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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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wirklich nicht verraten; vielleicht ist es wirklich so gewesen, wie er gesagt hat, ein Zufall, ein aufmerksamer Nachbar …«
    Rollo stieß einen Fluch aus, packte den alten Händler, hob ihn an und lief mit dem Stöhnenden auf den Ringo zu. Masurin und Errehan hatten das Schleusenschott bereits geöffnet, aber darauf verzichtet, die Rampe auszufahren. Es hätte nur wertvolle Sekunden gekostet.
    Ein fauchender Laserstrahl fegte dicht an Narda vorbei, schlug in den Boden und grub dort eine qualmende Furche. Die Treiberin schlug einen Haken und entging so einem zweiten Schuß. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, als sie den Ringo erreichte und nach der Hand Masurins griff.
    Ein dritter Blitz – und Gulben Horg gab einen spitzen Schrei von sich. Narda ließ die Hand, die sie in die Schleuse emporziehen wollte, wieder los und drehte sich um.
    Der Servis lag auf dem Boden, in seiner Brust eine klaffende Wunde. Sein Gesicht war schweißnaß und seine Augen vor Schmerz zusammengekniffen. Nur am Rande nahm sie zur Kenntnis, daß Errehan Rollo eine Waffe zuwarf, mit der dieser das Feuer auf die herannahenden Grauen eröffnete.
    »Es ist … aus«, stöhnte Gulben Horg undeutlich und hustete. Blut rann seine Mundwinkel hinab, und sein Körper bäumte sich auf.
    »Komm!« rief Rollo.
    »David terGorden«, sagte sie und betonte jede Silbe. »Weißt du etwas von ihm?«
    »… ter … terGorden … Ja, auf Ginger im Kashmir-Syst …« Der Servis hustete wieder. Es ging mit ihm zu Ende, nichts konnte seinen Tod noch aufhalten.
    »Ja?«
    »… Der Bund der Freien Welten … Aqua … Aufstand … Tod …«
    Beim letzten Wort zuckte Narda zusammen.
    »Was ist mit ihm? Was ist mit David?«
    Der Servis starb in ihren Armen. Rollo riß sie von dem Toten fort, und als sie wieder zu sich kam, befand sie sich in der Zentrale des Ringos, der unter der freigewordenen Gewalt der Triebwerke erzitterte.
    »Nein!« rief sie. »Er hat gelogen. Er ist ein Verräter!«
    Rollo strich ihr mit der Hand über die Haare, so, wie er es in den vergangenen Jahren im Internierungslager auf Taschkanur oft getan hatte.
    »Ja«, sagte er leise, mit Mitleid in den Augen. »Horg hat gelogen.«
    »Es ist nicht wahr!« wiederholte Narda, als hätte sie die Worte Rollos gar nicht verstanden. »David ist nicht tot. Er lebt! Und ich werde ihn finden!«
    Sie sah nicht, daß sich die Treiber bezeichnend ansahen.
    Sie sah nur die Sterne und ihr kaltes Glitzern …
     
    *
     
    Mashram Eschrit kniff die Augen zusammen und deutete auf den Bildschirm, dessen fluoreszierendes Leuchten seiner Haut einen grünen Ton verlieh. Die Systeme der SONNENWIND knisterten verhalten. Bereitschaft.
    »Das sind ungefähr vierzehn Schiffe«, sagte er ruhig. »Zehn Trichter und mindestens vier Kampfringos. Ihre Reflexe verschmelzen miteinander; die Entfernung ist zu groß.«
    »Zum Glück«, sagte Cler Masurin. »Sonst hätten sie uns längst entdeckt.«
    »Das werden sie noch – dann, wenn wir von Bereitschaft auf volle Aktivität umschalten.«
    Rollo winkte ab.
    »Wir werden schnell genug im Weltraum II sein.«
    Die Stille breitete sich erneut aus. Was sollte ihr nächstes Ziel sein? Die Speichereinheiten machten alles schon schwer genug, und der Zeitpunkt, wann die letzte ihnen verbliebene Mistel verblühen würde, rückte immer näher. Und damit das Ende ihrer Flucht …
    »Wir sollten uns einen Planeten suchen, auf dem es sich gut leben läßt«, meinte Jessica Xiam leise, und der Blick aus ihren großen Augen verschleierte sich. »Wir haben absolut keine Chance. Früher oder später werden uns die Grauen schnappen, das steht fest. Noch einmal werden wir nicht so viel Glück haben wie auf Yamarahan …«
    »Aufgeben?« rief Narda und sprang auf die Beine. »Niemals. Nicht, solange wir leben. Wir müssen die freien Terranauten und David finden …«
    »David terGorden ist tot«, sagte Rogmash Al leise. »Warum sollte Gulben Horg angesichts des Todes noch gelogen haben? Nein, Mädchen, dein David ist nur noch ein Traum …«
    »Nein!« Sie schrie es fast. »Er lebt, ich weiß es!«
    Sie sah sich um, und aus ihren Augen sprühte Feuer.
    »Einen Exilplaneten suchen wollt ihr? Eine Welt, auf der ihr das Konzil vergessen könnt? Habt ihr die Stummen Treiber am Raumhafen von Merkid schon vergessen? Habt ihr vergessen, was sie uns allen angetan haben? Habt ihr vergessen, was die Kaiserkraft ist, dieses Dunkle, Entsetzliche? Wollt ihr wirklich eure Verantwortung ablegen wie ein schmutziges

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