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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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die Zentrale, salutierte vor Lotz und reichte ihm dann mehrere Folien. Lotz dankte.
    »Das muß die Testreihe A sein«, erklärte Masali. In seinem Gedächtnis-Speicher waren alle geplanten Vorhaben und gleichzeitig alle Forschungsergebnisse, die sie bisher erzielt hatten, enthalten. Der Cyborg konnte nichts vergessen, es sei denn, er löschte bewußt einen bestimmten Teil dieser Speichereinheiten.
    Lotz nickte nur.
    »Wann steht das zweite Terranautenteam zur Verfügung?«
    »In einer guten Stunde, Kommandant.«
    Wieder nickte der Grauhaarige, dann erhob er sich.
    »Ich werde bei dieser Testreihe selbst zugegen sein«, sagte er und sah den Cyborg an. »Kommst du mit, Dor?«
    »Natürlich. Diese Testreihe dürfte eine der interessantesten werden, die wir bisher hier hatten!«
    Während Lotz hinausschritt und in seinem Rücken das vertraute Summen von Masalis Lebenserhaltungseinheit vernahm, studierte er noch einmal die Unterlagen.
    Testreihe A. Diese Testreihe beinhaltete Experimente mit ihren vielversprechendsten Testobjekten.
    Es war die Isis, Phönix- und Prometheus-Reihe …
     
    *
     
    Inmitten des Kiefernwaldes war es still, und die Luft roch frisch und aromatisch. Der alte Mann blieb einen Augenblick stehen und schöpfte Atem. Rechts von ihm, nicht weit entfernt, kletterte ein kleines, bepelztes Tier einen Baumstamm hinauf, verhielt abrupt in allen Bewegungen und warf dem Greis einen Blick aus braunen Augen zu.
    Onnegart Vangralen winkte, als wolle er die Kreatur freundlich grüßen. Das Tier, das Ähnlichkeit mit einem Eichhörnchen hatte, fiepte, dann setzte es seine Kletterpartie fort.
    Stille. Leises Rauschen von Blättern, entferntes Knacken von Zweigen. Der alte Mann atmete tief durch, dann setzte er seine Wanderung fort.
    Für einen winzigen Augenblick fragte sich der hundertvierzigjährige Vangralen, wie er in diesen Wald gekommen war und wo das Ziel seiner endlosen Wanderung lag. Fast war es, als sei in ihm etwas anderes, eine rudimentäre Erinnerung, die aber nicht mit der Realität übereinzustimmen schien. Der Gedanke verschwand so schnell, wie er entstanden war.
    Der Greis erreichte eine kleine Lichtung, und inmitten dieser Lichtung befand sich das Blockhaus.
    Vangralen nickte. Plötzlich wußte er, daß dieses Blockhaus das Ziel seines einsamen Marsches gewesen war. Er beschleunigte seine Schritte, trat in die Sonne, blinzelte.
    Während er wartete, trat eine junge Frau mit roten Haaren aus dem Haus und lächelte ihm freundlich entgegen.
    »Ich bin Isis«, sagte sie ruhig und winkte. »Ich habe auf dich gewartet.«
    »Mein Name ist Onnegart. Onnegart Vangralen.«
    »Ich weiß …«
    Er nahm in einem der bequemen Stühle auf der Veranda Platz. Der Greis fühlte sich entspannt und im Einklang mit der Welt. Er wunderte sich nicht einen einzigen Augenblick, wieso die Rothaarige ihn hier erwartet hatte. Für einen Sekundenbruchteil hatte er den Eindruck, als wäre dort ein Tasten in seinem Denken gewesen, dann war wieder nur glückliche Zufriedenheit in ihm.
    »Du bist ein Terranaut«, sagte Isis, und es war Frage und Feststellung zugleich. Der Greis nickte ruhig. »Ja, früher. Es ist lange her.«
    »Erzähle mir von deiner Jugend.« Er nickte. »Das will ich gerne tun …«
     
    *
     
    Lyda Mar hatte das Gefühl, als rinne flüssiges Feuer durch ihre Adern. Wie aus weiter Ferne hörte sie eine Stimme.
    »Hörst du mich? Lyda, wach auf …«
    Sie nickte mühsam, und es gelang ihr, die Augenlider zu heben. Diese Müdigkeit, diese grenzenlose Kraftlosigkeit …
    Damon Credocks besorgte Miene verwandelte sich in ein Lächeln, als er sah, daß die junge Frau das Bewußtsein zurückerlangt hatte. Ennerk Prime seufzte.
    »Ich dachte schon …«, begann der Sechzigjährige, verstummte dann aber wieder.
    »Ich weiß, daß du müde bist«, sagte Credock eindringlich. »Aber du kannst dich selbst überwinden. Besinne dich auf deine Mittlerfähigkeiten.«
    Lyda nickte, konzentrierte sich. Und tatsächlich. Die Müdigkeit zog sich zurück. Sie atmete schwer. Die Erinnerung. Die Schockstrahlen, die schwankende Seerosenqualle  …
    Sie erhob sich.
    »Wo …?« Sie sprach die Frage nicht ganz aus. Ihre Umgebung hatte sich völlig verändert. Ein stetiges Summen hüllte sie ein, und das vertraute Schwanken des Geschöpfes unter ihnen, das sie über den Ozean getragen hatte, war verschwunden. Als sie sich erhob, fiel ihr Blick auf ein breites Kontrollpult mit in den Boden eingelassenen Sitzen. Kaskaden von Lichtern

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