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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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und Suzannes auf sich. »Es ist nichts. Ich habe nur schlecht geschlafen.«
    »Vielleicht hat dich Damon Credock so geschafft«, meinte Suzanne ironisch und lächelte spitz. »Gestern habt ihr ja den ganzen Tag zusammengesteckt.«
    Lyda lag eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, den Lebenswandel Suzannes betreffend, dann aber überlegte sie es sich noch einmal anders. Doch der Ärger über die Bemerkung blieb.
    Sie schüttelte nur den Kopf und ließ ihre Blicke hin und her schweifen. Vor ihnen marschierten Aschan Herib und Damon Credock inmitten einer Gruppe von anderen Grünhäutigen. Hinter ihnen folgte der Großteil der Bewohner des Dorfes, unter ihnen auch Derb Ransih, der dritte Mittler, der offenbar dafür sorgen sollte, daß ihnen keine Gefahr aus dem Rücken drohte. Ransih würde eine sich nähernde Panzerechse rechtzeitig genug mit seiner besonderen Begabung wahrnehmen. Bei genauerer Untersuchung hatte sich herausgestellt, daß Ransih nicht eigentlich schwachsinnig war, sondern nur fast sein ganzes Gedächtnis verloren hatte.
    Die Narianerin fragte sich zum wiederholten Mal, ob sie tatsächlich das Talent zur Mittlerin in sich hatte. Credock war sich inzwischen dessen sicher, doch ihr PSI-Sektor war immer noch leer und ausgebrannt. Sie fühlte nichts, und die Tests, die sie nicht verstanden hatte, hatten daran nicht das geringste geändert.
    Damon Credock und Aschan Herib lösten sich jetzt aus der Gruppe vor ihnen und ließen sich langsam zurückfallen. Damon sah Lyda aufmerksam an, und ein Zug von Besorgnis huschte über sein Gesicht.
    »Ich habe nur schlecht geschlafen«, sagte sie rasch und senkte den Blick. Sie war verlegen, wußte aber selbst nicht, warum. Unter ihnen schmatzte das Schwamm-Moos bei jedem Schritt; hinter ihnen stimmten die Surinen einen melancholischen Gesang an.
    »Du sagtest, die Ökologie auf dem Südkontinent sei völlig unterschiedlich von der hiesigen«, begann Prime unruhig und knüpfte damit an das Gespräch vom Vortag an. Credock nickte.
    »Wie auf zwei verschiedenen Planeten«, wiederholte der Mittler.
    Ennerk Prime machte einen nachdenklichen Eindruck und deutete dann in die Runde.
    »Die besonderen Fähigkeiten eines Mittlers«, ergänzte Aschan Herib und lächelte, »erstrecken sich auch nur auf das Leben des Nordkontinents. Wir können nur Kontakt zu Wesen aufnehmen – ob Pflanze, Pflanzentier oder Tier –, die hier beheimatet sind. Alles andere ist für uns fremd.«
    »Dieser ganze Wald«, fuhr Prime leise fort, »er wirkt so …« Er suchte nach dem passenden Wort. »Er wirkt so ordentlich. Wie ein … Park.«
    Vangralen nickte bestätigend und sah die Mittler an, die sich einen kurzen Blick zuwarfen.
    »Wir wissen es selbst nur aus Erzählungen und Berichten«, erklärte Credock langsam, »aber vor mehr als hundert Jahren, als die ersten Menschen auf diese Welt verbannt wurden, soll dieser Eindruck noch wesentlich intensiver gewesen sein.« Er zuckte mit den Achseln. »Inzwischen scheint eine Art Verwilderung eingetreten zu sein, ein Prozeß, der sich in den nächsten Jahrhunderten und Jahrtausenden noch verstärken wird.« Er dachte kurz nach und stülpte die Unterlippe vor. »Vielleicht wird es hier – irgendwann – einmal wieder so aussehen wie im Süden.«
    Suzanne war etwas aufgefallen. »Wieder?« fragte sie mit besonderer Betonung.
    Die Mittler nickten. »Es existiert die Vermutung, daß das Leben auf diesem Kontinent, das mit einer bestimmten Art von PSI beeinflußbar ist – wir nennen es Bio-PSI –, nicht natürlich entstanden ist …«
    Prime schluckte hart. »Ihr meint, daß jemand …?«
    Credock nickte mit Nachdruck. »Ja. Wir glauben, daß Unbekannte, vor Jahrzehntausenden, die Ökologie dieser Landmasse völlig umgestaltet haben, vielleicht, um sie ihren Bedingungen anzupassen. Es müssen hervorragende Bio-Ingenieure gewesen sein.«
    Lyda kämpfte einen kurzen Schwindelanfall nieder. Die Vermutung der Surinen erklärte eine ganze Menge. Aber trotzdem: Der Gedanke an Wesen mit solchen Fähigkeiten war unglaublich. Aber wenn es stimmte, dann hatten sie hier ein Bio-PSI-System geschaffen, das so perfekt war, daß es für Menschen unvorstellbare Zeiträume überdauert hatte. Ihre Phantasie reichte nicht aus, um sich solche Intelligenzen vorstellen zu können. Waren sie auf Sarym beheimatet gewesen und dann ausgestorben? Oder waren sie aus dem All gekommen? Bio-PSI. Vielleicht war es ein Volk von Mittlern gewesen …
    Plötzlich fiel ihr etwas

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