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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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PSI-Sinn, um die allgemeine Aufregung wahrzunehmen. Menschen rannten hin und her, gestikulierten nervös, riefen sich etwas zu. Aschan Herib, der zweite Mittler, und die drei anderen Terranauten kamen ihnen entgegen.
    »Er ist weg«, erklärte Herib, und trotz seiner grünen Hautfarbe war deutlich zu sehen, daß er erblaßt war. »Einfach weg.«
    Die Surinen umringten sie jetzt, warteten offenbar auf eine Entscheidung, die die beiden Mittler treffen würden. Lyda hatte längst erkannt, daß Herib und Credock eine wichtige Position in der Gemeinschaft dieses Dorfes innehatten. Sie waren so etwas wie Ortsvorsteher, Bürgermeister. Vielleicht hing ihr Einfluß, den sie auf die anderen Surinen hatten, auch mit ihren besonderen Fähigkeiten zusammen.
    Damon Credock wartete ab, bis sich sein Atem wieder einigermaßen beruhigt hatte. »Wo?« fragte er nur.
    »Komm mit«, antwortete Aschan Herib dumpf. »Ich zeige es dir.«
    Lyda schloß sich ihren drei Gefährten wieder an und folgte den Mittlern zusammen mit den anderen Surinen, auf deren Gesichtern sich Unsicherheit und auch unterdrücktes Entsetzen spiegelten.
    »Irgend etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu«, murmelte Onnegart Vangralen an ihrer Seite.
    Prime stieß hörbar den Atem aus. »Ein Mensch kann nicht einfach so mir nichts, dir nichts verschwinden«, sagte er zu sich selbst. »Das geht einfach nicht. Für alles gibt es eine vernünftige und einleuchtende Erklärung.«
    Lyda wollte ihm widersprechen, ließ es dann aber. Auf Sarym lebten Menschen seit mehr als hundert Jahren, mehr als Zeit genug, um das wiederholte, mysteriöse Verschwinden von Menschen zu klären. Sie hatten es nicht geschafft, und das gab ihr zumindest zu denken.
    Aschan Herib führte sie quer durch das Dorf, durch den Gürtel aus Manna-Bäumen hindurch in den angrenzenden Wald hinein. Hier gab es zum erstenmal Stellen auf dem Boden, die das Schwamm-Moos nicht bedeckte. Vielleicht war das immer so gewesen, vielleicht aber hatten die Mittler mit ihren Fähigkeiten für den Rückzug des Teppichs gesorgt. Lyda wußte es nicht. Auf jeden Fall aber konnte man auf diesen Stellen deutlich Fußabdrücke eines Menschen erkennen. Aus dem Interesse, das die Surinen diesen Spuren entgegenbrachten, schloß sie, daß sie von Marc stammten.
    Die raunenden Gespräche der ihnen folgenden Surinen verstummten nach und nach, als hätten sie das Gefühl, mit lautem Gerede angesichts des mysteriösen Vorgangs ein Sakrileg zu begehen. Stille breitete sich aus.
    »Hier ist es«, sagte Herib ernst und deutete dann stumm auf den Boden. Credock ging in die Knie und kniff die Augen zusammen. Deutlich genug waren die Fußabdrücke eines Menschen zu erkennen. Sie führten zwischen zwei hohen Kugelbäumen hindurch, beschrieben eine sanfte Wendung nach links – und hörten einfach auf.
    Lyda runzelte die Stirn. Das war unmöglich. Marc hatte offenbar ein bestimmtes Ziel gehabt, aber seine Spuren endeten inmitten eines sandigen Bereiches, so, als hätte er sich an dieser Stelle in Luft aufgelöst.
    »Hm«, machte Credock düster und erhob sich wieder. »So ähnlich war es bei Derb Ransih auch.« Für den Bruchteil einer Sekunde zeigte sich Unsicherheit in seinen Zügen, dann aber wischte er diese Empfindung beiseite. Die Aufmerksamkeit der Surinen hatte sich jetzt ganz auf die beiden Mittler gerichtet. Credock und Herib waren die Ruhepunkte, und sie mußten dafür sorgen, daß die Dorfbewohner nicht die Fassung verloren.
    Lyda schüttelte den Kopf. Es war einfach unmöglich, daß sich ein Mensch in Luft auflöste. Es mußte eine andere Erklärung für diesen seltsamen Vorfall geben. Aber welche?
    »Da ist nichts zu machen«, sagte Credock, nachdem er sich umgedreht hatte. »Geht wieder zurück. Derb Ransih ist wieder zurückgekehrt. Vielleicht kommt Marc ebenfalls wieder.«
    Daß Ransih durch irgend etwas den Verstand verloren hatte, erwähnte er nicht …
    Die Autorität der beiden Mittler war groß. Die Surinen zögerten nur kurz, dann wandten sie sich um und marschierten den Weg zurück, auf dem sie hierhergekommen waren. Als sie außer Hörweite waren, räusperte sich Prime und sah Credock an.
    »Das gibt es einfach nicht!« kam es von seinen Lippen. »Es muß eine Erklärung geben. Irgendein Tier …?«
    Herib schüttelte langsam den Kopf. »Völlig ausgeschlossen. Oder siehst du andere Spuren außer denen von Marc?«
    »Es gibt eine Legende«, murmelte Credock. »Wir sprechen nicht gern darüber, aber …« Er

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