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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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mit einer Leidensstimme. »Ich bin gleich wieder da.«
    Mil Fraumin gab einen tiefen Seufzer von sich.
    »Er wird uns nicht helfen«, sagte sie leise. Rollo fluchte. Narda blickte in die Gesichter der Freunde, und sie sah Enttäuschung und erste Anzeichen von Resignation.
    »Ich traue dem Kerl nicht«, sagte Eschrit in die Stille hinein. »Er könnte auf den Gedanken kommen, uns zu verraten.«
    »Halt die Klappe, Mashram«, brummte Kar Dougster, als er das Blitzen in den Augen Rollos sah.
    »Er hat Angst«, fuhr der Logenmeister eindringlich fort und dämpfte seine Stimme. »Schließlich kann er nicht ausschließen, daß uns nicht doch jemand gesehen hat. Und dann ist er geliefert, das weiß er.«
    Eschrit sah Narda an und verfluchte die Unsicherheit in ihm. Dies war der entscheidende Augenblick.
    »Er könnte auf den Gedanken kommen, uns an die Polizei zu verraten, um damit die eigene Haut zu retten …«
    Kälte breitete sich in Narda aus. Sie erforschte die Gedanken des Logenmeisters, und es waren nicht mehr als die Worte, die von seinen Lippen gekommen waren.
    »An seinen Worten ist etwas dran«, sagte sie langsam und sah Rollo an, in dessen Gesicht die Muskeln zuckten. »Horg hat Angst, und nicht zu knapp …«
    Die undeutliche Stimme des Servis verstummte, dann kamen seine Schritte näher.
    »Ein Geschäftsfreund«, erklärte er nervös und zündete sich mit zitternden Händen eine Zigarette an.
    »Ich kann euch nicht helfen, glaubt mir«, sagte er nach einer Weile und senkte den Blick. »Es … Es ist zu …«
    »Gefährlich?« vervollständigte Eschrit ironisch.
    »Ja. Es ist zu gefährlich. Es würde mich mit großer Wahrscheinlichkeit den Kopf kosten.« Er blickte auf und sah Rollo an. »Ihr müßt jetzt gehen. Ich bekomme gleich Besuch, den Geschäftsfreund, der eben angerufen hat …«
    Dem Servis war anzusehen, daß alles in ihm danach drängte, den gefährlichen Besuch so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
    Reagiert so ein Verräter? dachte Narda und verfluchte die Tatsache, daß es ihr unmöglich war, in seine Gedanken einzudringen.
    Es war genau der Augenblick, als in der Ferne eine Sirene zu wimmerndem Leben erwachte …
     
    *
     
    »Ich hab’ es geahnt!« rief Mashram Eschrit und sprang auf. Mit dem rechten Arm wies er auf den Servis, dessen Lippen bebten. »Du Schwein hast uns verraten!«
    »Aber ich …«
    Die Sirene heulte weiter, und sie schien näher zu kommen.
    Dania Makiri war zum Fenster geeilt und warf einen raschen Blick hinaus.
    »Gleiter«, kam es tonlos über ihre Lippen. »Wahrscheinlich Polizeifahrzeuge …«
    Narda drehte sich langsam zu dem. Servis um. Rollo starrte Gulben Horg mit einem Ausdruck in den Augen an, als wolle er ihm gleich an die Kehle springen.
    »Das hast du nicht umsonst getan!« flüsterte das PSI-Mädchen, dann sprang es ebenfalls auf. »Wir müssen weg.«
    Rollo packte den Servis am Arm.
    »Du steckst jetzt mit drin.«
    »Aber ich habe wirklich nicht …«
    Narda lief zum Fenster und bewegte vorsichtig den Vorhang. Dort waren sie: drei dunkle Punkte am Himmel, die rasch näher kamen.
    »Sie kommen genau auf dieses Haus zu«, brachte Rogmash Al mühsam beherrscht hervor. »Jemand muß ihnen verraten haben, wo wir sind. Das ist alles andere als ein Zufall!«
    Der Servis zitterte wie Espenlaub. »Ich … Ich war es nicht, so glaubt mir doch.« Dann fiel ihm etwas ein. »Ich bin erledigt. Jemand muß euch gesehen und die Polizei verständigt haben. Bitte, nehmt mich mit. Wenn die Grauen mich erwischen …«
    »Dein Gleiter!« rief Eschrit. Er schüttelte den Servis.
    »H-hinter dem Haus. Ich …«
    Eschrit ließ den Zitternden los und durchquerte mit langen Schritten die Räume. Narda und die anderen folgten ihm, ebenso der Servis.
    Der Gleiter war eine Spezialanfertigung, ein Fahrzeug, wie es sich nur Privilegierte leisten konnten, schlank, pfeilförmig, kraftvoll. Als sie die Einstiegsluke aufrissen, sahen sie, daß er nicht für die Beförderung von zwölf Personen ausgelegt war, aber auf Taschkanur hatten sie sich zur Flucht mit einem wesentlich kleineren Gleiter begnügen müssen. Es würde eng werden, aber es mußte gehen.
    Rollo ließ sich in den Pilotensessel fallen, und erst, als sie bereits in der Luft waren, stellten sie fest, daß der Servis mit an Bord war.
    »Werft den Kerl raus!« verlangte Mil Fraumin, aber Narda schüttelte den Kopf.
    »Wir sind keine Mörder, Mil.« Gulben Horg lächelte gezwungen, aber ein finsterer Blick Nardas vertrieb

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