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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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sich, Tontor«, sagte er rauh. »Wir sind keine Eroberer, sondern Siedler, die für ihre Unabhängigkeit kämpfen. Für die Gründung eines neuen Sternenreiches rührt kein Aquaner einen Finger.«
    Mit verengten Augen blickte ihn Tontor an. »Ja, Sie sind ein simpler Siedler, Pronk. Ein Mann, der damit zufrieden ist, wenn er seine Ruhe und sein Auskommen hat.«
    »So ist es«, gab ihm Pronk recht.
    »Ich bin anders als Sie, Pronk«, sagte Edison Tontor stählern. »Ich werde den Bund der Freien Welten zu neuen Ufern führen, werde ihm zu unvorstellbarer Größe verhelfen. Noch in Hunderten von Jahren …«
    Tontor fuhr fort, ein »Großes Wort« an das andere zu reihen. Je mehr er sprach, desto heftiger engagierte er sich.
    Max von Valdec! dachte David.
    Mehr und mehr sah er seinen ersten Eindruck bestätigt. Wie der Lordoberst auf der fernen Erde gierte auch Edison Tontor nach der Macht, nach der Macht um ihrer selbst willen. Und eine seiner Haupttriebfedern dabei war der Haß. Der blanke Haß auf Valdec, der ihn einst gedemütigt und erniedrigt hatte und dem er es nun mit allen Mitteln heimzahlen wollte.
    Als Tontor schließlich mit seiner flammenden Rede zu Ende gekommen, war, schüttelte Argan Pronk nur den Kopf.
    »Machen Sie, was Sie wollen, Tontor«, sagte er. »Aber rechnen Sie dabei nicht auf Hilfe und Unterstützung der Aquaner. Wie Sie vorhin schon feststellten: Wir sind simple Siedler, die nichts wollen als ihre Ruhe und ihren Frieden.«
    Verächtlich lachte Tontor auf. »Ich brauche Sie nicht, Pronk! Sie und Ihresgleichen … Pah! Dennoch wird der Bund der Freien Welten aufblühen wie eine Feuerblume, seien Sie dessen versichert!«
    »Ich fürchte, Sie obliegen da einem fatalen Irrtum, Tontor«, gab Pronk zurück. »Wie ich die Dinge sehe, stehe ich mit meiner Meinung keineswegs allein da. Stiv Lennert von Acur, Lapi von Chrojis, Ramathan von Elburs und auch Fedor Temudschin von Ihrem eigenen Planeten Tamerlan – keiner dieser Männer wird sich mit Ihren Plänen und Zielen identifizieren. Wir wollten einen Planetenbund, einen Schutzbund, da eine Welt, ganz auf sich allein gestellt, ihre Unabhängigkeit kaum bewahren kann: Dieser Bund existiert jetzt. Mit Oglallah acht Welten – das reicht. Mehr wäre wahrscheinlich schon vom Übel. Die nächsten Randwelten sind Hunderte von Lichtjahren entfernt, und wenn wir uns zum Zentrum des Reiches hin ausdehnen, stoßen wir bald auf Planeten, die zu stark befestigt sind. Wenn es Sie also danach drängt, ein Imperium zu gründen … Ohne uns, Tontor!«
    Der General-Manag knirschte mit den Zähnen, blickte dann David und den Riemenmann mit lodernden Augen an.
    »Hören Sie diesen Hinterwäldler, meine Herren Terranauten? Es sieht fast so aus, als ob wir unseren Feldzug ohne ihn und seine Gesinnungsgenossen fortsetzen müssen!«
    David wechselte einen schnellen Blick mit dem Riemenmann. Dann wandte er sich wieder Tontor zu.
    »Ich fürchte, ich muß Ihnen eine weitere Enttäuschung, bereiten, General-Manag«, sagte er langsam. »Auch wir Terranauten sind keineswegs an der Errichtung eines Imperiums interessiert. Ganz abgesehen davon, daß wir dazu gar nicht in der Lage sind. Material- und personalmäßig stünden wir von Anfang an auf verlorenem Posten, wenn wir einen galaktischen Feldzug gegen Valdec starten wollten. Das Reich hat über 1000 Planeten.«
    Edison Tontor wollte das nicht wahrhaben. »Denken Sie an das Gravitron«, sagte er heftig. »Denken Sie an die Tausende von Schiffen im Walhalla-System!«
    »Was können wir mit so vielen Schiffen schon anfangen? Wir sind ein paar hundert Treiber, denen es gelungen ist, sich den Verfolgungen Valdecs und der Lobotomie zu entziehen. Wie sollen wir eine Flotte kontrollieren, zu der früher eine Vielzahl unserer Brüder und Schwestern benötigt wurde? Und dann haben Sie noch einen wesentlichen Punkt vergessen, Tontor:
    Yggdrasil existiert nicht mehr. Es gibt nur noch einige wenige Misteln. Viel zu wenige, um auch nur im Traum daran denken zu können, Ihre hochfliegenden Pläne zu verwirklichen.«
    »Dann interessiert Sie das Walhalla-System also gar nicht?«
    »Natürlich sind wir interessiert. Wenn es uns gelingt, dort zwanzig oder auch dreißig Schiffe in unseren Besitz zu bringen, würden wir uns glücklich schätzen. So viele Schiffe könnten wir mit Logen besetzen und vielleicht auch noch mit Misteln ausrüsten. Alles, was darüber hinausgeht …« David zuckte die Achseln.
    »Unsinn!« sagte Edison Tontor.

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