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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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sollten wir nicht leichtsinnig werden.«
    Cosmoral Mi Lai stand ebenfalls auf. Ci Anur bot ihr die Lippen dar, und sie küßten sich kurz und gewohnheitsmäßig. »Es wird für mich auch Zeit«, murmelte Mi Lai. »Ich habe einen Termin mit der Sprecherin der Queens. Ich werde dir später mitteilen, wie weit dort die Vorbereitungen gediehen sind.«
    Ci Anur schwieg.
    Mit einem leisen Lächeln wandte sich Mi Lai ab und schritt auf das Schott zu. Es öffnete sich, und sie huschte zurück in den dämmrigen Verbindungsstollen.
    Der tote Graue lag noch immer in seinem Winkel.
    Die Frau mit den goldenen Augen sah ihn lange an. Eine steile Falte erschien über ihrer Nasenwurzel.
    Es ist das Konzil, dachte der Cosmoral. Es liegt am Konzil, daß dieser Mann jetzt tot ist. Valdec … Er hat den Konflikt mit den Treibern und Terranauten gesucht, und er läßt die Garden dafür Nuten. Und Chan de Nouille unterstützt ihn dabei …
    Mi Lai ging dann weiter, und die Silberscheibe in ihrer Hand warnte sie rechtzeitig vor allen Grauen, die ihr vielleicht begegnen und sich wundern mochten, was ein Mitglied der Cosmoralität hier in diesem abgelegenen Bereich von Arda-City zu suchen hatte.
    Als der Stollen hinter ihr lag, begannen zum zweitenmal innerhalb weniger Stunden die Alarmsirenen zu heulen. Cosmoral Mi Lai begann zu laufen. Ein neuer Angriff! dachte sie. Bei der Grauen Arda, was wird jetzt geschehen?
     
    *
     
    Madorlas leises, zärtliches Stöhnen wich erst nach langen Sekunden einer zufriedenen Stille, und eng aneinandergepreßt lagen David und die ehemalige Queen am Rande der Ruinenstadt.
    Die transparente Blase des Protopzeltes schützte sie vor der nicht atembaren Atmosphäre Shondykes.
    Auf Mandorlas nackter Haut glitzerten im Licht der Feuerschale zahllose winzige Schweißperlen. Sie hatte die Augen geschlossen, und ihr Gesicht war glatt und entspannt und wies nur noch wenig von der marmornen Kälte einer Grauen auf.
    Sie hat sich verändert, dachte David terGorden schläfrig. Sie ist anders geworden seit der Ankunft Abashe doNhors und Babys.
    Ihr Haar roch frisch, nach Wind und kalter Luft.
    David küßte sie und blickte dann auf, zu den mannshohen Kristallstauden hinüber, die dem Boden die Wärme entzogen und durch ein unbekanntes biochemisches Verfahren in Materie umwandelten.
    Im Gegensatz zum Larvenstadium der Kristallteppiche waren die funkelnden, zwitschernden Stauden stationäre Gebilde; sie veränderten sich nicht, wurden nicht größer. Die Stauden ähnelten zerzausten Tannenbäumen aus Glas. Ihre Nadeln waren lose aufgehängte kristallene Pollen, die von den Böen ergriffen wurden und mit hellen Klängen aneinanderschlugen. Nur dann und wann war der Wind kräftig genug, um eine der durchsichtigen, glitzernden Pollen aus der Verankerung zu reißen und fortzutragen.
    Später würde dann irgendwo die Larve eines Kristallteppichs aus dem geborstenen Boden von Shondyke wachsen.
    Mandorla stützte sich auf und folgte seinem Blick.
    »Ich empfinde … Freude«, stieß sie verblüfft hervor. Fast widerwillig schüttelte sie den Kopf. »Ich empfinde Freude beim Anblick der Stauden. Es ist seltsam …«
    David terGorden sah sie nachdenklich an.
    Also hatte er recht gehabt.
    Irgend etwas war mit Mandorla geschehen.
    Ein normaler Grauer war nicht fähig, den eigentümlichen ästhetischen Reiz der pflanzenähnlichen Kristallgebilde zu erfassen. Ein Grauer dachte in Nützlichkeitskategorien, kalt und sachlich, abschätzend und ohne Gefühl. Einen normalen Grauen hätte die Schönheit der gleißenden Kristalle nicht berührt.
    Er hätte sie nicht einmal wahrgenommen.
    Mandorlas Konditionierung … Versagte sie? Aber warum? Weil sie sich auf Shondyke befand? Wegen der Psyter? Oder wegen Baby, Yggdrasils Ableger, der ihnen von Abashe doNhor gebracht worden war?
    »Was geschieht mit mir?« preßte Mandorla hervor.
    Sie drückte sich an ihn, suchte die Wärme seiner Haut.
    »Vielleicht«, sagte terGorden zögernd, »löst du dich jetzt auch innerlich von deiner Konditionierung.«
    »Nein, unmöglich.« Sie hatte die Fäuste geballt. »Ein Grauer bleibt grau, auch wenn er ergraut … Heißt es nicht unter euch Treibern so? Vielleicht … vielleicht bin ich schon zu lange von meinesgleichen getrennt … Trotzdem, die Schnitte in meinem Gehirn …«
    David runzelte die Stirn.
    »Deinesgleichen? Du bist unter deinesgleichen. Du gehörst zu uns, nicht mehr zur den Garden oder zum Konzil. Du gehörtest zu uns, seit du Valdecs Befehl

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