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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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nicht zu tun. Alles weitere würde die Automatik erledigen.
    Die Programmierung hatte nicht länger als ein paar Sekunden gedauert. Schnell verließ der Riemenmann den Kontrollraum wieder. Als er an dem programmierten Hangar vorbeikam, war die Innenschleuse gerade erst im Begriff, sich ganz zu schließen. Wenig später war er wieder an der Seite Alessandrs.
    Mit kurzen Worten erläuterte er dem kleinen Terranauten, was er getan hatte.
    Roglan begriff sofort.
    »Klar«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Die Grauen werden zwangsläufig denken, daß wir in dem anderen Ringo stecken und türmen wollen. Daß wir jedoch tatsächlich hier sind …«
    »Genau«, lächelte Llewellyn.
    Natürlich hatten die Gardisten inzwischen gemerkt, was in dem Hangar geschah. Sie hielten sich vorne in der Zentralebene auf. Und auch dort gab es Kontrolleuchten, die jetzt aufleuchten mußten.
    Llewellyns Rechnung ging hundertprozentig auf.
    Es vergingen – keine zwei Minuten mehr, bis draußen auf dem Zentralgang hastende Schritte vernehmbar wurden.
    Die Grauen kamen …
    Ohne den Hangar, in dem die beiden Terranauten steckten, auch nur im geringsten zu beachten, eilten sie vorbei. Llewellyn, der es gewagt hatte, den Kopf hinter der Ringowandung vorzuschieben, sah sie.
    Alle vier!
    Er grinste befriedigt und griff nach seinem Strahler. Roglan Alessandr folgte seinem Beispiel.
    Mit Sicherheit hatten die Grauen jetzt die Automatik des Nachbarhangars umprogrammiert. Inzwischen würde die schon herausgepumpte Luft wieder zurückströmen. Llewellyn überschlug im Kopf, wie lange es noch dauern mochte, bis sich die Innenschleuse wieder öffnete. In diesem Augenblick würden sich die Grauen voll und ganz auf die Schleusentore konzentrieren und auf nichts anderes achten.
    Mit einer Handbewegung bedeutete er Roglan dem Großen, ihm zu folgen. Die beiden Terranauten gaben ihre Deckung auf und schlichen auf leisen Sohlen zur Innenschleuse »ihres« Hangars. Eine kurze Weile blieben sie abwartend stehen. Leider erwiesen sich die Grauen als sehr diszipliniert. Sie redeten nicht miteinander und verrieten ihre Anwesenheit auch sonst durch keinen Laut. Aber sie waren da, daran konnte es gar keinen Zweifel geben.
    Dann wurde draußen ein leises Zischen hörbar – die Hydraulik der Innenschleuse.
    »Jetzt!« raunte der Riemenmann seinem Freund zu.
    Im gleichen Augenblick sprang er mit einem mächtigen Satz hinaus in den Zentralgang.
    Er sah die Gardisten – keine zehn Meter von ihm entfernt. Wie erwartet lauerten sie vor den Toren des Nachbarhangars.
    Jetzt wirbelten ihre Köpfe herum.
    Zu spät jedoch …
    Llewellyn drückte bereits auf den Auslöser seiner Waffe. Einmal, zweimal, dreimal …
    Unsichtbare Lähmstrahlen jagten mit fast Lichtgeschwindigkeit auf die Männer von den Grauen Garden los und trafen sie wie machtvolle Keulenschläge.
    Drei von ihnen waren nicht mehr in der Lage, sich zu verteidigen. In Bruchteilen von Sekunden waren sie paralysiert. Der vierte Mann jedoch schaffte es noch, seinen Strahler hochzureißen und auf den Riemenmann anzulegen.
    Abdrücken konnte er jedoch nicht mehr. Auch Roglan Alessandr zeigte jetzt, daß er da war. Sein Lähmstrahl immobilisierte den Gardisten, verwandelte ihn in eine Statue, die haltlos und schwer zu Boden stürzte.
    Der Kampf war gewonnen …
    Dennoch zeigte sich Roglan der Große nicht ganz zufrieden.
    »Hatten wir nicht vereinbart, daß jeder von uns zwei von den Hirnlosen erledigt?« maulte er. »Daß du dich immer vordrängen mußt!«
    Llewellyn grinste unter seinen goldenen Riemen. »Beim nächsten Mal überlasse ich dir die Arbeit ganz allein, einverstanden?«
    Es verstand sich von selbst, daß der kleine Terranaut dazu nicht nein sagte.
     
    *
     
    Newlan Bator, die Hauptstadt des Planeten Tamerlan, war eine moderne Stadt. Mehrere Millionen Menschen lebten in den großräumig angelegten Wohnkomplexen aus Protop, Stahl und Stein. Und obwohl die Stadtplanung zweifellos am Reißbrett vorgenommen worden war, besaß die Stadt doch einen gewissen Charakter. Der Kenner konnte durchaus feststellen, daß die ersten Kolonistenwellen, die sich auf der Welt angesiedelt hatten, aus Zentralasien stammten. Bestes Beispiel war wohl der Präsidentenpalast, der aller Nüchternheit seiner Bestimmung zum Trotz die äußere Form einer Pagode nicht verleugnete.
    Und auch das Hotel, in dem die Besucher von Aqua untergebracht wurden, paßte ganz in diese Richtung. Es hieß Aul und erinnerte in seiner baulichen

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