnen geschah, schwebte die Energieballung der Loge weiter in Richtung HADES.
    Das Wrack war ein auseinanderbrechendes Etwas. Der Logengeist spürte die tektonischen Störungen der Welt. Sie waren eine Ursache dafür, daß die HADES immer mehr zerstört wurde.
    Und auch der Grund für die Unbeständigkeit des Bodens, die von den Veränderten nur mit Mühe eingedämmt werden konnte.
    Die HADES wurde von der Loge erreicht. Sie drang direkt in die Hölle ein. Um sie herum waren nur noch strahlende Glut, mörderische Strahlung, zerfließende Materie, die sich in eine Substanz verwandelte, die von keinem Wissenschaftler hätte analysiert werden können. Eine Substanz, die es nur auf Phönix gab und die deshalb einmalig war. Denn nicht nur die Menschen veränderten sich hier, sondern auch alle Materie.
    Einst war Phönix der

Weitere Kostenlose Bücher