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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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zögerte kurz, gab sich einen inneren Ruck. »Manche Surinen sagen, daß die Korallenstadt auf dem südlichen Kontinent für diese … Vorfälle verantwortlich ist.«
    »Korallenstadt?« echote Suzanne fassungslos.
    Credock nickte. »Ja. Es hat vor ein paar Jahren einmal eine Expedition dorthin gegeben, der auch Herib und ich angehörten.« Er schluckte. »Ich erinnere mich nur ungern daran. Die Überfahrt über den rund zweitausendfünfhundert Kilometer breiten Ozean, der die beiden Landmassen voneinander trennt, war schon gefährlich genug. Aber der Südkontinent erst … Dort ist das Leben völlig anders als hier. Ihr könnt es euch nicht vorstellen! Es ist wie auf zwei verschiedenen Planeten!«
    Er legte erneut eine kurze Pause ein, während die Terranauten ihm gespannt lauschten.
    »Nun ja, wir haben dort in der Wildnis eine Stadt gefunden, die wie aus Korallen erbaut zu sein scheint. Vor einigen zehntausend Jahren mag es hier auf Surin Intelligenzen gegeben haben, die die Erbauer waren, wir wissen es nicht. Die Korallenstadt jedenfalls ist fast vollkommen zerstört. Sie ist nicht unter dem Einfluß von Jahrzehntausenden verfallen, nein, es muß damals eine Auseinandersetzung gegeben haben. Einige Teile der Stadt sehen aus, als wären dort Strahlgeschütze eingesetzt worden.« Er löste sich nur schwer von den Bildern seiner Erinnerung. »Aber das ist alles Spekulation. Ich glaube nicht, daß die Korallenstadt irgend etwas mit dem Verschwinden von Surinen zu tun hat. Es ist unmöglich. Ihre Bewohner sind längst tot.«
    Lyda nickte unmerklich. Aber während sie in das Dorf zurückkehrten, spürte sie, wie eine eigenartige Spannung nach ihr griff. Die Schilderung Credocks wollte ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen …
     
    *
     
    Die Vollversammlung aller Menschen, die auf Sarym lebten, war nicht nur eine große Diskussionsveranstaltung. Es war auch ein großes Fest, das alle zwei Jahre stattfand und dem alle Surinen entgegenfieberten. Erfahrungen wurden ausgetauscht, Neuigkeiten bekannt – und Entscheidungen getroffen, die alle angingen.
    Von Herib hatten die Terranauten erfahren, daß die einzelnen Siedlungen der Surinen weit auseinanderlagen. Es waren nicht wenige, die eine Reise von mehreren Wochen auf sich nehmen mußten, um den Ort der Vollversammlung zu erreichen. Das Dorf, das sie aufgenommen hatte, lag nur einen Dreitagesmarsch von der Landzunge entfernt, wo das »Große Fest« diesmal stattfinden sollte.
    Warum man ausgerechnet diesen Ort gewählt hatte, war den Terranauten nicht ganz klar. An der Küste – das bedeutete, daß man dort auch mit dem Auftauchen von Panzerechsen rechnen mußte, die, einem angeborenen Trieb folgend, den weiten Weg über den Ozean zurücklegten, um den Nordkontinent zu erreichen. Wie die riesigen Tiere diese nicht nur für sie gigantische Strecke überlebten, war ein Rätsel. Vielleicht machten sie Rast auf Inseln, dennoch war die Leistung, 2 500 Kilometer schwimmend zu überwinden, mehr als beeindruckend. Das Verrückte daran war jedoch, daß die Ökologie des Nordkontinentes für die Panzerechsen tödlich war. Sie legten die ganze riesige Strecke nur zurück, um dann hier zu verenden.
    Die etwa hundert Bewohner des Dorfes bereiteten sich schon am Abend vorher auf die Reise vor. Sie tanzten und sangen und schienen das Verschwinden von Marc bereits völlig vergessen zu haben.
    Lyda Mar fühlte sich an diesem Abend nicht sonderlich wohl, und sie legte sich lange vor den drei anderen Terranauten und den Surinen zur Ruhe. Sie wurde von seltsamen Alpträumen geplagt, und als sie am nächsten Morgen erwachte, war ihr ganzer Körper schweißnaß. Der unruhige Schlaf hatte ihr nur wenig Entspannung gebracht, das allgemeine Schwächegefühl war geblieben. Die junge Narianerin führte das auf ihr merkwürdiges Erlebnis am Vortage zurück und auf die umfangreichen Tests, die der Mittler Credock mit ihr durchgeführt hatte und die sie nicht verstand.
    »Du siehst nicht gut aus«, sagte Prime, als sie losmarschiert waren und das Dorf bereits hinter sich gelassen hatten. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Fast automatisch kehrten ihre Gedanken zu dem zurück, was Damon Credock ihr über die hier geborenen Surinen erzählt hatte, und sie überlegte wieder, ob sie ihren Gefährten etwas sagen sollte. Sie entschied sich dagegen. Es genügte, wenn einer von ihnen unruhig war; helfen konnten die anderen ohnehin nicht.
    »Nein, nein«, entgegnete sie rasch und spürte auch die Blicke Vangralens

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