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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Menschen nicht, aber für mein Schiff und mich!« antwortete der Außerirdische. »Es sind mehrdimensionale Koordinaten, denn ich muß euch auch in der Zeit finden.«
    Sein Geist rief nach dem Schiff. In Nullzeit kam die Verbindung zustande.
    Immer wieder wurde der Kontakt mit der Loge gestört. Lange konnten sie ihn nicht aufrechterhalten. Es kostete sie enorm viel Kraft und es bestand die Gefahr, daß sie in die stabile, aber undurchdringliche Sphäre vom Phönix der Gegenwart abglitten.
    Aber es genügte schon.
    »Ich werde euch finden!« behauptete Cantos, »obwohl ich euch nicht versprechen kann, ob mir die Landung auf Phönix gelingt. Durch euch weiß ich, daß es sehr schwierig sein wird, denn Phönix wird mich als Fremdkörper betrachten und zu vernichten versuchen.«
    Der Kontakt riß ab. Erschöpft kehrte Cantos in die Wirklichkeit zurück. Als er sein Auge öffnete, glühte es dunkelrot.
    Die Treiber und Terranauten umstanden ihn und betrachteten ihn besorgt. Sie hatten etwas bemerkt und versucht, ihm zu helfen, aber es war ihnen nicht gelungen, an der kurzen Unterhaltung teilzunehmen. Dafür waren die empfangenen Gedanken zu fremdartig.
    »Genessos?« fragte Freier Doug ahnungsvoll.
    »Nein«, antwortete Cantos, »die Loge um Queen Quendolain.«
    Die Terranauten wußten um die besondere Rolle von Quendolain und ihrer Mannschaft. Cantos hatte es ihnen erklärt.
    Freier Doug machte große, ungläubige Augen.
    »Aber die befinden sich doch auf Oxyd!«
    Cantos sagte ihnen, was er erfahren hatte. Sofort entstand eine wilde Diskussion.
    Der Außerirdische unterbrach sie mit einer Handbewegung.
    »Ich werde mich allein auf den Weg machen. Ihr harrt hier aus, bis ich zurückkehre.«
    Er stand auf. Cantos war überdurchschnittlich groß und überragte die meisten der Terranauten.
    »So heißt es jetzt, Abschied zu nehmen«, murmelte Weiser Lee, und Grabowski fügte hinzu: »Lang war das Vergnügen leider nicht.« Es klang ironisch, aber damit wollte Grabowski nur seine Trauer übertünchen.
    Cantos lachte, obwohl sein Gesicht dabei unbewegt blieb. Er hatte es aufgegeben, das Mienenspiel eines Menschen nachahmen zu wollen. Mit der Stimme war das anders. Er konnte jedes beliebige Geräusch imitieren und sprach deshalb vollkommen menschlich.
    »Na, jetzt braucht doch niemand traurig zu sein. Es ist schließlich kein Abschied für immer.«
    Weiser Lee entgegnete: »Es geht nicht nur um die Gefahren, die dich erwarten, mein außerirdischer Freund, sondern vor allem darum, daß du beabsichtigst, nach Genessos zurückzukehren!«
    »Du weißt davon?« Cantos war ehrlich überrascht.
    »Das wäre zuviel gesagt; aber wir haben uns schon darüber unterhalten, denn es liegt auf der Hand. Du wirst kein Kämpfer in den Reihen der Terranauten, wie wir es gern hätten, denn du bist deinem Volk verpflichtet.«
    Cantos gab ernst zurück: »Es ist nicht der Hauptgrund, Weiser. Schließlich geht es um das Schicksal der Menschheit. Wenn ich nach Genessos zurückkehre, dann als euer Vertreter. Daheim werde ich mich für eure Belange einsetzen. Die Bedrohung von außen ist vielleicht größer, als ihr vermuten könnt. Es sind Bestrebungen im Gange, die Menschheit auszurotten, weil man sich vor ihr fürchtet. Bisher sprach ich nicht darüber, aber vielleicht ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen?.«
    Die Terranauten sahen sich betroffen an.
    »Ein ganz neuer Aspekt«, knurrte Roter Hedger. Es klang aggressiv. »Wissen wir, ob wir uns auf dich verlassen können?«
    Freier Doug stieß ihm mit dem Ellenbogen schmerzhaft in die Rippen. »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, oder?«
    Roter Hedger sagte nichts mehr. Er schaute Cantos an und reichte ihm spontan die Hand.
    Die Abschiedszeremonie begann. Für Cantos war es mehr als unangenehm. Er spürte plötzlich Heimweh nach der Mannschaft, obwohl er noch hier war.
    Eine halbe Stunde später saß er in seinem kleinen Schiff, und bildete mit ihm eine Einheit.
    Cantos war das Schiff und das Schiff war Cantos. Er begab sich auf die Reise durch Weltraum II. Das Ziel stand fest.
     
    *
     
    Das also war Phönix. Cantos sah mit den Augen seines Schiffes einen verwaschenen Fleck, in dem ein ungeheures Energiepotential gebunden war. Wehe, wenn dieses Potential frei wurde. Es war geeignet, ganze Sonnensysteme zu vernichten.
    Cantos graute davor, und doch mußte er es wagen, sich dem Fleck zu nähern.
    Um Phönix war Weltraum II neutral. Es gab keinerlei energetische Effekte. Alles war

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