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Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Titel: Die Terranauten 037 - Sternenlegende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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kraftvoll auf, wurden zu einer feurigen Lohe, von der sie Kraft schöpfte.
    Sie hatte den Widerstand nie aufgegeben.
    Die Zeit war gekommen. Hier würde man sie nie finden. Aber jetzt gab es einen Ort, wohin sie gehen konnten.
    Ausbruch! schrien ihre Gedanken. Flucht!
    David, schwor sie sich. Ich werde dich finden, wo du auch bist!
     
    *
     
    Der Mann in dem bequemen Sessel vor den Instrumenten starrte auf die Anzeigen und zwinkerte. Die Angaben blieben. Er zögerte nicht länger, betätigte einen schimmernden Sensor.
    »Ortung«, sagte er. »Unbekanntes, noch unidentifiziertes Objekt im Anflug. Ziel Taschkanur. Kurs-Rückermittlung ergibt Koordinate X-1121-gelb. Ich wiederhole …«
    »Koordinate X-1121-gelb wird bestätigt«, ertönte die Stimme seines Vorgesetzten. Nur wenige Augenblicke später sprang die Tür auf, und ein korpulenter Mann in einer schmucklosen Uniform trat in den Überwachungsraum. Er nahm in dem Sessel neben Sislak Platz, der noch immer nicht wußte, ob er den Instrumenten trauen konnte. Der Funkempfänger gab ein helles Piepsen von sich.
    »Scoutschiff SONNENWIND, Registriernummer …«
    Die beiden Männer sahen sich groß an, als die Identifizierung zu Ende war und wiederholt wurde.
    »Ein Treiberschiff«, wiederholte der korpulente Mann nachdenklich. Er zog seine Stirn in Falten und sah für einen Augenblick hinaus auf die weite Fläche des Raumhafens von Taschkanur. Nur wenige Schiffe befanden sich hier in ihren Liegeplätzen. Taschkanur hatte noch nicht den Status einer offiziellen Kolonie erhalten; selten flogen Schiffe diesen abseits liegenden Planeten an.
    Einmal, dachte der Korpulente, in nicht allzu ferner Zukunft, wird das anders sein. Dann wird Taschkanur die Basis sein, von der aus die Schiffe des Konzils in noch unerforschte Sternentiefen vordringen werden. Das Scoutschiff, das von seiner langjährigen Reise zurückkehrte, hatte sicher überaus wertvolle Informationen über die Welten und Sternensysteme im Jenseits, wie man die Regionen außerhalb des Sternenreiches von Zeit zu Zeit im Raum-Jargon nannte.
    »Sie wissen nichts«, sagte er leise und nickte sich selbst zu. »Sislak, verständigen Sie den Kaiser-Vertreter und die Queen Rinada Briden. Diese Sache fällt in ihre Zuständigkeit.« Er lachte. »Die Queen wird froh sein, daß ihre Grauen endlich einmal Arbeit bekommen.«
    Und für den Kaiser-Vertreter werden die Daten in den Computer-Speichern der SONNENWIND wie ein Schatz sein, fügte er in Gedanken hinzu.
    Er erhob sich und warf noch einen schnellen Blick auf die Orter. Ein kleiner, pulsierender Punkt, der sich Taschkanur näherte.
    »Denken Sie daran, Sislak«, sagte der Korpulente eindringlich und auch mit einem drohenden Unterton. »An Bord dieses Schiffes sind Treiber, freie Treiber, Verbrecher, denen auf keinen Fall die Flucht gelingen darf. Sie dürfen keinen Verdacht schöpfen. So lange nicht, bis sie gelandet sind. Ist das klar?«
    Sislak nickte und widmete sich dann wieder seinen Schaltpulten. Mit fliegenden Fingern stellte er zuerst eine Verbindung zum Kaiser-Vertreter und dann zu Queen Rinada Briden her.
     
    *
     
    Die Lebenselemente von Die-Alles-Schufen gaben Turg al Togman einen Teil seiner verlorenen Kraft zurück. Obwohl um ihn herum nur die schwarzbraune Masse war, spürte er die Anwesenheit der Brüder und Schwestern seines Stammes. Er war ein Teil von ihnen, und trotz seiner langen Abwesenheit war die Wiedereingliederung nicht schwer gewesen.
    Noch vor kurzem hatte ihn nur frohe Erwartung erfüllt, jetzt war er müde. Aber auch Erleichterung war in ihm, Erleichterung darüber, daß es gelungen war, die Brutkavernen von Alma Ash vor der Zerstörung zu bewahren.
    Die Fremden, die Ferngeborenen. Was ging in diesen unheimlichen Wesen vor? Sie bewegten sich innerhalb von Begleitern, die schwerer und und viel massiver waren als die Helfer seines Volkes.
    Ein feines Gespinst aus Vibrationen umhüllte ihn, als er die dünne Schicht zur ersten Kaverne durchdrang und an der Innenwand herabglitt. Viele der Seinen waren schon anwesend, viele noch unterwegs. Auch hier waren Erleichterung und Zufriedenheit vorherrschend. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn die Brutkavernen den Fremden zum Opfer gefallen wären.
    Aber dann dauerte es nicht lange, und die Vibrationen modifizierten sich.
    Wir dürfen nicht länger warten, übermittelte Shor man Shal, einer der Ältesten. Jene Ferngeborenen, die heute unsere Brutkavernen bedrohten, haben vor nicht langer Zeit

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