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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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sind.«
    »Da haben Sie recht«, gab die Queen zurück. »Wir sind uns nie begegnet. Aber vielleicht gibt es jemanden, der mich über Sie aufgeklärt hat. Jemanden, der Ihre wahre Identität kennt.«
    Während Mandorla nach außen hin weiterhin unberührte Gelassenheit zur Schau stellte, schlugen in ihrem Inneren schrille Alarmglocken an. »Dann muß mich dieser Jemand verwechseln«, sagte sie. »Oder aber er verfolgt einen ganz bestimmten Zweck, indem er mich wider besseres Wissen verleumdet.«
    »Wirklich?« Ein sinnender Ausdruck trat in die dunkelgrauen Augen Hankas. Mandorla entnahm diesem Umstand, daß die Queen eine solche Möglichkeit nicht unbedingt ausschloß. Eine gewisse Erleichterung überkam sie. Ganz offenbar war sich Hanka ihrer Sache nicht hundertprozentig sicher. Sie klopfte vielleicht nur gegen die Wand, um aus dem Widerhall ihre Schlüsse zu ziehen.
    »Erzählen Sie mir etwas von sich, Centurio Anja Lidice«, verlangte die ältere Frau plötzlich. »Erzählen Sie mir etwas von Ihrem Werdegang.«
    Diese Aufforderung konnte Mandorla nicht erschüttern. Ja, sie war sogar ausgesprochen dankbar dafür. Jetzt hatte sie Gelegenheit, mögliche Zweifel an ihrer Identität zu zerstreuen.
    Sie erzählte, wie sie sich als junge Relax um Aufnahme in die Garden beworben hatte, wie sie die ersten Tests bestanden hatte und daran anschließend in die Elitetruppe aufgenommen worden war. Sie erzählte von ihrer Ausbildung, von der Gehirnoperation auf dem Gardeplaneten Shondyke, von ihrer Karriere, die im Dienste des Kaiser-Konzerns begonnen und als Konzilsgardist auf dem Planeten Aqua seine Fortsetzung gefunden hatte.
    Alles, was sie sagte, klang äußerst glaubwürdig. Und es mußte auch glaubwürdig klingen, entsprach es doch zu einem großen Teil der reinen Wahrheit. Nur was das letzte Stück ihrer Laufbahn anging, mußte sie zu einigen Erfindungen Zuflucht nehmen.
    Die Queen hatte aufmerksam zugehört. Und sie schien nicht unzufrieden mit dem zu sein, was sie da vernommen hatte.
    »Nun, eine Graue sind Sie in jedem Fall, meine Liebe«, stellte sie fest. »Was natürlich noch nicht bedeutet, daß Sie Anja Lidice heißen.«
    »Ich bin Anja Lidice«, sagte Mandorla fest. »Und wer etwas anderes behauptet, ist ein Lügner! Dürfte ich erfahren, wer derjenige ist, der daran zweifelt? Vielleicht ein Mitglied der aquanischen Delegation? Oder einer der Treiber? Ich halte einen Racheakt durchaus für möglich. Die Garden haben sich auf Aqua nie besonderer Beliebtheit erfreut. Und speziell meine Person auch nicht.«
    Sie brachte die eigenen Leute ganz bewußt ins Spiel. So etwas konnte in den Augen der Queen eigentlich nur dazu beitragen, die Echtheit ihrer Identität zu untermauern.
    Hanka gab auf ihre Fragen keine Antwort.
    »Es ist in gewisser Hinsicht schade, daß Sie gegen Telepathie immunisiert worden sind«, sagte sie statt dessen. »Anderenfalls könnten Sie in kürzester Zeit jeglichen Verdacht entkräften.«
    »Ich glaube nicht, daß ich es nötig habe, mich von einem unbegründeten Verdacht reinzuwaschen«, erwiderte Mandorla nicht ohne eine gewisse beabsichtigte Arroganz. »Wenn Sie es jedoch wünschen, bin ich bereit, meine Immunisierung aufheben zu lassen.«
    Dieses aufrichtig klingende Angebot konnte sie ohne weiteres machen, ohne ihre Maskerade zu gefährden. Den tief in ihrem Bewußtsein verankerten Anti-PSI-Block zu sprengen, würde eine längerfristige und aufwendige parapsychische Behandlung bedingen. Soviel Zeit blieb der Queen kaum.
    Das wußte Hanka selbstverständlich selbst.
    »Es gibt eine weitaus praktikablere Möglichkeit, Klarheit zu gewinnen«, sagte sie gedehnt. »Klarheit über Sie, meine Liebe, und auch über die Person, die gewisse Anschuldigungen gegen Sie vorgebracht hat.«
    Diese Vorrede ließ nichts Gutes hoffen. Mandorla machte sich da nichts vor.
    »Was meinen Sie, Cosmoral?« erkundigte sie sich nur scheinbar ganz gelassen.
    »Würden Sie sich ein paar kleine Elektroden in Ihr hübsches Köpfchen pflanzen lassen?« fragte die Queen sofort. »Sie könnten damit sich selbst und auch den Garden insgesamt einen sehr großen Dienst erweisen!«
    Etwas Ähnliches hatte Mandorla erwartet.
     
    *
     
    Gunther V. fluchte erbittert. »Weltraum II möge sämtliche Gardisten, das Konzil und den ganzen verdammten Planeten, Tamerlan verschlingen und in der tiefsten Hölle wieder ausspucken!«
    Der Zorn des dunkelhaarigen Treibers war Logenmeister Valentin Claudius nur allzu verständlich. Rund

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