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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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ein.
    »Die Korallenstadt, von der ihr gesprochen habt …«
    »Genau!« wurde sie von Vangralen unterbrochen. »Vielleicht sind ihre Erbauer identisch mit den Schöpfern des Nord-Lebens.«
    »Das könnte durchaus sein«, entgegnete Credock. »Beweisen läßt sich aber nichts. Es wird für immer ein Rätsel bleiben.«
    »Eins verstehe ich nicht ganz«, sinnierte Prime. »Warum haben sich die Grauen eine Welt wie Sarym ausgesucht, um mißliebige Treiber und Terranauten loszuwerden? Ich habe von Verbannungsplaneten gehört, die wesentlich lebensfeindlicher sind, auf denen die Deportierten ein jämmerliches Dasein fristen.«
    Vangralens Miene machte deutlich, daß er sich wieder an Siam Sin erinnerte, und er nickte bedrückt.
    »Das liegt doch auf der Hand«, behauptete Credock. »Hier sind unsere PSI-Fähigkeiten bis auf wenige Ausnahmen ausgeschaltet. Wir sind weitgehend unschädlich gemacht.«
    Die Narianerin hatte den letzten Worten des Mittlers nicht mehr richtig zu folgen vermocht. Das Schwindelgefühl in ihr hatte plötzlich stark an Intensität gewonnen, und sie setzte ihre ganze Kraft dazu ein, es in Grenzen zu halten. Kalter Schweiß drang aus allen Poren.
    »He, was ist mit dir?« erkundigte sich Suzanne, der die merkwürdige Veränderung Lydas aufgefallen war. »Du siehst krank aus.«
    »Nein, ich …«
    Die letzten Worte blieben ihr im Hals stecken. Der Schwindel schoß mit vehementer Wucht in ihr empor, erreichte ihren Verstand, umnebelte ihr Denken. Der Boden schien plötzlich unter ihr zu schwanken, und sie versuchte verzweifelt, das Gleichgewicht zu wahren.
    Etwas Schwarzes legte sich ihr vor die Augen, und sie zwinkerte, um die Konturen ihrer Umgebung wieder deutlicher werden zu lassen. Irgend etwas schien ihre ganze Energie abzusaugen.
    Ein halblautes Stöhnen entwich ihren Lippen, dann sackte der Boden endgültig unter ihr weg. Sie spürte noch, wie sich zwei starke Arme um ihre Taille legten, dann war nichts mehr.
     
    *
     
    Suzanne stieß einen spitzen Schrei aus. Credocks Hände schossen in einem Reflex vorwärts und hielten den erschlafften Körper fest. Langsam ließ er die Narianerin zu Boden.
    »Was ist mit ihr?« entfuhr es Prime, der sich ebenfalls neben der Bewußtlosen auf die Knie sinken ließ.
    Der Mittler zuckte ein wenig hilflos mit den Achseln.
    »Ich weiß nicht«, gab er zu. »Noch nicht. Es kam so überraschend.« Er sah die Terranauten an. »Hat sie sich schon länger nicht wohl gefühlt?«
    Primes Gesicht nahm einen hilflosen Ausdruck an. »Ich glaube, schon heute morgen. Aber sie hat es nicht zugegeben.«
    »Gestern abend ebenfalls«, warf Vangralen ein. »Sie hat sich schon sehr früh hingelegt.«
    »Hm«, machte Credock nachdenklich und besorgt zugleich. Er sah die Bewußtlose genauer an. Ihr Antlitz war längst nicht so grün wie das seine und das der anderen Surinen. Die Terranauten waren erst wenige Tage auf Sarym, und die Einfärbung durch die wasserspeichernde Vegetation war noch nicht sonderlich intensiv. Lydas Atem ging schwer. Sie keuchte, als hätte sie eine große körperliche Anstrengung hinter sich. Ihre Stirn war feucht; braune Haarsträhnen klebten an ihren Schläfen.
    Aschan Herib hielt plötzlich die Luft an und beugte sich etwas vor. Und in Damon Credock kroch eine dumpfe Ahnung hoch.
    Er zögerte, als hätte er Angst vor der Wahrheit, dann schob er langsam die Ärmel ihrer Jacke hoch.
    »O nein!« entfuhr es ihm unwillkürlich.
    Die Haut ihrer Hand und ihres Armes war ebenfalls leicht grün. Ein grünlicher Flaum, der etwas dunkler als seine unmittelbare Umgebung war; trat deutlich hervor. Ein leichtes Fluoreszieren ging von ihm aus.
    »Ist es …?« begann Suzanne. Credock nickte.
    »Ja«, sagte er brüchig. »Sie hat den Schimmel!«
     
    *
     
    Ennerk Prime und Onnegart Vangralen starrten fassungslos auf den Flaum.
    »Oh Gott!« entfuhr es Suzanne. »Ich dachte, es sei … nicht ansteckend.«
    Die Surinen merkten jetzt, daß etwas Unvorhergesehenes geschehen war; sie unterbrachen ihren Gesang und blieben stehen.
    »Er ist auch nicht ansteckend«, wiederholte Credock mit Nachdruck. »Zumindest nicht von Mensch zu Mensch …«
    In Lydas Gesicht zuckten die Muskeln; unruhig bewegte sie Arme und Beine.
    »Ist es sehr schlimm?« fragte Prime und kniete sich ebenfalls nieder. Credock überlegte einen Augenblick, dann nickte er und preßte hart die Lippen aufeinander.
    » Wie schlimm?«
    Der vierzigjährige Mittler achtete nicht auf die Frage; er wandte sich zu

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