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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Kaiserkraft war. Inzwischen war ihm klar, daß dies ein Wunschbild bleiben mußte. Selbst wenn Valdec die Gefährlichkeit von Kaiserkraft eingesehen hätte – er konnte längst nicht mehr zurück.
    Durch die Verfolgung und teilweise auch Ausrottung der Treiber und auch durch die Teilvernichtung von Yggdrasil, dem Urbaum, der die Treibermisteln produziert hatte, konnte es keine Treiberraumfahrt im gewohnten Umfang mehr geben.
    Aber ohne Raumfahrt brach das menschliche Sternenreich zusammen und mußten viele Menschen einen furchtbaren Tod sterben, weil sie keinen Nahrungsmittelnachschub mehr von anderen Planeten erhielten.
    Kaiserkraft mußte benutzt werden, sonst konnte Valdec abdanken.
    Kaiserkraft war zur Zeit die einzige Methode, das Sternenreich zu erhalten.
    Aber Kaiserkraft war auch das Mittel, die Menschheit systematisch auszurotten, weil sie gefährliche Nebeneffekte beschwor. Und noch etwas geschah durch sie: Die Völker des Universums wurden auf die Menschheit aufmerksam, denn Kaiserkraft bedrohte nicht nur den menschlichen Einflußbereich, sondern untergrub systematisch das Energiegleichgewicht der Galaxis. Es standen furchtbare Naturkatastrophen bevor. Zwei davon hatten bereits stattgefunden: die im irdischen Sonnensystem, deren Auswirkungen Cantos im letzten Augenblick abwenden konnte, und die, bei der Zoe, die Welt der Logenmeister, vernichtet worden war.
    Zoe, die Welt der Summacums und Logenmeister, der Wissenschaftler und Denker der Menschheit, existierte nicht mehr.
    Kaiserkraft hatte sie vernichtet und aus dem Universum gestanzt.
    Cantos lehnte sich zurück und gab sich seinen Gedanken hin.
    Auf der Suche nach David terGorden hatte er mit seinem eigenen Raumschiff, das stets als stummer und unsichtbarer Begleiter des Grauen Raumers fungierte, Gardenschiffe angeflogen, um auf PSI-Ebene Informationen zu erhalten. Beim ersten Mal hatte es eine Panne gegeben, denn er hatte die Einflüsse des Kaiserkrafttriebwerks unterschätzt. Daraus hatte Cantos gelernt.
    Inzwischen wußte er, daß sich David terGorden anscheinend auf einer Welt mit Namen Rorqual aufhielt. Spekulation blieb, wo sich diese Welt befand. Stimmte es, daß sie ein Bestandteil von Weltraum II war?
    In diesem Zusammenhang mußte Cantos an Oxyd denken. Zwar gelang es ihm, Oxyd nach Weltraum II zu verbannen, aber später war er zu der Überzeugung gelangt, daß damit das Problem längst nicht beseitigt war. Dabei interessierte weniger, wie es den Besatzungen der beiden gestrandeten Raumschiffe weiterhin ergangen war, sondern vielmehr ob Oxyd nicht einen Unsicherheitsfaktor in Weltraum II darstellte.
    Es gab mehrere Möglichkeiten: Vielleicht gelang es Oxyd, zu einem neutralen Objekt zu werden, das keinerlei Störungen verursachte, als wäre es gar nicht mehr vorhanden. Das wäre zu begrüßen. Wahrscheinlich aber erschien Cantos, daß es immer wieder zu Auseinandersetzungen der Energien von Weltraum II und der Kräfte auf Oxyd gab, denn diese Kräfte resultierten letztendlich aus einer Synthese beider Universen.
    Oxyd war und blieb ein Unsicherheitsfaktor, der Cantos vor allem deshalb beschäftigte, weil der Außerirdische die Spur des Asteroiden vollkommen verloren hatte.
    Er mußte danach suchen, um letzte Gewißheit zu erlangen oder, falls erforderlich, erneut einzugreifen.
    Einmal besprach er das mit den Terranauten an Bord. Vor allem Roter Hedger – er wurde wegen der äußerst seltenen roten Haare so genannt und neigte zu Temperamentsausbrüchen – vertrat die Meinung, daß das Thema Oxyd endgültig gestrichen werden könnte und man jetzt ganz andere Probleme habe. Die meisten schlossen sich dem an. Seitdem behielt Cantos die diesbezüglichen Sorgen bei sich.
    Die Menschen hatten anscheinend noch immer nicht begriffen, welche komplexen Zusammenhänge es zwischen Weltraum II und dem Normaluniversum gab und daß man diese stets berücksichtigen mußte, um keine Katastrophe heraufzubeschwören.
    Die Menschen waren aufgrund ihrer eigenen Probleme nicht in der Lage, universell zu denken. Sie hielten sich mit Kleinigkeiten auf, während die wichtigen Ereignisse gern als schicksalhaft und unabänderlich betrachtet wurden.
    Eine Haltung, die Cantos immer wieder schockierte, die er aber in seine Pläne einkalkulieren mußte.
    Vor allem nutzte es keinem Menschen, wenn er sich eine solche universelle Denkweise aneignete. Er stempelte sich damit innerhalb der menschlichen Gemeinschaft nur als Außenseiter ab, der zumindest Repressalien

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